Warnhinweis: Dieser Text enthält Element von Satire!
Inzwischen hängen sie wieder, die Plakate, die berühmten Wahlkampfplakate denn bald ist wieder Landtagswahl. "Bayern - unser Land in guter Hand" - das spricht mich natürlich vollkommen an und beruhigt mich. Es stammt von unserer großen bayerischen Staatspartei, die uns seit Generationen mit milder, väterlicher Hand durch die Unbill der Welt führt. Wie hieß es letztes Mal: "In Bayern lebt es sich einfach besser" - ein klares Argument für die Regierugpartei. Ich fühle mich erinnert an das Buch von Herbert Riehl-Heyse "CSU - die Partei, die das schöne Bayern erfand." oder an Sprüche von Gerhard Polt wie: "Ich trinke Jägermeister - weil ich CSU wähle". Daneben die Plakate von Hubert Aiwangers Partei, dem Juniorpartner in der Regierung und dem bekannten Teilzeitkabarettisten (kleines Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=yZUfcHOq9Ac) - der sich als Regierungsmitglied (angeblich ist er Wirtschaftsminister) ja "die Demokratie zurückholen will". Mich erinnert das an Donald Trump, den einzigen regierenden Präsidenten der Weltgeschichte, der durch Wahlbetrug durch die Opposition sein Amt verlor. Mit ihm sollte man wirklich Mitleid haben!
Die Plakate der "Freien Wähler" zeigen einen durchgestrichenen Kreis. Klar denk´ich mir man soll ein Wahlkreuz machen - wo steht aber nicht dabei. Man kann es nur erahnen, dass sie sich selber meinen. Ein weiterer Text steht nicht dabei - den muss findet man auf einem zweiten Wahlplakat von ihnen: "Wohnraum muss bezahlbar bleiben" - mit einem Bild der schönen Münchner Stadt. Mich erstaunt es zum einen, weil der Wohnraum ja schon lange nicht mehr bezahlbar ist. zum anderen, weil ich diese Partei noch nie mit diesem Thema in Zusammenhang gebracht habe.
Die Opposition macht es da sicher besser! Der SPD-Kandidat erinnert mich an Dilbert (eine nerdige, wie weltfremde Comicfigur ) - ich möchte ihn in den Arm nehmen und erklären, dass die Welt nicht so schlimm ist, wie sie scheint. Ein anderer SPD-Kandidat, dessen Plakat ich aus dem Bus erspähe zeigt mit dem Finger auf mich - aha - er will was von mir!? Scheint irgendwie unangenehm. Leider sehe ich auf meiner nur kurzen Fahrt keine Plakate dieser Partei mit einer Aussage. Die Grünenkandidatin "Sanne" will mich einladen, mit ihr irgendwie ein Bier zu trinken und über Politik zu diskutieren - das machen der Markus und der Hubsi von der Regierung nicht. Aber ich wohne ja gar nicht in Münchnen und Zeit hab ich auch nicht.
Für die FDP warb Helmut Markwort, ehemaliger Mitherausgeber und Gründer des "Focus" mit einer Veranstaltung mit dem Titel: Fragen sie Christian Lindner. Mir fiel dazu nur ein, dass ich nicht glaube, ich hätte eine Frage, mit der ich mich ausgerechnet an den Herrn Lindner wenden würde. Halt, ich könnte ihn ja fragen, ob er bei seiner schönen wie teuren Hochzeit auf Sylt ein paar Punks getroffen hat - aber es geht ja hier um die Landtagswahl in Bayern. Ich bekämpfe den in mir aufsteigenden Gedanken, dass das Engagement von Herrn Markwort irgendetwas mit der politischen Ausrichtung des "Focus" zu tun haben könnte ...
Leider sah ich diesmal keine Plakate von der MLPD. Die kommunistische Splitterpartei wirbt bei jeder Wahl um den "Sozialismus" - die Lösung aller Krisen - und Solidarität mit Kurdistan. Das zeigt dem Wähler Konsequenz und Beständigkeit - das sind die Themen, die den normalen Münchner Wähler beschäftigen und aus dem Herzen sprechen.
Plakate von der Linken sah ich nicht, bin mir aber auch nicht sicher, ob es die in Bayern überhaupt gibt.
Es war ja nur eine kurze Fahrt durch München und ich sah leider nur ein paar Plakate, ich gehe mal davon aus dass ich dabei viele überzeugende Plakate nicht sehen konnte.
Auch von der AfD sah ich diesmal nichts, das wunderte mich dann doch. Nur ein selbstgemachtes Plakat, welches prominent am Balkon eines möglichen Sympathisanten hing: "Dreck´s Politiker". Damit ist wohl die Kernaussage dieser Partei getroffen und ich gehe mal davon aus, dass sie damit nicht ihre eigenen Politiker meinen. Kurz denke ich darübe nach, ob ich mich trauen würde, dem Urheber des Plakates zu erklären, das die deutsche Kultur, die er wohl als bedroht ansieht auch die Rechtschreibung umfasst.
Wahlplakate wären zu kurz im Blickfeld des Betrachters, der ja in der Regel Verkehrsteilnehmerist, um eine komplexe Botschaft zu vermitteln, so meinte mal ein Experte im Radio - dennoch wären sie eine entscheidende Einrichtung um Präsenz zu zeigen und das Wahlverhalten zu beeinflußen.
Am Gießinger Bahnhof endlich die Plakate der Partei "Die Partei": Sie fordert auf ihren Plakaten das Verbot der Wahlplakate. Selten hat mir ein Wahlplakat derart aus dem Herzen gesprochen.
Hier noch ein link dazu (stammt aber aus Berlin): https://www.tip-berlin.de/wp-content/uploads/2021/08/imago0128886096h.jpg