Prolog: Vom Land des geheimen Wissens
Von allen seltsamen Orten der Jenseitslande sind die Ruinen von Aak vielleicht die rätselhaftesten. Sie liegen im Süden, nah dem Reich der gefährlichen Erdgräber, zwischen Galabad und dem Orkland.
Die Ruinen spiegeln diese widersprüchlichen Nachbarn wider. Ihr Land ist heiß und trocken wie die Wüsten von Galabad, aber auch hart und abweisend wie das Orkland. Die rotbraune Erde ist von Rissen durchzogen, gesprenkelt mit weißen Flecken von Salzen, die ausgetrockneten Reste längst vergessener Seen.
Die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel. Die Luft ist still und aufgeheizt. Nur wenige, kümmerliche Pflanzen klammern sich hier an das Leben. Es ist sogar zu trocken für Kakteen. Die Vegetation setzt sich aus gerippdürren, braunen Pflanzen zusammen, die sich langsam bewegen, die träge Fliegen mit Versprechungen von Wasser anlocken und ihre Opfer dann umwickeln, ersticken und verdauen. Im Gegensatz zu ihren Verwandten aus sumpfigen Gegenden fristen diese Pflanzen ein freudloses, karges Leben und sind erfüllt von Bösartigkeit. Ihre Stacheln enthalten ein scharfes, brennendes Gift, dem der überall verbreiteten Skorpione und Schlangen nicht unähnlich. Das Leben in diesen Landen ist hinterlistig und ausgemergelt.
Die Bewohner der Ruinen teilen die widersprüchliche, spröde und hartherzige Natur ihres Lebensraums. Die Wissenssammler sind so weise und gebildet wie die Pharaonen von Galabad und so grausam und blutrünstig wie die Orks. Es ist eine eigenartige Schönheit, die sich in diesem Reich findet, doch gibt es keine Sänger, die sie beschreiben. Niemand wagt sich in dieses lebensfeindliche Gebiet, und wenn es ein Außenstehender doch wagt, die Grenze zu überschreiten, kehrt er nicht zurück, um zu berichten, welche furchtbaren Grausamkeiten ihm angetan wurden.