»Ich will nie mehr nach Hause zurück«, sagte Chad zu seinem Hund Robin Hood, der neben ihm lag und döste. Sie befanden sich an einem kleinen See. Es war ein kühler Morgen, so kalt, dass das Schilf mit einer dünnen Schicht Reif überzogen war. Der Junge und der Hund hatten die Nacht in Gypsys Scheune verbracht – wovon der Pferdebesitzer glücklicherweise nichts mitbekommen hatte – und waren nun hier an dem schönen Flecken Natur angelangt. Trotz der Kälte hatte Chad seine Jacke ausgezogen und sich darauf gesetzt.
»Wir sind vogelfrei, Rob! Niemand wird uns hier finden«, krähte Chad begeistert, sprang auf und lief mit ausgebreiteten Armen im Kreis herum. Robin Hood sah sein Herrchen aufmerksam an, schnupperte und schien zu dem Schluss zu kommen, dass sein kleiner Schützling allenfalls einen Anfall von Hyperaktivität hatte, denn er legte seufzend den Kopf auf die Pfoten.
Chad ließ sich in das Gras fallen und blickte in den morgendlichen Himmel. Weiße Schäfchenwolken zogen vorüber.
Nie mehr heim, dachte er. Aber dann fiel ihm ein, wie sehr Joshua geweint hatte, als er das letzte Mal weggelaufen war. Sein Zwillingsbruder hatte ihn angefleht, ihn beim nächsten Türmen mitzunehmen. Bestimmt war Josh sehr traurig. Verständlich, denn so lange – eine ganze Nacht! – war Chad noch nie von zu Hause fort gewesen.
Das schlechte Gewissen überfiel den Jungen, und er fand das alles plötzlich gar nicht mehr aufregend. Außerdem hatte er seine Wasserflasche schon leergetrunken und Hunger hatte er auch. Er konnte auch nicht einfach zurück und in den Dorfladen spazieren, dort würden sie ihn bestimmt festhalten und Mum und Dad anrufen.
Auf einmal bellte Robin Hood. Chad rappelte sich auf und entdeckte eine kleine Gestalt mit einem Rucksack. Josh!
»Huhu!«, rief Chad und all seine Traurigkeit war wie weggeblasen. Josh war da, alles würde gut werden!