Opas Stimme klang merkwürdig. So, als hätte er Sand in seiner Kehle. Oma hatte ihm schon einen Tee gemacht, um den Sand wegzuspülen, doch es half nichts. Opas Hals war immer noch trocken, und je mehr er trank, desto trockener wurde er.
David, Chad und Joshua saßen im Wohnzimmer und horchten auf Opas Husten. Der Großvater lag auf einer Couch und versuchte zu lesen, aber ständig kam der Husten. Die Jungen warteten auf eine Geschichte. Dass das heute nichts werden würde, begriffen sie recht bald.
»Opa, wieso ist deine Stimme so komisch?«, fragte David schließlich. »Es klingt wie bei Chad, wenn er einen Anfall gehabt hat.«
Chad runzelte die Stirn und klopfte mit dem Fingerknöchel gegen seinen Kopf.
»Klopf-klopf, alles okay da oben?« Er lachte, und Joshua griff kichernd nach dem Helm auf Chads Kopf und rüttelte daran. Ziemlich fest.
»Auuuuaaaaa!«, jaulte sein Zwillingsbruder, und David fuhr Josh wütend an, er solle sofort aufhören.
Chad flüchtete sich in die Arme seines großen Bruders und sah Joshua nur sehr böse an.
»Ich würde euch gern etwas erzählen, Jungs, aber nicht, wenn ihr euch so aufführt!« Streng blickte Opa Josh an und der Kleine schrumpfte sichtbar zusammen. Kleinlaut saß er da.
Opa räusperte sich und fuhr mit dieser kratzigen Stimme fort: »In meinem Hals ist ein Frosch, der quakt die ganze Zeit und deswegen kann ich nur sehr schwer laut reden. Das nennt man heiser. Und das hat man sehr oft, wenn man krank ist.«
»Also macht der Frosch Heiser das so, dass du so komisch sprichst.« Joshua zog wie immer schnelle Schlüsse.
»Und er kann mir auch meine Stimme klauen. Dann kann ich nicht mehr reden.« Opa hustete.
Die drei Jungen sahen sich etwas erschrocken an.
»Aber – du kannst doch die Stimme dann dem Heiser wieder zurück klauen«, sagt Chad eifrig.
»Oder wir machen das! Wenn Opas Stimme weg ist, dann holen wir sie wieder zurück!«, rief David.
Opa öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch es kam kein Wort heraus. In die drei Brüder kam Leben.
»Frosch Heiser hat die Stimme schon geklaut! Wir müssen sie suchen!« Sofort stürmten die Jungen los und durchsuchten das Wohnzimmer. Joshua bemerkte den ausgestreckten Finger von Opa zuerst. Er deutete nach draußen.
»Los, wir müssen draußen suchen!« Die Jungs flitzten in den Flur, zogen Schuhe und Jacke an und verschwanden.
Opa grinste in sich hinein, trank einen Schluck Tee und widmete sich zufrieden wieder seiner Lektüre. Als Oma hereinkam, um nach ihm zu sehen, zwinkerte er ihr verschmitzt zu und sie lachte.
»Genieß deine Ruhe!« sagte sie zu ihm und ging hinaus.
Genau das tat Opa die nächsten zwei Stunden.