Le ombre war es nicht schwergefallen, in das Schloss zu gelangen, nachdem er seinen Hengst am Rande des Waldes zurückgelassen hatte, um den Angreifern lautlos folgen zu können. Da mehrere Männer am Tor Stellung bezogen hatten, war er gezwungen gewesen, die Mauern zu erklimmen, was ihm unter Zuhilfenahme eines Seiles letztlich gelang. Oben angekommen, erblickte er Geneviève, die im flackernden Kerzenschein wie eine Göttin aussah. Ein weißes Nachthemd und langes blondes Haar umflossen ihren Körper. In dem dünnen Gewand wirkte sie sowohl jungfräulich als auch erotisch. Doch der Schein trog. Wie er nur allzu gut wusste, gab es noch andere Seiten an ihr.
Sie war eigensinnig, mutwillig und voller Temperament – gleichzeitig bildschön, mit kleinen festen Brüsten, einer schmalen Taille, sanft geschwungenen Hüften und wohlgeformten Beinen. In dem gedämpften Licht wirkte sie wie eine Fee aus dem Märchen.
In ihm erwachte Verlangen. Er war erstaunt über die Hitze, die ihn plötzlich erfasste.
Sie sollte seine Frau werden – so hatte es der König verfügt. Zugleich war es auch sein Wunsch. Doch das ging nur, wenn er nicht versagte. In dieser Nacht musste der Schatten ein letztes Mal kämpfen - und siegen. Erst wenn das vollbracht war, würde er sich mit der Zukunft befassen können…
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