Dicker Rauch steigt mir in die Nase. Er liegt schwer und heiß auf meinem Gesicht, schnürt mir die Luft zum Atmen ab. Ich versuche Luft zu holen, doch es gelingt mir nicht. Mir wird schwindelig. Ich presse mir eine Hand an meinen Hals, welcher vor Schmerz so höllisch brennt. Mit der anderen Hand kralle ich mich an meiner Decke fest. Ich versuche zu kämpfen, doch der Rauch verschlingt mich.
Ich schrie. Kalte Schweißperlen lagen mir auf der Stirn als ich die Augen erschrocken aufriss. Erschöpft stützte ich mich auf den Ellbogen ab und setzte mich auf. Mit dem Handrücken strich ich mir über die Stirn, ich war klitschnass. Dicke blonde Haarsträhnen klebten an meinem Gesicht, genau so wie mein Schlafshirt an meinem Körper. Ich schluckte fest und schloss die Augen.
Es war ein Traum. Wieder einmal nur ein Traum.
Ich versuchte meinen Atem zu kontrollieren, so wie es mir gelernt wurde. Als ich mich wieder beruhigte stand ich auf und ging zu meinem Schrank. Ich öffnete ihn und griff in das erste Fach um mir ein neues Shirt raus zu nehmen. Selbst in der Dunkelheit fand ich mich zurecht, denn alles lag an seinem Platz. Es war nicht mein erster Alptraum, im Gegenteil. Seit Jahren quälten sie mich im Schlaf und ermöglichten mir kaum ruhige Nächte.
Mein verschwitztes Shirt warf ich auf den Boden und zog mir ein frisches an. Ich tastete mich zurück und kauerte mich ans Fußende des Bettes. Die Knie an die Brust angewinkelt blieb ich eine Weile so sitzen. Der digitale Wecker auf meinem Nachtisch zeigte in dicken roten Zahlen 4.30 Uhr an. Zu spät für einen Versuch noch einmal einzuschlafen, deswegen beschloss ich mich jetzt schon auf den Weg zu machen.
Mal wieder eine fast schlaflose Nacht. Mal wieder wurde mir meine Ruhe gestohlen.