Anke klopfte höflich an die Küchentür, ehe sie diese öffnete und eintrat. Mitten in der Küche stand ein riesiger Holztisch, an dem schon die Bäuerin, Hulda und ein ihr noch unbekannter Mann saßen.
„Mahlzeit alle zusammen“, grüßte die junge Frau höflich, worauf der Unbekannte sogar aufstand und sich als Alfons vorstellte. Er wäre der Mann für Alles, erklärte er ihr kurz und bot ihr den leeren Platz neben sich an.
„Ich bin die Anke und das ist mein eigentlich netter Mann Christian“, stellte sie sich nun selbst vor. „Auf Christians derzeitige Laune müsst ihr nicht groß achten, er tut heute etwas missgelaunt“, hängte sie noch hinten dran, ehe sie sich neben Alfons setzte.
Christian allerdings stand nur mitten in der Küche etwas verlassen herum. Es war ihm mehr als peinlich, dass seine Frau ihn als missgelaunt gegenüber den anderen bezeichnet hatte. Ein wenig Höflichkeit kannte er allerdings doch, denn er gab dem auch ihm fremden Alfons zur Begrüßung einfach die Hand, ehe auch er sich neben Anke an den Tisch setzte. Nur dort war noch ein Platz mit einem Gedeck frei.
„Ach ja, was ich noch sagen wollte, der Huber-Bauer kommt erst heute Abend von der Alm runter“, erklärte Martha das Fehlen ihres Mannes.
***
Auf dem Tisch standen für jeden Kaffeetasse und Teller. In der Mitte thronte ein riesiger Laib Brot, daneben Butter, Salz und andere Leckereien, die die Vorratskammer hergab. Alfons erbot sich, für jeden eine dicke Scheibe abzuschneiden. Anke griff sich eines der Brote und schmierte sich reichlich von der Butter darauf. Noch ein wenig Salz und fertig war die herzhafte Brotzeit. Genüsslich biss sie hinein.
„Hm“, murmelte sie, „wie früher als Kind bei meinen Großeltern, lecker.“
Die Bäuerin lächelte darüber nur. Bei der jungen Frau hatte sie gleich bei deren Ankunft auf dem Hof ein gutes Gefühl. In den zwei Wochen Urlaub, die sie hier verbringen wollte, wäre sie bestimmt eine gute Hilfe auf dem Hof. Doch ihr Mann Christian bereitete ihr Sorgen. Er sah eher unglücklich aus, als würde er nicht hierher gehören. Sie versuchte, ein Gespräch mit ihm zu beginnen, allerdings er blockte nur ab und sprach kein Wort.
Nach der Vesper fragte Anke, ob Alfons ihr nun das Gepäck auf das Zimmer bringen würde, was er auch gerne tat. Danach bot er an, ihr und Christian ein wenig den Hof und die Gegend zu zeigen. Bis er die Tiere füttern müsste, hätte er noch etwas Zeit.
Anke konnte sich schon denken, warum er sie herumführen wollte. Hatte sie bei der Vesper doch schon bemerkt, wie Alfons ihr ziemlich eindeutige Blicke zuwarf.
Gemeinsam schlenderten sie nun über den Hof. Die Stallungen waren um diese Jahreszeit allerdings fast leer. Die Kühe blieben den ganzen Sommer über auf der Alm. Nur ein paar Pferde, die zur Arbeit auf dem Hof gebraucht wurden, standen gelangweilt in dem großen, weiträumigen Stall. Neugierig steckten sie ihre Köpfe aus den Boxen, als die drei Personen den Stall betraten. Anke konnte es nicht lassen und musste gleich dem ersten Pferd über die weichen Nüstern streicheln. Sie fühlte sich wohl, die Atmosphäre hier erinnerte sie an ihre Kindheit.
Christian allerdings blieb am Eingang stehen. Angewidert hielt er sich die Nase zu. „Was ist das für ein Gestank hier“, leise vor sich hinmurmelnd.
Doch Anke hatte es trotzdem gehört. Alfons hatte zum Glück nichts mitbekommen. So ging sie zu ihrem Mann und zog ihn mit sich nach draußen.
„Hast du sie nicht alle!“, fuhr sie ihn an, „reiß dich gefälligst zusammen.“
Irgendwie hatte Anke inzwischen genug von Christians mieser Laune. Auf keinen Fall wollte sie sich den Urlaub von ihm verderben lassen. Grimmig schaute sie ihn an. „Mach doch was du willst. Ich hab die Nase voll von dir. Entweder du machst mit oder du lässt es sein“, fauchte sie ihn an.
„Anke, bitte“, bettelte darauf Christian, „lass mir doch ein wenig Zeit, mich einzugewöhnen.“
„Wie viel Zeit soll ich dir denn noch lassen? Seit wir zu Hause losgefahren sind, motzt und meckerst du rum. Nichts gefällt dir. Dabei hast du noch nicht mal alles gesehen.“
Sie drehte sich einfach um und ließ Christian einfach stehen.
Alfons, der die letzten Worte mitbekommen hatte, kam auf sie zu. „Was hat denn dein Mann?“, fragte er sie.
„Ach, der hat nur schlechte Laune und ist mehr als mies drauf. Am besten lasse ich diesen Muffel einfach hier stehen. Der kann mich mal kreuzweise am … ach, vergiss es!“, antwortete sie erbost über das Benehmen ihres Mannes. „Komm, zeig mir lieber den Rest des Anwesens“, bat sie Alfons.
Der ging Ankes Bitte natürlich gerne nach. Nebeneinander gingen sie über den Hof, wo Alfons hier und da etwas erklärte. Sogar den Geräteschuppen zeigte er ihr, wo ein hoher Heuwagen ihr Interesse erweckte.
„Wird der um die Zeit nicht gebraucht?“, fragte sie Alfons.
„Ja, schon. Leider ist er defekt. Wir mussten uns einen vom Nachbarn ausborgen, um das Heu einfahren zu können. Zum Glück haben wir das vor dem letzten Regen noch rechtzeitig geschafft“, erklärte ihr Alfons.
„Sag mal, du hast mich vorhin so komisch angeschaut“, begann Anke auf einmal, „hab ich irgendwas an mir?“
Alfons errötete wie ein Schuljunge. Peinlich berührt zeichnete er mit seiner Schuhspitze Kreise in den Staub.
„Nun sag schon“, drängte ihn Anke zu einer Antwort.
„Na ja“, erwiderte Alfons fast schüchtern, „es ist schon so, dass du mir sehr gefällst und ich gerne mal mit dir schnackseln würde.“
Nun war es an Anke, rot zu werden.
„Na du gehst aber ran“, lachte sie aber doch auf. „Aber ich bin verheiratet. Ich glaube, da gehört sich so was nicht.“ So ganz wollte sie ihm allerdings keine Abfuhr geben. „Aber mal ein Busserl kannst du schon von mir bekommen“, was sie natürlich gleich in die Tat umsetzte.
Alfons freute sich ungemein, von seiner neuen Angebeteten ein Busserl zu bekommen. Er zog sie sogleich an sich und nahm sie in den Arm. Kräftig umschlang er sie, als würde sie wieder ausreißen wollen.
Doch Anke dachte nicht daran, wegzurennen. Vielmehr wollte sie mit Alfons bis zum Umfallen knutschen. Sie bot ihm ihre Lippen zum Kuss an.
Vorsichtig, als wäre sie aus Glas, senkte Alfons seinen Kopf in Ankes Richtung. Ihre Lippen trafen sich. Erst so, als würden sie probieren wollen, wie der andere schmeckt, dann immer heftiger. Ankes Herz hüpfte aufgeregt in ihrer Brust – bei Alfons allerdings hüpfte etwas ganz anderes.
Breit grinsend ließ Alfons endlich Anke los.
„Na, na, na“, flüsterte diese plötzlich, „was haben wir denn da?“
Sie griff beherzt zu und fand auch das vor, was sie bei der Umarmung schon vermutete – Alfons Gemächt in voller Pracht. Nun grinste sie noch mehr als Alfons vorher. Das, was sie da in ihrer Hand fühlte, gefiel ihr ungemein.
„Da siehst du, was du mit mir angestellt hast“, sagte Alfons und schaute Anke dabei recht seltsam an. Dabei trat er unruhig von einem Bein auf das andere. Ankes Hand an seinem Schwanz beunruhigte ihn allerdings noch mehr. Ihm war es, als würde sein Lümmel gleich aus der Hose schnellen und Anke anspringen wollen. Alfons hatte schon lange Zeit keine Frau mehr gehabt. Seit sein Eheweib vor einem Jahr von ihm gegangen war, lebte er allein in seinem Stübchen, das ihm die Bäuerin zur Verfügung gestellt hatte. Frauen waren hier oben Mangelware. Es gab zwar zwei auf dem Anwesen, doch die Bäuerin war tabu und Hulda war ihm viel zu alt. Seit kurzem allerdings war er frohen Mutes, als ihm eröffnet wurde, ab diesem Jahr würden ab und an mal Gäste da sein, die hier Urlaub auf einem Bauernhof machen wollten. Alfons erhoffte sich unter den Gästen auch weibliche Wesen, die er bezirzen könnte.
„Aber was reden wir hier lange herum“, meinte Alfons weiter. „Lieber will ich dich küssen“, was er auch sofort tat, seiner Notlüge jedoch voll bewusst.
Wieder vereinten sich ihre Lippen zu einem innigen Kuss, den Anke sehr wohl genoss. Ganz nah schmiegte sie sich an den älteren Mann, so konnte sie auch seinen Harten an ihrem Schoß spüren. Dieses steife Ding machte sie ganz wuschig, wenn sie es auch nicht zugeben wollte.
Küssen, okay, das war für sie kein Ehebruch, doch mit einem anderen Mann als mit ihrem eigenen ins Bett zu hüpfen schon. Noch wollte sie es nicht wagen. Oder doch? Das kleine Teufelchen in ihr redete mit flinker Zunge auf sie ein, sie solle es doch einfach einmal tun. Inzwischen war ihr Slip schon feucht geworden. Auch das anfänglich in ihr vorhandene klamme Gefühl war auf einmal verschwunden und wurde durch ein geiles Verlangen ersetzt.
Eng aneinander geklammert standen die beiden nun mitten im Geräteschuppen und ließen sich nicht los.
„Wolltest du mir nicht noch die Scheune zeigen, wo das Stroh und das Heu für den Winter eingelagert wird?“, fragte Anke irgendwie in verlangendem Ton zwischen zwei Küssen.
Alfons ließ sie überrascht los und schaute sie freudig an. „Ja, natürlich, gerne. Komm“, antwortete er ahnend, was sie wollte und zog sie mit sich fort an diesen besagten Ort.