Author's Note:
Dezenter Drogenkonsum
Kapitel 6
Liebesbeweise und Zärtlichkeiten
Ich werde durch liebevolle Küsse an der Stirn geweckt. Die nächsten Berührungen, die ich registriere sind Streicheleinheiten an meinem Arm, Sekunden später ruht Max’ Hand an meiner Hüfte. Das nächste, was ich wahrnehme sind Geräusche am Fenster. Es regnet. Perfekt. So muss Max nicht aufstehen, um sich um seine Farm zu kümmern.
Ich lehne meinen Kopf an seinen Oberkörper.
„Guten Morgen“, erklingt Max sanft.
„Morgen“, murmle ich noch verschlafen.
„Bereit für Frühstück?“
„Nein… aber ich bin bereit, mit dir zu kuscheln.“
„Gut zu wissen, damit wäre ich mehr als einverstanden.“ Max streichelt meinen Rücken, er löst mich aber ein wenig von sich, um mich anzusehen. „Ich muss nur kurz auf die Toilette, dann bin ich auch bereit mit dir zu kuscheln.“ Er verabschiedet sich mit vielen Küssen auf meine Stirn, steigt dann aus dem Bett. „Bin gleich wieder da. Lauf bloß nicht weg.“
„Werd ich nicht.“ Selbst wenn ich weglaufen wollen würde, wäre ich dazu noch nicht in der Lage, ich bin viel zu verschlafen, um zu flüchten.
Max verlässt das Schlafzimmer, ich greife nach meinem Smartphone. „Wow… kurz nach 6 Uhr…“, gebe ich unbeeindruckt von mir. Wann zur Hölle bin ich das letzte Mal so früh aufgestanden?
Meine Mum hat ein paar Mal angerufen, wahrscheinlich hat sie sich Sorgen gemacht, weil ich nicht nach Hause gekommen bin. Ich reibe mir die Augen, ehe ich das Licht meines Displays dimme und mich ihren Nachrichten widme.
3 neue Nachrichten.
Mum: ‚Sebby, Schatz wo bist du?‘
Mum: ‚Dein Dad war übrigens hier, er hat dir Ersatzteile für dein Motorrad gebracht und ein paar Geschenke da gelassen.‘
Mum: ‚Melde dich einfach kurz, damit ich weiß, dass es dir gut geht. Ich mach mir Sorgen. Ich hab dich lieb.‘
Ich tippe ihr nur eine kurze Nachricht als Antwort, für einen Rückruf bin ich einfach noch zu verpeilt.
Sebastian: ‚Sorry, ich hab deine Anrufe nicht gehört, ich hab Max besucht und spontan bei ihm übernachtet. Es ist alles okay, mir geht’s gut.‘
Um mein Smartphone wieder wegzulegen, muss ich mich ein wenig strecken, da ich zu faul bin, aufzustehen. Aus der Küche kommt ein recht lautes Geräusch, es könnte sich um eine Kaffeemaschine handeln. Die Tür öffnet sich wieder.
„Du trinkst deinen Kaffee schwarz und ohne Zucker, oder?“
„Ja, danke, Max.“
„Gern geschehen. Ich bin gleich wieder da und dann kuscheln wir wie versprochen.“
Max kommt mit zwei Tassen zurück, stellt sie auf den Nachttisch, bevor er sich wieder zu mir ins Bett legt. Er deckt sich bis zur Hüfte zu, stützt seinen Kopf auf einem Arm ab. Als Max mich einfach nur ansieht und nichts sagt, drehe ich mich auch zur Seite. Ich ziehe die Decke bis zu meinem Brustkorb, um mich ein wenig zu verstecken.
„Alles okay? Du siehst nicht unbedingt glücklich aus“, stellt er fest, ich seufze.
„Weiß auch nicht. Meine Mum hat sich Sorgen gemacht, weil ich ihre Anrufe nicht gehört hab. Außerdem bin ich kein Morgenmensch… Es ist erst kurz nach Sechs…“
„So spät schon?“, fragt Max, sieht dann aus dem Fenster.
„Spät?“
„Naja, normalerweise stehe ich eine Stunde früher auf.“
„Oh Mann, wenn ich dich heiraten würde, würde mir sehr viel Schlaf entgehen“, scherze ich.
Max lacht ein wenig. „Aber dafür hättest du mehr Zeit und ich würde mir Zeit nehmen, dich zu verwöhnen…“ Er streicht über meinen Arm, lächelt ein wenig. „Deine Haut ist so weich…“
„Danke. … Kommen wir mal auf das Verwöhnen zurück. Wie fühlt es sich an, von Max Jackson verwöhnt zu werden?“
„Dafür, dass du so schüchtern bist, bist du auch ganz schön forsch“, meint Max belustigt.
„Ich fühl mich bei dir einfach wohl“, entgegne ich etwas verlegen.
Max streicht mir die Haare aus dem Gesicht, küsst meine Stirn. An seinem Atem rieche ich, dass er bereits Zähne geputzt hat.
„Also… das Standard-Verwöhnprogramm ist Frühstück im Bett, natürlich mit meinen Pfannkuchen und frischem Kaffee. Dann gibt es noch ein Verwöhnprogramm, bei dem geht es um viele, zärtliche Streicheleinheiten und eine liebevolle Massage mit duftenden Ölen.“ Max grinst. „Das führt im Normalfall zu Sex, was eigentlich auch mein Spezialgebiet ist.“ Er fängt an zu lachen. „Sorry, ich bin so ein Trottel. Manchmal sagt mein Mund etwas, das mein Gehirn vorher nicht abgesegnet hat.“
Ich rolle mit den Augen. „Öhm… ich glaub ich bleibe bei den Pfannkuchen.“
„Ja… guter Plan, den Rest würde ich vermutlich nicht hinbekommen… Sorry. Wirklich tausendfaches Sorry… Ich bin so ein Idiot. Aber ich kann dir einen Kuss geben. Wenn du magst…?“
„Über den Kuss würde ich mich freuen.“
Max beugt sich zu mir und gibt mir einen sanften Kuss, dann noch einen und gleich darauf einen weiteren. „Tut mir leid, dass ich das Thema wieder aufbringe, das muss dir so unangenehm sein… aber es beschäftigt mich einfach… Ich bin so unsensibel, es tut mir wirklich unendlich leid…“
„Nein, schon gut, ich verstehe das. Es beschäftigt mich täglich…“
„Sebastian, ich verspreche, dass ich mir große Mühe gebe, aber es ist wirklich schwer für mich, über das Küssen hinaus zu gehen… Ich hoffe, dass das erst mal okay ist für dich. Ich weiß, dass du ein Mann bist, ich verstehe das auch. Für mich bist du ein Mann, aber ja… Oh Yoba, ich höre jetzt besser auf zu reden, ich bringe dich von einer unangenehmen Situation in die nächste.“ Er hält sich den Mund zu, ich lache ein wenig.
Es ist so süß, wie er sich Mühe gibt, das Thema ‚sensibel‘ anzusprechen. Auch wenn er seiner Meinung nach von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt, finde ich es süß, dass er sich so viele Gedanken macht und versucht auf mich Rücksicht zu nehmen. Es war für mich von Anfang an klar, dass wenn es zwischen uns funkt und wir es bis zu einer Beziehung schaffen, dass es von seiner Seite aus vorerst unmöglich wird, intim zu werden. Ich werde ihn nicht zu irgendwas zwingen, ich weiß nur zu gut, wie es ist, sich zu verbiegen und das will ich Max nicht antun. Er macht sich jetzt schon zu viele Gedanken.
„Können wir über Sex reden?“, frage ich ihn. Max’ Augen weiten sich vor Schreck. Er nimmt seine Hand von seinem Mund, nickt dann.
„Ja, klar.“
„Max, solange ich so bin, wie ich bin, würde ich mich nicht wohl fühlen, mich auch nur halb nackt vor dir auszuziehen. Und ich weiß, dass es für dich auch sehr unangenehm wäre. Also… ich behalte meine Klamotten an und du kannst dich ausziehen so oft du willst.“
Max lacht, als ich ihm diesen Vorschlag mache. „Yoba sei Dank nimmst du das ein bisschen mit Humor, Sebastian. Es tut mir wirklich leid, aber es ist mir einfach unangenehm zu wissen, dass unter deinen Klamotten etwas auf mich wartet, was mir nicht gefallen wird. Versteh mich nicht falsch, du bist ein schöner Mensch, deine Augen sind umwerfend, du hast ein hübsches Gesicht und unfassbar niedliche kleine Hände. Und wenn du mal lächelst, dann verzauberst du alle Menschen um dich herum.“ Max streichelt ein wenig über meinen Arm. „Aber… ich müsste lügen, wenn ich dir sage, dass es mir gar nichts ausmacht, dass… du weißt schon… Ich kann damit einfach nichts anfangen und es tut mir wirklich leid… Das muss dir so ein scheiß Gefühl geben.“
„Schon okay, Max. Um ehrlich zu sein habe ich nichts Anderes erwartet, weil ich weiß, dass du eben nur auf Männer stehst. Deswegen habe ich so lange gewartet. Es war so schwer, es dir zu sagen, ich brauchte den richtigen Moment. Ich dachte, dass du dich vor mir ekelst und dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Ich hatte Angst, dass du denkst, dass ich dich die ganze Zeit verarscht und belogen habe…“
„Sebastian, ich hab mich in deine Seele verliebt, nicht in deinen Körper. Also… dein Aussehen hat mich schon angelockt, aber wenn deine Persönlichkeit nicht so bezaubernd wäre, hätte mich nicht einmal ein großer Penis an dich gebunden. … also vielleicht hätte ich mit dir geschlafen, weil’s hier in Pelican Town sonst keine homosexuellen Männer gibt, aber eine Beziehung wäre nicht daraus geworden.“
„Ich bin wirklich froh, dass du dich nicht von meiner ‚Weiblichkeit‘ verschrecken lässt. Das rechne ich dir hoch an, Max.“
Er setzt sich auf, zuckt mit den Schultern. „Wenn die LGBT Community sich untereinander nicht unterstützt, wer würde es sonst tun? Außerdem ändert sich ja noch alles, du bist es wert, auf dich zu warten.“
Max lächelt mich an. Er dreht seinen Oberkörper zu seinem Nachttisch und greift dann nach einer Tasse, die er mir im Anschluss reicht. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee zieht in meine Nase.
„Ich denke, dass du mir ein wenig über deine Transition erzählen solltest. Ich bin echt neugierig, wie das für dich ist und wie das alles funktioniert“, bittet Max mich interessiert.
„Naja, was soll ich groß erzählen?“, frage ich, dabei nehme ich den Kaffee an. Ich lege beide Hände an die Tasse, sie ist schon kühl genug, damit ich mich nicht verbrenne. „Ich war nie das typische Mädchen… Eigentlich dachte ich einfach, dass das auf die Scheidung meiner Eltern zurückgeht. Dad hat ‚seine kleine, verrückte Prinzessin‘ immer geliebt und vergöttert, aber er hatte sich immer eher einen Jungen gewünscht. Er hat mir das natürlich nicht so gesagt und mich auch als Mädchen genau so lieb gehabt. Aber ich dachte einfach, dass mich das geprägt hat, weil er sich immer geweigert hat, mir typische Mädchenklamotten anzuziehen, wenn ich die Wochenenden bei ihm verbracht habe. Dad meinte, dass mir das nicht steht und dass das überhaupt nicht zu mir passt, außerdem hat er immer gesagt, dass ‚die Kleider beim Spielen nur stören und kaputt werden‘, das war aber wahrscheinlich nur eine Ausrede.“ Ich grinse ein wenig. „Vielleicht hat er es auch gewusst, keine Ahnung.“
Ich trinke einen Schluck von meinem Kaffee. Die Röstung ist perfekt, der Kaffee ist nicht zu bitter, aber auch nicht zu mild, genau wie ich ihn mag.
Ich erzähle weiter: „Ich hab auch versucht, mich mit meiner Weiblichkeit anzufreunden, als ich dann in die Pubertät gekommen bin. Aber es war schlimm für mich, als ich dann Brüste und meine Tage bekommen habe… Ich habe es gehasst, mir BHs zu kaufen und ich habe es gehasst, mich in der Frauenabteilung umzusehen. Ich hab mich einfach immer fehl am Platz gefühlt, so als würde ich nirgends dazu passen.“ Max sieht mich interessiert an, er trinkt von seinem Kaffee, stellt ihn dann wieder zurück auf den Nachttisch. „Überall ging es immer nur darum, zu zeigen, was man hat und so knappe Klamotten wie möglich anzuziehen. Irgendwie hat das einfach alles nicht gepasst und so bin ich darauf gekommen, dass ich meinen Stil an meine Empfindungen anpassen muss. Im Endeffekt bin ich dann doch immer in der Männerabteilung gelandet, hab vorwiegend schwarz getragen, hab angefangen, meine weiblichen Züge immer mehr zu hassen und zu verstecken. Männerklamotten sind ohnehin besser, alleine die Hosen. Bei einer Frauenjeans passt in die Hosentasche ein einziges Bonbon, in einer Männerjeans kann man sein halbes Hab und Gut unterbringen.“
Max lacht ein wenig. „Du bist so niedlich. Deine Männerjeans stehen dir übrigens ausgezeichnet.“
„Danke, Max.“ Ich atme durch, trinke wieder von meinem Kaffee. „Und naja… letztes Jahr hat es mir dann nach langer Recherche gereicht, ich hab meinen ganzen Mut zusammen genommen und hab es Harvey erzählt. Er war so verständnisvoll und einfühlsam und er hat lange mit mir gesprochen und sich bei seinen Kollegen informiert, wie er mir am besten helfen kann und was die ersten Schritte sind, die wir machen. Jetzt bekomme ich Testosteron und langsam spüre ich auch schon einen Unterschied.“ Ich sehe Max an, er lächelt wieder.
„Das alles muss sehr verwirrend und beängstigend gewesen sein“, stellt er einfühlsam fest.
„Ja, es war nicht immer einfach und ich hab oft daran gedacht, einfach aufzugeben, ich dachte, dass es einfacher wäre, mich einfach umzubringen, als damit zu leben, eine Frau zu sein…“
„Oh, nein, nein, nein, denk so etwas ja nie wieder“, gibt Max erschrocken von sich. Ich schaue auf die Tasse in meinen Händen. „Hey, sieh mich an.“ Vorsichtig wende ich meinen Blick wieder zu Max, er legt seine Hände an mein Gesicht. „Du kannst dich darauf verlassen, dass ich dich auf deiner Reise zu deinem ‚richtigen Ich‘ begleite. Wenn du Hilfe brauchst und wenn du dich schlecht fühlst, bin ich für dich da. Versprochen. Wir gehen den restlichen Weg zusammen und ich halte deine Hand, bis wir an deinem Ziel ankommen.“
Ich ringe mich wieder zu einem Lächeln durch. Max’ Worte geben mir Hoffnung. „Du hast keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet, Max. Ich fühle mich oft so alleine gelassen, auch wenn meine Freunde und meine Eltern für mich da sind…“
„Von jetzt an bist du nie wieder alleine“, verspricht er. Max küsst zärtlich meine Stirn. „Ich mach dir jetzt Frühstück und wenn du willst… ich hab noch ein bisschen Gras… wir könnten ein bisschen chillen.“ Max hebt grinsend seine Augenbrauen. Vor Lachen verschütte ich beinahe meinen Kaffee.
„Das klingt echt super.“
…
Max’ Pfannkuchen sind genau so lecker, wie er sie angepriesen hat. Es tut gut, dass sich jemand um mich kümmert. Er geht so liebevoll, vorsichtig und einfühlsam mit mir um, dass ich fast denke, dass das hier ein Traum ist.
Wir kuscheln ins mit Decken auf die Veranda. Das Dach über uns schützt uns vor dem Regen, dennoch sind wir nah genug dran, um die positiven Eigenschaften des Wetters genießen zu können. Ich liebe die frische Luft und das beruhigende Prasseln des Regens. Max dreht den versprochenen Joint, reicht ihn mir, als er die ersten Züge intus hat.
„Meine Eltern würden mich töten, wenn sie wissen würden, dass ich jetzt mit dem Farmer auf seiner Veranda sitze und kiffe.“
„Dann verrat es ihnen eben nicht. Ich wäre tottraurig, wenn du nicht mehr hier wärst und ich dich an deinem Grab besuchen müsste“, gibt Max grinsend von sich.
Ich nehme einen Zug und lehne meinen Kopf an seine Schulter. Ich fasse es nicht, dass ich das Glück habe, dass Max mit dieser Sache so gut umgeht. Er ist ein toller Mensch, ich habe ihn ganz falsch eingeschätzt. Er ist offen für alles, was ich zu sagen habe, er ist witzig, einfühlsam, sieht gut aus und kümmert sich gut um mich.
„Danke Max…“
„Okay, gerne, auch wenn ich nicht genau weiß wofür.“
„Dafür, dass du so bist, wie du bist.“
„Ich weiß, ich bin der perfekteste Mensch auf diesem Planeten“, scherzt er, ich reiche ihm den Joint, er nimmt einen Zug, bevor er ihn mir zurückgibt.
„Eingebildeter Idiot“, gebe ich grinsend von mir.
„Du schaffst es, mich in zwei Worten perfekt zu beschreiben.“
„Mit welchen Worten würdest du mich beschreiben?“, frage ich interessiert, ziehe dann an dem Joint. Ich atme tief durch, setze mich wieder aufrecht hin.
„Hm… wie viele Worte darf ich benutzen?“
„Zwei.“
„Ähm… Absolut umwerfend. Unfassbar niedlich. Verdammt sexy. Such dir eines davon aus“, gibt er belustigt von sich.
Lachend sehe ich ihn an. „Ich hab noch etwas für dich: Besonders unkreativ.“
„Oh, wir sind schon wieder bei ‚Besonders‘ … Okay, dann. Besonders süß. Besonders geheimnisvoll. Besonders klein. Und nicht zu vergessen: Besonders besonders.“
„Trottel“, lache ich, schubse ihn dann ein wenig. „Du bist einfach ein Trottel.“
„Ja, aber ich seh‘ echt gut aus und kann Gitarre spielen, das macht es irgendwie besser.“
„Woher hast du nur dieses Selbstbewusstsein? Bei jedem anderen Menschen, den ich kenne, würde der Satz eingebildet klingen, aber bei dir klingt es immer so, als würdest du das überhaupt nicht ernst meinen, auch wenn es eigentlich stimmt.“
„Ich weiß es nicht“, antwortet er, zuckt dann mit den Schultern. „Ich nehme mich nicht so ernst und ich finde, dass man über sich selbst auch ein wenig lachen sollte. Wo bleibt sonst der Spaß im Leben? Du weißt bestimmt noch, wie die Farm in den ersten Wochen ausgesehen hat. Wenn ich das nicht mit Humor genommen hätte, hätte ich Steine gegessen und wäre im Anschluss eine Runde im Meer schwimmen gegangen.“
„Mhm… Lecker Quarz…“, scherze ich und greife dann nach dem Feuerzeug, um den ausgegangenen Joint wieder zu entzünden.
„Soll mit ein bisschen Salz, Pfeffer und Öl ganz gut schmecken“, scherzt Max.
„Abby sagt, dass er pur am besten schmeckt.“
„Diese Frau hat einen exquisiten Geschmack.“
„Kann man so sagen.“
Max und ich genießen die Zeit miteinander, wir rauchen noch den einen oder anderen Joint zu Ende, kuscheln viel und verbringen den restlichen Tag zusammen, hauptsächlich an der frischen Luft. Am liebsten würde ich nie wieder nach Hause gehen und für immer bei ihm bleiben, doch im Moment wäre es noch viel zu früh, ohne Vorwarnung bei ihm einzuziehen.
Trotzdem würde ich lügen, wenn ich nicht daran denken würde. Mit Max an meiner Seite wirkt die Welt irgendwie leichter, kuscheliger, als wären viele Sorgen einfach vergessen.
…vielleicht liegt das aber auch einfach an dem Gras, wer weiß das schon.