Double-Drabble
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Der eisige Wind kühlte ihm die Stirn, als der Bergsteiger sich, den Gipfel unter seinen Füßen, in alle Richtungen drehte. Er keuchte, lachte, japste wieder nach Luft. Dann hielt er plötzlich inne.
An das Gipfelkreuz gelehnt, beobachtete ihn eine Gestalt, deren langer, schwarzer Mantel trotz des Windes hier oben kein bisschen flatterte.
„Hast du eine Ahnung, was das für mich bedeutet?“ Es war, als zische sie direkt in sein Ohr.
„Ich … nein, was …“, murmelte der Bergsteiger, doch sein Gegenüber unterbrach ihn sowieso.
„Mal kraxelt ihr auf Berge, wo selbst die Ziegen nicht mehr springen, mal taucht ihr dahin, wo die Sonne nie scheint … Und ich muss euch stets hinterher. Warum bleibt ihr nicht mal alle da, wo ihr auch ordnungsgemäß gemeldet seid? Das würde mir das Einsammeln erleichtern. Habt Verständnis für den kleinen Arbeiter!“
„K-klein?“
Immer noch perplex sah der Bergsteiger zur hohen, hageren Gestalt vor ihm. Wie von Geisterhand und ebenso lautlos rutschte seine Ausrüstung zu Boden.
„Ja, das hier ist ein Knochenjob. Unbezahlt! Darum etwas mehr
Teilnahmebereitschaft, wenn ich bitten darf.“
Er kämpfte gegen unsichtbare Fesseln. Die ominöse Erscheinung kam näher.
„Angenehme Talfahrt, Kumpel“, sagte der Tod vergnügt und schubste die neueste Seele auf den Weg ins Jenseits.