Prompt: Aphrodisiacs
CN: Drogen (Poppers)
»Bist du dir absolut sicher?«, raunte ich in Tobys Ohr. Mir war es egal, ob sich die anderen gestört fühlten, ich wollte es von ihm hören, wenn ich schon sein Gesicht kaum erkennen konnte.
Es war schon lange eine hypothetische Überlegung gewesen, es irgendwann mal zu versuchen – ich war nicht sicher, von wem die Idee ursprünglich stammte –, dennoch war es überraschend, dass wir es nun in die Tat umsetzten. Wir hatten heute nur einen ruhigen Abend im Club verbringen wollen, aber beim Tanzen hatte uns die Lust gepackt und da wir hier die Möglichkeiten hatten, schnell an so etwas ranzukommen, war die Entscheidung schnell gefallen.
»Nein. Aber du bist hier und passt auf. Das reicht mir.«
Die Aussage zauberte ein Lächeln in mein Gesicht. Ich wusste, dass er niemandem sonst so sehr vertraute. »Natürlich passe ich auf dich auf.«
Vorsichtig schraubte ich das kleine Fläschchen auf, um nichts des Inhalts zu verschütten. Ich hörte, wie er tief die Luft einsog, als ich es ihm vor die Nase hielt. Schnell schraubte ich es wieder zu. Wir hatten beide – zumindest wissentlich – noch keine Erfahrungen damit, aber so weit ich wusste, war zu viel davon nicht gut. Hauptsache es half Toby, sich etwas zu entspannen.
In dem dreiviertel Jahr, das er nun schon in Boston wohnte, war er immer angespannt. Die Arbeit fraß ihn auf. Mindestens drei Mal die Woche schob er Doppelschichten. Hätte ich nicht darauf bestanden, dass wir mindestens einen Abend die Woche nur für uns hätten, hätte ich ihn in der Zeit sicher noch seltener gesehen als früher.
Ich hatte gehört, dass es sehr schnell wirkte, doch als ich merkte, dass Toby fast augenblicklich mehr seines Gewichts auf mich übertrug, war ich etwas überrascht. Doch es schien ihm noch gut zu gehen, er entspannte sich nur. Gut, die über 100 Kilo hätte ich nicht halten können, wenn er zusammenbrach. Dennoch wollte ich sichergehen: »Geht es dir gut?«
Er brummte zustimmend und schob sich meiner Hand entgegen, die über die Muskeln an seinem Bauch streichelten.
»Wie fühlt sich das an?«
»Ein wenig wie high, nur besser. Streichel weiter, das ist schön.«
Ich schmunzelte, küsste und knabberte dann an seinem Ohr. Stimmt, es sollte neben luststeigernden Eigenschaften auch Berührungen viel intensiver machen. Vermutlich war das auch der Grund, dass er zusammenzuckte, als ich meine Hand ein Stück weiter nach unten wandern ließ. Um auch die zweite Hand frei zu haben, steckte ich das Fläschchen in meine Jackentasche.
So wie Toby sich meinen Händen entgegenstreckte war es eine Schande, dass die Wirkung nicht lange anhielt. Ich hätte zu gern ausprobiert, wie ich ihn in diesem Zustand noch mehr anheizen könnte. Vielleicht ein anderes Mal.
Ich öffnete seine Hose und ließ die Hand hineingleiten. Ich hatte ihn noch nicht einmal wirklich berührt, da rieb er seinen Hintern bereits an meinem Schritt. »So gut?«
Erneut brummte er nur zustimmend, drückte sich dichter gegen mich.
Gern hätte ich sein Gesicht gesehen. Er wusste es wohl selbst nicht, aber er war wunderschön, wenn er sich mir hingab, seine Augen völlig verklärt. Es war ein großes Glück, der einzige sein zu dürfen, der das sehen durfte. Ich wollte wissen, wie sich die Droge darauf auswirkte. Es musste ein nächstes Mal geben; unbedingt. Ich wollte noch so viel mit ihm ausprobieren, was gerade nicht möglich war.
Toby wimmerte leise, als ich in seine Schulter biss, und stieß gleichzeitig in meine Hand.
Entschuldigend küsste ich die Stelle. Wie hätte ich diesen Mann nicht lieben können, der sich nicht entscheiden konnte, ob er lieber weiter in meine Hand stoßen oder sich doch lieber an meinem Schritt reiben wollte? So hatte ich ihn bisher selten erlebt. Hoffentlich war es ihm hinterher nicht peinlich.
Ich küsste und knabberte weiter an seiner Schulter und seinem Nacken, bis er seine Boxershorts und die Jeans vorne ein Stück weiter nach unten zog. Schade, es hätte gerne noch eine Weile länger so gehen können. Dennoch half ich ihm, indem ich auch sein Shirt mit der freien Hand in Sicherheit brachte.
Seufzend lehnte Toby seinen Kopf gegen meine Schulter und forderte einen Kuss, den ich ihm natürlich nicht verwehrte. Dabei suchte ich in der Jacke schon einmal nach Taschentüchern. »Geht es dir gut?«
»Ja. Ich brauche nur einen Moment.«
»Kein Problem, nimm dir so lange Zeit, wie du brauchst.« Ich drückte ihm ein Taschentuch in die Hand.
»Danke.«
Meine Neugierde konnte ich dennoch nicht zurückhalten: »Wie war es für dich?«
»Intensiv. Ich kann es nicht beschreiben.«
»Schon gut.« Ich streichelte ihn noch ein wenig weiter, bis er sich von mir löste. Offenbar ließ die Wirkung nach. »Probieren wir es dann nochmal, wenn die Piercings verheilt ist?«
Er drehte sich zu mir, zog mich in seine Arme und küsste mich innig. Leise lachte er bei der Antwort. »Natürlich.«
* * *
Falls ihr mehr von den beiden sanften Riesen lesen möchtet, findet ihr ihre Geschichte unter 'Knicks vs. Celtics'.