»Nein, ich zieh den nicht an!« Joshua stampfte mit dem Fuß auf und schob die Unterlippe vor. Trotzig blickte er auf den Mantel, der auf einem Kleiderbügel hing, noch ganz neu.
Zoé seufzte. Ihr Geduldsfaden war nahe daran, zu reißen. Warum nur war das Einkaufen mit Joshua so schwer? Bei Chad und David war das gar kein Problem; David suchte sich seine Sachen immer selbst raus und Chad nahm alles, was sie ihm brachte. So hatte er schnell wieder seine Ruhe vor dem verhassten Klamottenanprobieren. Nur Josh musste sich so aufführen. Immerhin bewies das, dass er zumindest wusste, was er wollte. Raussuchen allerdings tat er nie was. Das war ihre Aufgabe.
»Was ist denn mit dem Mantel? Gefällt er dir nicht?«, fragte sie mit mühsam beherrschter Stimme und bekam prompt die Antwort: »Der ist grottenhässlich!« an den Kopf geworfen.
»Verdammt nochmal, dann such dir selbst einen aus!« Zoé explodierte. Die anderen Kunden im Laden starrten allesamt zu ihnen. Joshua grinste. Ihn schien der mütterliche Zorn nicht im Geringsten zu beeindrucken. Feixend stand er da und wartete ab, was sie jetzt tun würde.
Zoé ging zielstrebig zu den Jungenklamotten, nahm einen Mantel und hielt ihn Josh unter die Nase.
Der Junge zögerte. Der Mantel war schwarz und reichte ihm bis zu den Knien. Ein richtiger Gangster-Mantel, wie ihn die Outlaws in den Westernfilmen immer trugen. Den hatte er sich zuerst angeschaut.
Zoé seufzte, als sie das Strahlen auf dem Gesicht ihres Sohnes sah.
Wenigstens war er über die Wahl glücklich. Ihr gefiel der Mantel zwar überhaupt nicht, doch wenn ihr Kind damit zufrieden war, sollte es ihr recht sein.