Von einem Moment auf den anderen schlug das Wetter um. Chad und Joshua waren mit ihrem Bruder David am See, als von fern der Donner grollte.
»Lasst uns verschwinden!«, rief David, doch seine kleinen Brüder hatten andere Dinge im Sinn. Flink wie zwei Springmäuse liefen sie zum Boot, das vertäut am Steg lag, und mit dem sie zuvor auf den See gerudert waren, und zogen es an Land. Das heißt, sie versuchten es, aber ihre Kräfte reichten nicht aus.
»David, du musst uns helfen!«, bettelte Joshua.
David seufzte und motzte vor sich hin. »Das Boot kann einfach da bleiben, das klaut niemand und vom Blitz getroffen wird es schon nicht! Kommt jetzt!«
»Nein, Dad schimpft uns, wenn das Boot kaputt wird oder weg ist«, entgegnete Chad, und da gab sich David geschlagen. Ärger war das Letzte, was er wollte. Gemeinsam mit seinen Brüdern zog er das Boot hinter den kleinen Schuppen. Dann drängte er Josh und Chad zu den Rädern.
»Los, kommt!«
Kaum waren sie losgeradelt, fing es auch schon an. Dicke Tropfen klatschten vom Himmel auf die Erde, und in wenigen Sekunden waren sie durchnässt. David sprang von seinem Fahrrad und rief den Zwillingen zu: »Wollen wir uns nicht doch lieber an dem kleinen Schuppen unterstellen?«
Es wäre in jedem Fall vernünftiger als heimzuradeln, doch Joshua und Chad lachten.
»Hast du Angst vor dem Gewitter? Das ist doch toll!« Chad kicherte und zog auf seinem Fahrrad Achten um die anderen beiden herum.
»Chad, ich will einfach nicht, dass wir krank werden und Ärger bekommen!«, verteidigte sich David.
»Also ich bin schon krank«, entgegnete der kleine Bruder und bemerkte die Blicke, die Josh und David tauschten. Mit einer Vollbremsung kam er vor ihnen zum Stehen und funkelte sie an.
»Es ist mir scheißegal, ob wir nass oder trocken heimkommen! Jetzt stellt euch nicht so an! Das ist nur ein Gewitter!« Theatralisch warf er die Arme nach oben, verschränkte sie vor der Brust und wartete.
Josh sah David fragend an. Natürlich, er, der große Bruder, trug die Verantwortung. Manchmal wünschte er sich, jünger als die Zwillinge zu sein. Wobei, wenn er es sich recht überlegte, dann war es schon gut so, dass er älter war. Denn auf diese zwei Rabauken zu hören, das endete fast nie gut.
»Wir stellen uns am Schuppen unter«, sagte David mit fester Stimme und die Jungs schoben ihre Räder zurück an den See.