»Haus aus Morgendämmerung, gib mir Kraft.
Haus aus Abendlicht, gib mir Kraft.
Haus aus dunklem Nebel, gib mir Kraft.
Mein Inneres wird kühl werden.
Glücklich trete ich hervor.
Wenn mein Inneres kühl ist, vermag ich zu gehen.
Ohne wund zu sein, vermag ich zu gehen.
Unangreifbar von Schmerzen vermag ich zu gehen.
Haus aus Blütenstaub, gib mir Kraft.
Haus aus Heuschrecken, gib mir Kraft.
Haus aus zuckenden Blitzen, gib mir Kraft.
Mein Inneres wird kühl werden.
Glücklich trete ich hervor.
Wenn mein Inneres kühl ist, vermag ich zu gehen.
Ohne wund zu sein, vermag ich zu gehen.
Unangreifbar von Schmerzen vermag ich zu gehen.«
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Dieses Mantra, das die Geister der Himmelsrichtungen sowie des Himmels und der Erde anruft, wird von den Nunya-Indianern auf Wajbaqwinat immer wiederholt, wenn sie eine lange Reise vor sich haben. Der monotone und repetitive Klang des Liedes wirkt wie ein eigener Zauber und nutzt womöglich sogar die Macht wajbaqischer Dämonen. Jedenfalls ermöglicht er den Sängern, eine wochenlange Reise mit minimalen Pausen und wenig Verpflegung zurückzulegen.
[Übrigens! Das Lied besteht aus Zeilen eines realen Indianerlieds der Navaho-Indianer; "Ein Gebet aus dem Großen Nachtgesang" aus dem Buch "Der Tanz der gefiederten Schlange" von Frederik Hetmann. Ich habe mir nur Zeilen rausgepickt und die Reihenfolge etwas verändert.]