Gei tigerte am Rand der Schlickgrube auf und ab und suchte nach einem Eingang. Wieder und wieder testete sie vorsichtig mit dem Fuß, wie weich die Oberfläche war - und diese war jedes Mal weicher. Ganz langsam und gluckernd sank das Level des schwarzen Breis.
Dann bildete sich eine große, schwarze Blase auf der Oberfläche. Gei wagte sich am Rand der Grube dorthin und konnte die Blase mit ausgestrecktem Arm gerade erreichen, da sie nah am festen Boden aufgetaucht war. Zögerlich streckte Gei die Hand aus, dann berührte sie die Blase.
Diese platzte und verteilte schwarze Fetzen in alle Richtungen. Gei riss den Arm vor das Gesicht. Wie durch ein Wunder wurde sie verschont. Doch immer mehr Blasen erschienen und platzten mit leisem Plopp. Gei wich vom Rand zurück.
Sie sah genau vor sich, was passierte: Der dicke Schlamm füllte den unterirdischen Tunnel, wo Orym noch steckte. Nicht mehr lange, und ihr guter Freund würde von dem zähen Schlick begraben sein. Gei konnte fast hören, wie er gegen die Tunneldecke hämmerte, während der Spalt zwischen Schlamm und Decke immer schmaler wurde. Schmaler und schmaler und schmaler, bis die Tropfen der Decke sich mit der steigenden Flut vereinten, klebrige Fäden zogen und die letzte Lücke schließlich verging wie ein Auge, das geschlossen wurde.
Trotz der Gefahr der Luftblasen kam Gei wieder näher an die Grube. Eine weitere Blase bildete sich in der Mitte. Sie wurde immer größer, richtig gewaltig. Schließlich stieß sie sogar gegen die Decke und platzte mit einem Knall!
Gei warf sich auf den Boden und entging auch diesen Geschossen. Als sie den Blick hob, sah sie Orym in der Mitte der Schlickgrube, der sich gerade an die Oberfläche wühlte.
Orym! Gei machte einen Luftsprung. Doch in diesem Moment hörte sie ein anderes Geräusch. Einen Hornstoß.
Gei wirbelte herum. Eine Gruppe schwarzer Höhlenbewohner strömte aus einem Gang, offenbar angelockt vom Klang der platzenden Blasen. Nun hatten sie Gei entdeckt und begannen ohne Zögern, sie mit Schlammklumpen zu bewerfen.