Die Liebe brennt. Entweder wie ein kleines Lagerfeuer oder wie ein riesiger Waldbrand. Du warst der Waldbrand. Du strahltest so hell, dass ich mir meine Augen zuhalten musste, um nicht geblendet zu werden. Du branntest so heiß, dass mir der Schweiß heruntertropfte. Doch ich fühlte mich wohl in deine Nähe, denn das Feuer der Liebe loderte ebenso in meiner Brust. Mein Herz pumpte flüssiges Feuer durch meine Adern, das mich lebendig werden ließ. Ich fühlte mich unbesiegbar, denn nicht einmal das lodernde Feuer konnte mir etwas anhaben. Ich spielte mit dem Feuer, wich aus, machte einen Schritt zurück, näherte mich wieder den Fingern der Zerstörung. Ich tanzte mit den Flammen, spielte mit der Gefahr. Auch wenn ich wusste, dass sie mich eines Tages verbrennen würden. Ich wusste von Anfang an, dass unser gemeinsamer Brand nicht ewig halten wird, dass mich dein loderndes Feuer auf Dauer verschlingen wird. Dennoch genoss ich jeden Augenblick, bis es irgendwann so weit war; ich begriff, dass ich Recht behalten hatte. Diese Flammen der Liebe sind schön im Augenblick, doch nichts Dauerhaftes für mich.
Ich habe verstanden, dass ich stattdessen lieber ein Lagerfeuer in der Natur brauche. Kein Kamin, vor dem man auf dem weichen Sofa sitzt und die Wärme genießt, sondern ein Lagerfeuer, an dem man sich Legenden und Mythen erzählt. An dem man in die Sterne sieht und gemeinsam hoch oben fliegt. Gemeinsam in den Träumen versinkt und in unzähligen Abenteuern versinkt. Ein Lagerfeuer, zu dem man regelmäßig zurückkommen und Schutz suchen kann. Das sanfte Brennen des Lagerfeuers, anstatt das kurze Aufblitzen des mächtigen Waldbrandes. Nicht das kurze Spiel mit dem Feuer, sonders das tiefe Vertrauen in das Lagerfeuer, an dem man nicht von den Stichflammen geblendet ist, sondern die Natur wahrnehmen und genießen kann. Das ist mein Feuer der Liebe.