Dies ist eine Fortsetzung von "Schwindlig"
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„Was ist denn mit dem Rest des Skeletts passiert?“, erkundigte sich Jessica.
Nicolas zuckte mit den Schultern. „Vermutlich wird es noch gesammelt. Das Erste, was bei den Bauarbeiten ans Licht kam, war dieser Schädel. Wir hatten ein Riesenglück, dass der Bagger ihn nicht zertrümmert hat!“
„Wie wurde er denn gefunden?“ Das war Jessica immer noch nicht ganz klar. Knochen, die man aus der Erde grub, waren nie schön weiß und poliert, wie das in Filmen oft zu sehen war. Für ein ungeübtes Auge waren sie meist nicht von Steinen oder Dreckklumpen zu unterscheiden.
Kopfschüttelnd brachte Nicolas sein Erstaunen zum Ausdruck. „Das war echt der Hammer. Totaler Zufall! Jemand wollte in der Nähe des Aushubs heimlich eine Zigarette rauchen und hat währenddessen mit der Schuhspitze ein bisschen die hochgebaggerten Klumpen hin- und hergeschoben. Und plötzlich sah der Schädel ihn an und der arme Kerl hat fast einen Herzinfarkt bekommen, weil er dachte, er hat ein Mordopfer entdeckt! Erkannt hat er die Knochen nur, weil sie zufällig in der richtigen Position zu liegen kamen.“
Also wieder so eine Situation, in der der Zufall der Wissenschaft zu Hilfe kam. Wie viele Funde waren wohl schon bei Bauarbeiten vernichtet worden, ohne, dass jemals auch nur ein Mensch davon erfuhr?
„Was habt ihr noch gefunden?“, kam sie wieder zum Thema zurück.
„Es scheint sich um einen Ort gehandelt zu haben, an dem Menschen zumindest für eine Weile lebten“, berichtete Nicolas. „Wir haben Dinge gefunden, die Grabbeigaben sein könnten – und eine Abfallgrube.“
Tanja verzog das Gesicht. „Na lecker.“ Mit einem Grinsen in Richtung Jessica fügte sie dann an: „Du darfst also vielleicht wieder in Kot- und Essensresten wühlen!“
Jessica ließ den Spott lächelnd über sich ergehen. „Spiel du nur mit deinen Knochen. Im Abfall findet man die interessantesten Dinge, das weiß doch jeder gute Detektiv.“
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Fortsetzung mit "dunkel"