One Word-Challenge
Regen
Frierender Regen, Tau am Morgen,
tropft hinab aufs weiße Feld,
noch niemals schon durchbrochen worden,
genauso lange wie es hält.
Tropfen fallen, Spuren hinterlassen,
Reif auf Sträuchern und auf Bäumen,
niemand wird dies noch anfassen,
jeder hier wird es versäumen.
Das Schauspiel weiß und grau auf blau,
bedeckt von Körnern voller Wasser,
Landschaft ist noch voller Tau,
Luft wird blass und immer blasser.
Nebel weiß und Sturm ganz grau,
verdeckt die Sicht ins Morgenlicht,
Wärme geht, nichts ist mehr lau,
verdeckt wird schon die ganze Sicht.
Kälte hart und Hitze fort,
nur das Fenster zwischen mir,
stehe ich an diesem Ort,
lange schon und jetzt und hier.
Beobachte den Regen, kalt,
starre in das weiße Weiß,
zwischen uns nur noch ein Spalt,
doch stehe da, wie immer leis.
Lausche noch dem lachenden Ton,
vom Regen an der nassen Scheibe,
Natur bekommt es jetzt zum Lohn,
Geschichte ich mit dem Regen schreibe.
Vergessen wird, was heut ich sah,
eng bei mir, ganz dicht, ganz nah,
entgangen wäre es mir beinah,
doch steh ich hier, das Fenster klar.