Hinweis: Dieses Kapitel dient mir dazu, die Charaktere für mein Hauptwerk "Mondscheinserenade" zu entwickeln bzw. zu verfeinern. Falls ihr die hier vorgestellten Personen mögt, schaut doch mal rein!
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Erschöpft ließ er sich neben den Bretterstapel auf den Boden fallen. Einfach die Augen schließen und sich ein bisschen erholen ... das Zirpen der Grillen auf dieser Wiese hören, den Vögeln im nahen Waldstück lauschen, das Geräusch des Windes und das Gefühl genießen, wie er den Schweiß auf der Haut langsam trocknet, während die Sonnenstrahlen dafür sorgen, dass es dennoch angenehm warm bleibt.
Ohne die Augen zu öffnen, fuhr er mit den Händen durch das Gras neben sich. Es fühlte sich gut an, und es roch herrlich nach Sommer. Das hier war ein wirklich schönes Fleckchen Erde.
Sein Fleckchen Erde. Er lächelte bei dem Gedanken.
Er würde das hier zu seinem neuen Zuhause machen. Jeden Tag mit den Vögeln aufwachen. Beobachten, wie sich dieser Hang und der auf der anderen Seite des Tals beim Wechsel der Jahreszeiten veränderten. Er würde die Stille genießen – nur er und die Tiere der Umgebung. Ein paarmal im Jahr die Herde wandernder Schafe, die das Gras kürzten und düngten. Sonst niemand.
Nun gut, der Schäfer. Aber dem würde er aus dem Weg gehen. Er suchte hier Ruhe und Frieden – da konnte er Menschen und ihre Anfeindungen nicht gebrauchen.
Rasch verdrängte er den Gedanken und setzte sich auf, blinzelte in den hellen Himmel und sah zu der Ansammlung von Baumaterial, die er hier hinaufgebracht hatte. Bretter, einige Steine, Nägel, Schrauben, Dachpappe. Das Werkzeug war im Rucksack.
Entschlossen stand er auf – es gab noch viel zu tun, bis er außer zum Einkaufen nicht mehr hier fortmusste! Je schneller er anfing, desto früher konnte er das Hotelzimmer im Ort unten im Tal verlassen. Sobald seine Hütte stand, konnte er sein neues Leben beginnen. Hier. In der Natur, die er so liebte. In Ruhe und Frieden.
Voll Vorfreude machte er sich ans Werk.