Es dauerte seine Zeit, bis Glen einen leichten Geruch wahrnahm. Es stank. Nicht nach Kadavern oder Kahlhäuten, sondern nach Wildheit und nach purer Todeslust. Der Kuder konnte den Geruch nicht genau deuten, denn waren seine Ohren noch so gut ausgeprägt, die kühle Morgenluft vernebelte ihm die Schnauze.
Stattdessen konzentrierte er sich auf die Geräusche in seiner Umgebung. Da waren Schritte. Ganz eindeutig Schritte eines leichten Tieres, das sich allerdings schnell fortbewegen und näherkommen zu schien. Das gefiel Glen nicht. Ganz und gar nicht.
Er versuchte, so schnell es ihm möglich war, die Richtung des nahenden Unheils auszumachen und wendete seine Ohren. Dann, als er, durch den Kräfteentzug vielleicht etwas zu spät, endlich die Lösung gefunden hatte, bleckte er seine Zähne und machte sich kampfbereit. Die Tritte waren nun ganz deutlich zu hören und auch der Geruch wurde immer stärker. Nur noch ein paar Herzschläge…
Ein dunkler Wolf brach durch das Unterholz und stürzte direkt auf den Kuder zu, der sofort auswich. Glens Sinne waren zum Zerreißen gespannt und für einige Zeit lang, es fühlte sich wahrscheinlich länger an, als es eigentlich war, konnte er den scharfen Klauen des dauerhaft angreifenden Raubtieres entgehen. Prankenhiebe schlugen ins Leere, während stinkender Atem dem Luchs ins Gesicht peitschte.
Eigentlich hätte Glen den vom Hunger getriebenen Wolf, der genauso heruntergekommen schien, wie er selbst es war, leicht besiegen können. Doch der Kuder hatte die Rechnung ohne das zweite Tier gemacht, das urplötzlich auftauchte.