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(29. March 2022)
Seit Wochen ziehe ich durch die Lande, ohne festes Dach über dem Kopf, ohne den Drang irgendwo dauerhaft unterzukriechen, immer mit dem frischen, duftenden Wind Belletristicas im Gesicht. Die Tage und Nächte sind mir niemals zu rau in diesen Gefilden. Mein treuer Wanderstab bietet mir Stütze und Wehr gegen Trolle.
Erst gestern habe ich Adventuria verlassen, überquerte den Great Lyrics Stream und ziehe nun gen Norden nach Editoria hinein. Die Eternal Pines gefallen mir gut. Ein stilles Plätzchen endlos scheinenden Waldes. Ich überlege zu bleiben, wenigstens für eine gewisse Zeit.
Eben erreiche ich eine Hügelkuppe und sehe im Tal ein sonnenbeschienenes Dorf mit Kirchturm und roten Dächern, eingerahmt von dunkelgrünen Kiefern. Bevor ich hinabgehe, lasse ich mich kurz unter einem kräftigen Baum am Wegesrand nieder. Eine kleine Rast bevor ich die Bewohner unterhalte, ihnen mit Lachen die Tränen in die Augen treibe oder Schauer über den Rücken jage, dass die Haare zu Berge stehen.
Doch lange wird die Ruhe nicht währen. Einige Kinder haben den dicken Kerl schon entdeckt, aus dessen Bündel ein großes Banner in schreiendem Rot aufragt. Eine kleine Schar stürmt den Hang herauf. Ein neues Gesicht, hier in der Abgeschiedenheit der Wälder, Neues aus der Welt, sei es nun wahrhaftig oder auch nur ein Gespinst, geboren aus wilder Phantasie. Der Hunger danach steht ihnen ihn in die kleinen Gesichter geschrieben. Sie wollen Geschichten hören.
Ich lächle in mich hinein, ziehe die lederne Kapuze etwas tiefer ins Gesicht, denn etwas unnahbares, mythisches muss man sich als Geschichtenerzähler bewahren. Sicher findet sich eine Mär, die ihnen gefallen wird.
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