Gei und Orym drückten sich fest aneinander. Der Mond hatte Orym verwandelt und nun mussten sie keine Angst mehr haben, dass eine Berührung ihnen wehtun könnte. Sie genossen es, sich zu fühlen und hielten einander mit geschlossenen Augen im Arm.
Die Kammer um sie herum leuchtete immer heller, gebadet in den Silberschein des Mondes. Die goldenen Wände glühten schwach, aber die feinen Linien in ihnen strahlten blendend weiß. In kunstvollen Schnörkeln wanden sie sich durch das Gold, bedeckten die Wände, den Boden, die Decke des Treppengangs und die Stufen. Ein breiter Kranz aus silbernem Licht lag auch um die Öffnung im Dach, sodass es aussah, als hätte der Mond einen Ring oder Kranz bekommen.
Orym und Gei bemerkten das Licht. Sie blinzelten und sahen sich staunend um. Vorsichtig lösten sie sich voneinander, hielten aber die Hand des anderen fest. Ihre Augen glühten vor Neugier. Gleichzeitig offenbarten sich im Mondlicht kleine, leuchtende Partikel, wie winzige, schwebende Quallen, die überall in der Luft um sie herum waren. Ungläubig drehten die Freunde sich um Kreis und sahen sich die kleinen Dinger an. Gei streckte die Hand aus, um einige zu berühren. Sie tanzten sanft über ihre Hand und weiter.
Orym dagegen sah die Wände an. Die silbernen Linien darauf sahen nämlich aus wie eine feine, uralte Schrift, die jemand überall hingekritzelt hatte. Neugierig trat Orym näher an eine Wand, Gei ließ sich mitziehen. Staunend berührte Orym eine silberne Linie und feine, leuchtende Tröpfchen blieben auf seiner Hand zurück wie ein Autogramm der Mondrunen.