Du hältst es einfach nicht mehr aus. Als die nächste Parole erklingen soll, springst du auf und rufst, was deine Lungen hergeben: "Lüge! Das ist eine große Lüge!"
Die Menschen in der Nähe sehen dich mit milden Interesse an, aber ihr Blick wirkt glasig.
"Hört ihr denn nicht zu?", schreist du sie an. "Es kann überhaupt keinen Krieg geben, das merkt jedes Kind! Die lügen euch doch an - ihr müsst etwas dagegen tun! Wehrt euch!"
Durch die Sitzenden drängen sich mehrere Menschen in grauen Uniformen, die sich nur wenig von den grauen Kleidern aller anderen unterscheiden. Sie halten Waffen in den Händen - und kommen direkt auf dich zu.
Du willst dich zur Flucht wenden, doch jetzt strecken die Sitzenden ihre Hände aus wie Zombies. Sie halten dich fest, und mehrere der Männer, die du für Polizisten hältst, ergreifen dich.
Du wehrst dich mit aller Macht, doch sie schlagen dich, treffen deinen Kopf, deine Arme, bis du dich auf dem Boden zusammen rollst und nicht mehr rührst. Jemand nutzt auch einen Elektroschocker – deine Muskeln verkrampfen sich, für einen Moment vergeht dir Hören und Sehen. Hilflos bleibst du auf der Straße liegen.
"Wir haben einen Gedankenverbrecher", sagt einer der falschen Polizisten. Die Menge murmelt beunruhigt.
"Hört nicht auf diesen Verbrecher, denn wer ihm glaubt, ist genauso schuldig."
Es wird still. Du hast die Augen geschlossen. Die Polizisten heben dich hoch und tragen dich fort.
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