Meerjungfrau/Meermann
Bestia homo piscis
Wasserfrauen/-männer
Bestia nanu piscis
Nixe/Nix
Bestia nympha piscis
- Einordnung: Tiervolk - Tiermenschen
- Variation: Viele
- Häufigkeit: verbreitet
- Vorkommen: Ozeane und Meere, Jillíme, Sawjuama
- Schwierigkeitsgrad: Herausforderung
Die Wasser des Planets sind voller merkwürdiger Kreaturen, darunter auch die Tiermenschen des Meervolks. In den Meeren, in Seen und Flüssen und an den Küsten leben die unterschiedlichsten Lebensformen. Die meisten Meermenschen haben einen Unterleib, der in einen großen Fischschwanz übergeht, doch es gibt auch Formwandler wie die Selkie, die übergreifend zum Meervolk gezählt werden. Hier befassen wir uns jedoch lediglich mit dem evolutionären Stamm der Piscis, einer dreilinigen Evolution, die sowohl Menschen, Elfen als auch Zwerge durchliefen. Die Anpassung an den Lebensraum unter Wasser verlief erstaunlich einheitlich: Die Beine wuchsen zu einem Fischschwanz zusammen, Flossen und Kiemen (sowohl am Hals als auch auf den Rippen) entwickelten sich. Zusätzlich entwickelten die neuen Meeresbewohner Schwimmhäute und ein durchsichtiges zweites Lid. Die Haut wurde härter und teilweise geschuppt, ihre Farbe näherte sich dem Muster vieler Fischarten an.
Obwohl wir gute Nachweise haben, dass die Meervölker sich aus den Erdvölkern entwickelt haben, werden sie als Bestia eingeordnet. Nicht nur wegen ihrer offensichtlichen Anpassung an das Aussehen diverser Fische, sondern auch, weil einige ihrer Fähigkeiten sich eindeutig auf magische und deshalb vermutlich dämonische Einflüsse zurückführen lassen. So sind die Nixen, die Meerelfen, in der Lage, gefährliche, bewusstseinsverändernde Lieder zu singen. Die Wasserfrauen, die aus den Zwergen hervorgingen, beherrschen dagegen oft Wasser-Elementarmagie.
Meervölker können das Wasser für eine gewisse Zeit verlassen. Sie haben noch immer Lungen, auch ihre Kiemen dienen keiner reinen Kiemenatmung. Das Wasser wird gefiltert und insbesondere bei den Rippen an die Lungenflügel weitergegeben, hierzu gibt es eine Verschlussklappe in der Luftröhre, die sich durch den leichten Druck unter Wasser schließt und verhindert, dass Luft in die Lungen eindringen kann. Will ein Meerwesebnauftauchen, hebt es zuerst den Hals über die Wellen. Die Halskiemen werden nur im Falle besonderer Belastung, wie etwa Sprints, beansprucht und sind somit nicht existentiell für die Atmung. An der Luft verkleben die Kiemen recht schnell, zuvor dienen sie allerdings noch als Reinigung für den oberen Teil der Luftröhre. Durch leichtes Flattern pressen sie die Feuchtigkeit aus dem Hals.
Ist die Luftröhre frei, kann das Meerwesen auf Luftatmung umstellen und sich vollständig aus dem Wasser begeben. Dieser Prozess dauert einige Minuten. Wird dieser Prozess unterbrochen und das Meerwesen zu schnell aus dem Wasser gezogen, kann es an Land ersticken, bevor die Atmung sich umgestellt hat, oder beim Atmungsversuch Wasser in die Lunge kriegen und ertrinken. In die andere Richtung funktioniert der Übergang jedoch reibungslos: Das Meerwesen taucht unter die Wellen, die Klappe in der Luftröhre verschließt sich und die Kiemen feuchten sich fast auf der Stelle ein und nehmen ihre Arbeit auf.
Schwierigkeiten entstehen, wenn ein Meerwesen zu lange an Land bleibt. Bereits nach wenigen Stunden (und je nach Luftfeuchtigkeit) trocknen die Flossen aus und werden brüchig und spröde. Sie können sich in diesem Zustand schwer verletzen. Haut und Organe werden nach etwa einem Tag zu trocken und selbst bei täglicher Wässerung können die Kiemen durch Austrocknung schwere, bleibende Schäden erleiden, wodurch das Meerwesen die Fähigkeit zur Wasseratmung verliert.
Während alle Meerwesen Flossen haben, haben doch nicht alle Fischschwänze. Es gibt auch welche mit dem Unterleib von Seepferdchen oder Aalen. Auffällig ist, dass bisher noch keine Meerwesen mit Attributen von Delfinen, Walen oder Robbenartigen gefunden wurden. Offenbar funktioniert die Verschmelzung nur mit Fischwesen.
Das Aussehen der Meervölker ist ebenso vielseitig wie das der Fische in ihrem Lebensraum. In Sawjuama, dem Korallenreich, existieren die verschiedensten Farben und Formen, von Seeteufeln und Clownsfischen bis hin zu Haiwesen. Im flachen Wasser von Jillíme dagegen sind die Meervölker nur blau, weiß oder silbrig.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Völkern von Meerwesen sind oft nur für Fachleute erkennbar. Meerjungfrauen und Meerjungfrauenmänner (oft auch kurz 'Meermänner', was zu Verwirrung mit der nächsten Kategorie führen kann) haben weniger Farbvarianten als andere Meervölker, und Männer haben bei ihnen oft noch Bärte, obwohl dieses Relikt langsam schwindet. Frauen haben kürzere Haare, die sich ebenfalls zurückzuentwickeln scheinen.
Wasserfrauen und Wassermänner sind kräftiger und im Gegensatz zu ihrem zwergischen Erbe langlebiger als Meerjungfrauen. Sie haben ausgeprägten Bartwuchs. Ihre Farben scheinen sich stärker auf ihre Umgebung als die darin lebenden Tierwesen zu beziehen. Zudem haben sie sehr häufig Krallen anstelle von Fingernägeln.
Nixen und Nixer sind zarte Wesen mit teilweise sogar durchschimmernden Körpern. Sie haben langes Haar, aber keine Bärte, und oft sehr schräg stehende Augen. Ihr elfisches Erbe zeigt sich auch noch in den leicht spitzen Ohren, die in manchen Völkern flossenartige Formen annehmen. Im Gegensatz zu Elfen sind sie sterblich und haben eine etwas geringere Lebensdauer als Wasserfrauen.
Viele Meerwesen leben in großen Schwärmen. Für gewöhnlich gibt es eine Königin, die als einzige Nachwuchs zeugt, denn Meerwesen laichen ähnlich wie Fische eine große Anzahl kleiner Eier. Diese Eier, an fleischigen Fäden sortiert, werden vom ganzen Volk geschützt und umsorgt, trotzdem überlebt oft nur ein kleinerer Teil bis zum Schlüpfen. Von etwa 1.000 Eiern schlüpfen oft nur 100 in Gestalt etwa handtellergroßer Fischchen, deren menschlicher Oberkörper sich etwas nach drei Jahren ausbildet.
Eine Königin besitzt oft einen Harem an verschiedenen Männern ihres Volkes, die die Eier befruchten, doch selbst wenn es nur einen Vater gibt, können aus den Eiern verschiedenstfarbige Kinder schlüpfen; dies liegt an den doppelten Gensträngen der Meerwesen, deren Erbgut eine Unmenge rezessiver Farbmorphe transportiert. Die DNA der Meerwesen verbirgt fast die gesamte Stammesgeschichte ihres Volkes unsichtbar unter der Oberfläche; so ist es bereits vorgekommen, dass Kinder mit Farben geboren wurden, deren letzte Vertreter vor hundert Jahren gestorben waren.