In den nächsten Tagen hatte Margret erwartungsgemäß einige Probleme mit Ulla, der Dame des Hauses, ging aber einer direkten Konfrontation aus dem Weg. Sie fand schnell heraus, dass Sarah, das zweite Mädchen, frisch verliebt war, der Mann von Maria, der Köchin, ein ernstes Alkoholproblem hatte und die Putzfrau vor allem tat, was ihr Ehemann ihr sagte. Der Chauffeur war ein junger Mann mit Ehrgeiz und einem wachen Auge für Ulla und ganz anders als der Gärtner, der nur wenig sprach und dem nur seine Blumen und das Aroma des Gemüses etwas zu bedeuten schienen. Als Margret ihn fragte, warum er das Gras so umständlich mit der Sense oder der Sichel kürze, anstatt den Rasenmäher zu benutzen, antwortete er:
„Mir ist der Rasenmäher nicht leise genug und viel zu unpersönlich für lebende Dinge.“
„Sir“, so nannte Margret ihren Chef manchmal, „ich möchte Ihnen raten, sich von Ihrem Chauffeur zu trennen. Selbstverständlich werde ich für einen angemessenen Ersatz sorgen.“
Thomas sah keinen Grund für einen neuen Chauffeur, bis Margret ihm erklärte, dass ein Fahrer auch immer ein Personenschützer sein sollte.
„Und Sie kennen jemanden, der besser geeignet ist?“, fragte er schließlich.
„Wollen Sie dagegen wetten?“, fragte Miss Margret spitz.
Eine Woche später war der Chauffeur entlassen. Der Nachfolger entpuppte sich als eine junge Frau, durchtrainiert mit kurzen, blonden Haaren, energischen Zügen und zupackenden Händen. Thomas war zufrieden, nur Ulla spuckte Gift und Galle, bis Margret sie unauffällig zur Seite nahm und ihr sagte:
„Sie müssen sich keine Sorgen machen, gnädige Frau. Evelyne kennt nur ihren Kampfsport und vielleicht noch Autorennen. Das macht sie nicht nur zu einem guten Chauffeur, sondern auch zu einem exzellenten Bodyguard. Und außerdem soll sie zuhause ein kleines, liebes Frauchen sitzen haben, wenn Sie verstehen, was ich meine.“
So ganz besänftigt war Madame nicht, denn Evelynes Vorgänger hatte schöne Augen und einen breiten Brustkasten gehabt. Ulla hätte sich zwar nie mit dem Personal eingelassen, aber zum Träumen war er gut genug gewesen.
Margret sprach auch mit Maria, der Köchin, und bot ihre Unterstützung bei allen Problemen mit dem Ehemann an. Maria war verärgert, denn ihr Privatleben ging Margret nach ihrer Meinung nichts an. Margret wies aber überzeugend darauf hin, dass für Maria die Anstellung in diesem Haus besonders wichtig war, weil sie und ihr hilfloser Mann in hohem Maße davon abhingen. Es musste daher auch in ihrem eigenen Interesse sein, sich für Thomas und Ulla so unentbehrlich zu machen, dass eine Entlassung unmöglich würde, und vielleicht sogar eine kleinere Gehaltserhöhung in Aussicht stünde. Oder wollte sie lieber die Kündigung?
„Mir wird hier nicht gekündigt.“
„Das haben der Chauffeur und die Reinemachefrau auch gedacht.“
Maria schaute Margret nur feindselig an.
Die Putzfrau hatte sich Margret widersetzt, weil ihr Mann gesagt hatte, sie solle nur auf das hören, was Madame anordnete. Margret gab ihr die mündliche Kündigung, machte die Papiere fertig und ging zu Thomas, um sie unterschreiben zu lassen.
„War das nicht etwas voreilig?“, fragte er.
„Nein“, sagte Margret. „Das Personal muss lernen, dass Widersetzlichkeiten in diesem Haus nicht möglich sind. Wenn wir darüber erst jedes Mal diskutieren müssen, dann bin ich falsch hier. Wenn Sie die Frau behalten wollen, ist auch das in Ordnung. Sie müssen nicht unterschreiben, aber dann kündige ich.
„Nun regen Sie sich nicht gleich auf“, versuchte Thomas Margret zu besänftigen.
„Ich rege mich nicht auf“, antwortete Margret, „ich handele. Das ist leichter, als man denkt, denn in einigen Fällen gibt es keine Alternative, wenn man konsequent bleiben will. Selbstverständlich werde ich für einen angemessenen Ersatz sorgen.“
Bevor ein Ersatz gefunden war, übernahm Sarah neben Silber und Damast auch die gröberen Arbeiten. Zwar zog sie zunächst ein Mäulchen, aber die entsprechende Gehaltserhöhung stimmte sie umgänglich. Ulla merkte von dieser Veränderung nichts. So lange das Haus an den richtigen Stellen sauber war, kümmerte sie sich nicht darum, wer für Ordnung und Sauberkeit sorgte.
Der Gärtner durfte bleiben, und Margret bekam die Situation so langsam unter Kontrolle. Eines Nachmittages klingelte Thomas nach ihr. Margret eilte in sein Arbeitszimmer.
„Schließen Sie dir Tür und setzen Sie sich.“
„Margret schloss die Tür und blieb stehen.“
„Auch recht“, knurrte Thomas.
„Margret …“
„Miss Margret oder Fräulein Margret“, korrigierte Margret.
„Miss Margret, ich befürchte, ich habe mich nicht völlig korrekt verhalten. Ich weiß, es hätte nicht passieren dürfen, aber mein Chauffeur saß etwas zu eng neben mir. Ich habe mich vergessen und sie umarmt.“
„Das hat sie Ihnen bestimmt nicht übelgenommen.“
„Nein, hat sie auch nicht, aber ich habe versucht, sie zu küssen.“
„Sie ist tüchtig genug, um solche Dinge abzuwehren.“
„Das hat sie auch, aber wie stehe ich jetzt da. Ich möchte mich bei ihr entschuldigen, oder sagen wir, ihr zeigen, dass ich mein Verhalten bereue, weiß aber nicht so recht, wie ich das anstellen soll.“
„Ich kann Sie gut verstehen Sir, es geht unter keinen Umständen, dass die Herrschaft sich am Personal vergreift. Ich missbillige das auf das Schärfste. Es gibt Ausnahmen, sicher, aber diese Ausnahmen müssen völlig klar geregelt sein, sonst geht es bald drunter und drüber. Ich werde das kleine Problem für Sie aus der Welt schaffen. Machen Sie sich keine Sorgen.“
„Danke Margret, äh Miss Margret. Und wie wollen Sie das anstellen?”
„Zunächst halte ich Ihre Idee einer Buße für sehr stilvoll. Sie werden Buße tun, und ich werde Evelyne davon berichten. Das ist der erste Schritt.“
„Und der zweite?“
„Der kommt nach dem ersten. Aber wir wollen nichts überstürzen. Erst die Buße. Lassen Sie Ihre Hosen fallen. Auch die Unterhose. Sie kennen das ja aus Ihrer Zeit in England. Das Jackett können Sie über die Stuhllehne hängen, die Krawatte erlaube ich Ihnen zu lockern.“
Miss Margret setzte sich auf einen Stuhl ohne Armlehnen, mit hoher Rückenlehne.
Thomas stand wie ein Schulbub mit heruntergelassen Hosen in seinem Arbeitszimmer. Die Hände hielt er schamhaft vor den unteren Saum seines Oberhemdes.
„Kommen Sie, legen Sie sich über meinen Schoß.“
Margret zeigte ihm ein Bündel Weidenruten, die sie in weiser Voraussicht mitgebracht hatte.
„Woher wussten Sie?“
„Es ist meine Aufgabe, so etwas vorauszusehen“, sagte Margret. „Außerdem hat Evelyne mich über diesen Vorfall unterrichtet. Ich wünsche immer und über alles unterrichtet zu werden. Und nun legen Sie sich endlich über meinen Schoß, oder muss ich alles zweimal sagen.“
Es war nicht der Schoß, über den Thomas sich legte, sondern nur Margrets linkes Bein. Das rechte hob sie an und klemmte damit seine Oberschenkel fest. Thomas stellte fest, dass Margrets Rock dabei sehr hoch rutschte, aber in dieser Stellung konnte er wenig erkennen.
Eine etwas raue Hand mit kräftiger Innenfläche fuhr ein paar Mal über seine Pobacken, um die Beschaffenheit der Haut zu prüfen. Dann zischte der erste Hieb. Thomas zuckte zusammen.
„Die ist zu leicht, schätze ich“, sagte Miss Margret, ließ die Rute zu Boden fallen und nahm ein kräftigeres Exemplar.
Ihr Schwung ließ die Rute pfeifen. Thomas schrie auf und riss sich zusammen, als hätte er die missbilligenden Augenbrauen von Miss Margret sehen können.
„Haltung mein Lieber“, sagte sie nur und holte zu einem weiteren Schlag aus.
Thomas tat sein Bestes nicht aufzustöhnen. Meistens gelang es ihm, aber hin und wieder entfloh ein Ächzen seinen Lippen. Margret begann mit einzelnen Schlägen und suchte nach einer Position, die den Hausherrn nicht von ihrem Bein rutschen ließ. Als sie ihn endlich da hatte, wo sie ihn haben wollte, sagte sie:
„Sir Thomas, halten Sie sich bitte gut fest. Ich fange jetzt an.“
Und dann unterzog sie Thomas einem Hagel von Schlägen, die ihn zwischen Margrets Beinen zappeln ließ wie einen Fisch, den man am Schwanz festhielt. Aber auch Margret keuchte unter der Anstrengung. Ihr Rock war mittlerweile so hoch gerutscht, dass Thomas einen halterlosen Strumpf erkennen konnte und darüber festes rosiges Fleisch. Wenn Miss Margret überhaupt etwas unter ihrem Rock trug, dann musste es winzig sein.