Prompt: Telepathy
Dante räumte seine Einkäufe in die Küche, stellte den Wasserkocher an und ging dann ins Wohnzimmer, um nach seinem Smartphone zu sehen, welches er während des Einkaufens zu Hause gelassen hatte und eine neue Nachricht anzeigte.
›Ich schaff es heute wahrscheinlich nicht, ich muss Überstunden machen. Tut mir leid.‹
Dante verdrehte die Augen. Er war wenig überrascht, erwartete er doch nicht viel von Martin. Dieser war einfach ein Workaholic.
Zunächst legte er das Gerät weg, kümmerte sich um seinen Tee. Wenn Martin nicht kam, musste er auch nicht kochen. Nur für ihn lohnte es sich nicht. Vielleicht bestellte er sich später etwas.
Wieder im Wohnzimmer setzte er sich auf die Couch und schrieb zurück, dass sich Martin wegen eines neuen Termins melden sollte. Wenn er glaubte, dass Dante ihm hinterherrannte, hatte er sich geschnitten. Zwar hatte er sich wirklich auf den Abend gefreut, aber das hatte er nicht nötig.
Dennoch hatte ihn die Vorfreude wuschig gemacht und das wollte er abbauen. Er schaltete den Fernseher ein, loggte sich darüber bei seinem liebsten Pornoanbieter ein. Während er nach einem Film suchte, hatte er eine Idee. Er nahm erneut das Smartphone zur Hand und schrieb Martin eine Nachricht:
›Überlegst du es dir vielleicht noch einmal anders, wenn ich dir zeige, was ich mit dir vorhatte?‹
Martin stand bisher sehr auf Texting, warum es also nicht aufs nächste Level bringen?
›Ich denke nicht, aber erzähl mal.‹ Wie erwartet hatte die Antwort nicht lange auf sich warten lassen.
Dante schaltete den Fernseher wieder aus und lehnte sich zurück, während er sich auf Martins Profilbild im Messenger konzentrierte. Er hatte häufig genug mit ihm gespielt, dass es leicht war, die Verbindung auch über die Entfernung aufzubauen.
Es dauerte nicht lange, da spürte er, dass Martin ihn in sein Unterbewusstsein ließ.
Sobald er drin war, benötigte er nicht mehr so viel Konzentration und er konnte sich auf das konzentrieren, was er Martin zeigen wollte. Er fing einfach an, erinnerte sich, wie er ihn das letzte Mal besucht hatte, Dante hatte bereits im Hausmantel auf ihn gewartet.
Dann sprang er gedanklich ins Schlafzimmer, Martin lag vor ihm auf dem Bett, hatte die Beine gespreizt, gab den Blick auf seinen Schritt frei. Dantes Hand steckte bis zum Daumenballen in ihm, wurde eng umschlossen. Mit dem Daumen rieb er über den Penis.
Kurz musste Dante suchen, fand eine andere Erinnerung aus der Perspektive, in der er aufgesehen hatte. Martin hatte die Augen genüsslich geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt. Das musste reichen, um ihn daran zu erinnern, wie gut sich das anfühlte.
Er wechselte wieder zur ersten Erinnerung, nur wenige Sekunden später. Dantes Hand war nicht mehr in Martin, zog sich langsam daraus zurück. Der Handschuh war glitschig, Martins Muskeln pulsierten, die Beine zitterten.
Dante ließ die Bilder verblassen, machte Martin glauben, dass es das schon war. Stattdessen aber suchte er nach einer möglichst klaren Erinnerung für den nächsten Punkt auf seiner Liste. Die Gelegenheit nutzte er, um sich selbst etwas Platz zu verschaffen und die Hose zu öffnen.
Endlich hatte er gefunden, was er suchte. Ein Bild, das nicht aus seinen, sondern aus Martins Erinnerungen stammte und das er ihm bei einer anderen Gelegenheit überlassen hatte. Es war nicht mehr ganz klar, aber es reichte hoffentlich.
Dante sah sich selbst durch Martins Augen, wie er auf dessen Hüfte saß, sich langsam darauf wiegte. Er war komplett verschwitzt, der rote Schimmer auf seinen Wangen verriet, wie erregt er war.
Unweigerlich erinnerte sich Dante an das Gefühl dabei. Das gehörte zwar nicht zu seinem ursprünglichen Plan für diesen Abend, aber er hätte wirklich Lust darauf. Vielleicht musste er doch noch kurzfristig etwas organisieren. Welche seiner Bekanntschaften hätte wohl Zeit und potentiell Lust darauf?
Das Smartphone klingelte. Erst wollte Dante es ignorieren, doch als er sah, wer anrief, nahm er schmunzelnd ab.
»Hey. Ich kann in einer Stunde Feierabend machen. Wäre das noch in Ordnung?«, erklang Martins Stimme.
Dante hatte nicht erwartet, dass er sich wirklich überreden ließ, aber scheinbar war Martin nicht nur ein Workaholic. »Natürlich. Wir treffen uns dann bei dir.«
Hatte Martin vorher noch eher erregt geklungen, hatte seine Stimme nun einen neckenden Unterton. »So ungeduldig?«
»Treib’s nicht zu weit«, drohte Dante. Er hatte nur keine Lust, noch fast zwei Stunden zu warten, bis Martin bei ihm war. Immerhin musste dieser nochmal nach Hause, um alles zu holen, wenn sie den Plan umsetzen wollten. Bevor er auflegte, schob Dante noch hinterher: »Wir sehen uns gleich.«