Das Thema „Witze, Streiche, Pranks“ war mir im ersten Moment ein Buch mit sieben Siegeln. Aber Siegel sind dafür da, damit sie gebrochen werden. Eine Herausforderung, die ich gerne annahm.
Witze und Streiche – damit konnte ich etwas anfangen. Aber Pranks? Mein Gott, was war das schon wieder für ein eigenartiges Wort! Neudeutsch? Denglisch? Oder was sonst noch für eine seltsame, mir unbekannte Sprache? Keine Ahnung.
Da ich eine sehr neugierige Person bin, blieb mir nichts anderes übrig, als Mister Google zu befragen. Die erste Suche mit dem Suchwort Pranks ergab für mich nicht wirklich ein erquickendes Ergebnis. Was haben Pranks mit Pro7 zu tun? Ich erinnerte mich, dass es bei Pro 7 und auch anderen Sendern sogenannte selbsternannte Witzemacher gab und auch noch gibt, über die ich gar nicht lachen kann. Die Namen nenne ich lieber nicht. Es gibt schon welche, bei denen ich mich einmachen könnte vor Lachen. Aber die kann ich an einer Hand abzählen. So las ich hier lieber nicht weiter.
Die zweite Suche „Was sind Pranks?“ ergab 2.860.000 Ergebnisse in 0,48 Sekunden auf, fragt mich nicht, wie vielen Seiten.
„Wow“, dachte ich, „das muss aber ein bedeutendes Wort sein. Aber gleich darunter! Oh! Englisch – pranks, deutsch - Streiche. Ein Substantiv. Übersetzt auch noch Possenspiel oder Blödelei. Ja, damit konnte ich nun wirklich etwas anstellen. Die große Lampe der Erleuchtung brannte lichterloh. Zum Glück brach kein Großbrand aus.
Bei Possenspiel fiel mir als Erstes der Hofnarr ein, der Schalk und Witz mit dem Löffel gegessen zu haben schien. Machten die nicht immer irgendwelche Blödeleien, um Könige, Ritter, Burgfräuleins oder sonstiges Volk zu erheitern? Vor meinem geistigen Auge sah ich einen kleinen, krummbeinigen Typen, mit quietschbunter Kleidung und einer vierzipfeligen Mütze mit Bommeln und Glöckchen dran. In der Hand hielt er eine Fiedel oder ein Tamburin und sang schlüpfrige Lieder, die oftmals unter die Gürtellinie gingen. Dabei schnitt er gar grausliche Grimassen, die einen zum Lachen bringen sollten. Der kleine Kerl sprang währenddessen voller Übermut durch die Gegend, zupfte hier und dort an Ohren, Nasen oder Haaren, stahl ab und an mal was aus Hosen- oder Jackentaschen oder riss über Gott und die Welt Witze. Und niemand nahm es ihm übel. Alle feixten und waren glücklich, dass es einen Dummen gab, über den sie sich lustig machen konnten. Es sei denn, und das kommt nun ganz böse, der Hausherr hatte eben eine mächtig üble Laune und fand das Possenspiel des Narren gar nicht amüsant. Der arme kleine Hanswurst landete somit gleich im Verlies oder wurde kurzerhand einen Kopf kürzer gemacht. Als wäre er nicht schon klein genug.
Witze sind wahrlich nicht jedermanns Sache. Es soll sogar vollkommen witzlose Menschen geben. Ich kann es kaum glauben. Die finden lustige Streiche gar nicht witzig. Denen müssen die Mundwinkel an die Backen – die im Gesicht natürlich, zu den anderen wäre es zu weit - getackert werden, damit sie ein einigermaßen lächelndes Gesicht zustande bringen. Arme Tröpfe, die haben echt nichts zu lachen. Vielleicht gehen die zum Lachen auch nur in den Keller, damit wir es nicht sehen. Ich mag es mir lieber nicht vorstellen. Aber ich habe schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen. Also muss ich es glauben.
Ich habe dann mal etwas weitergelesen und stieß dabei bei Wikipedia auf folgende Definition: Der Streich ist eine mutwillige, listige oder hinterlistige Handlung gegen andere, die keine schwerwiegenden, rechtlichen Folgen hat. Es handelt sich dabei oft um ideenreiche Einfälle, um andere zu ärgern, zu provozieren oder zu erschrecken.
Oh Schreck lass nach! Was für eine fürchterliche Definition! Die fand ich gar nicht lustig und auch nicht witzig. Geht es vielleicht noch etwas schwieriger? Konnten die nicht einfach schreiben: Der Streich ist eine bombastische Handlung, über die viele lachen, manche aber auch nicht.
In diesem Sinne: Lacht mal wieder, denn lachen macht glücklich!
© Milly B. / 08.05.2020