Ich gehe in eine Festhalle mit drei kleineren Sitzrängen und einem großen Hauptrang. Zwei davon sind jeweils rechts und links. Die andere befindet sich über der Bühne. Mein Freund hat eine Art Abschluss. Die Halle ist voll und ich fühle mich unwohl. Die Menschen hier sind seltsam. Haben komische Ansichten und finden, ich sei in Sonderling. Ich selbst habe eher einen Mauerblümchenlook, grau in grau mit Rollkragenpullover. Ich erscheine mir als die normalste im Raum.
Ich dränge mich durch die Menge, um einen ordentlichen Sitzplatz zu ergattern, doch scheitere. Nach und nach werden die Abgänger auf die Bühne gerufen. Ich hörte den Namen meines Freundes. Als ich es endlich bis an die Brüstung geschafft habe und einen Blick auf den Hauptrang werfen konnte, begann der Rang über mir plötzlich zu wackeln. Dann folgte das ganze Gebäude. Ein Erdbeben.
Alle rennen wild durcheinander, wissen nicht, was zu tun ist. Ich suche meinen Freund, bis er mir zusammen mit einer Bekannten von ihm entgegenkommt. Gemeinsam versuchen wir, der Festhalle zu entfliehen.
Die Stufen hinab rennend, kommen uns weitere panische Zuschauer entgegen, die nach oben, anstatt unten fliehen. Wir müssen doch raus auf die Straße, weg von den Häusern.
Draußen angekommen stehen weitere auf der gepflasterten Straße und besehen sich das große Gebäude von außen. Putz bröckelte ab, hi und da fehlte ein Stein in der Mauer.
Auch die umstehenden Häuser beginnen zu zerfallen. Die großen Steine fallen auf die schöne gepflasterte Straße, die perfekt zu den alten Gebäuden um uns herum passt. Alle ist sehr römisch angehaucht.
Plötzlich öffnete sich ein Graben in der Straße. Wird immer größer und größer, bis ein kleines Holzschiff zum Vorschein kommt. Dann hört das Erdbeben auf. So als wäre dessen Arbeit beendet.
Zusammen mit all den anderen stehe ich um das alte Schiff herum, betrachte es ergiebig. Ein Tunnel befindet sich darunter. Neugierig klettere ich mit zwei Jugendlichen hinab. Meinen Freund habe ich schon vergessen. Das hier ist viel größer, als ich es jemals erwartet hätte.
Der Tunnel wird durch verwitterte Holzbalken getragen. Staub rieselt herunter. Einer der Teenager krabbelt durch den niedrigen Durchgang, während ich sicher vor dem Eingang warte. Immer mehr Dreck fällt herab und ich rufe dem Teenie zu, er solle sich beeilen, doch er ignoriert mich. Also gehe ich etwas tiefer hinein und höre das Knarzen der Balken. Erneut lege ich ihm die Dringlichkeit seines Verschwindens nahe, dennoch kehrt er nicht um.
Ohne weitere Vorwarnungen bricht einer der Balken durch. Ich schaffe es, aus dem engen Tunnel zu krabbeln, doch der Teenager wird verschüttet. Geschockt sehe ich zu dem verschollenen Eingang und dem darüber liegenden Schiff. Die Menschen um mich herum versuchen sich daran, den Zugang wieder zu räumen. Ob es ihnen gelingt, bekomme ich nicht mehr mit, denn ich drehe mich um und laufe davon. Weg von dieser Tragödie.
Planlos renne ich die Straßen entlang, bis keine Folgen des Bebens mehr zu sehen sind. Autos reihen sich aneinander, Menschen tummeln sich auf den Bürgersteigen. Niemand von ihnen hatte die Erschütterung mitbekommen. Ich schaue mich weiter um. Die Häuser sind weiterhin im italienischen Stil gehalten, die Fahrbahnen bestehen aus Kopfsteinpflaster. Beides harmoniert perfekt miteinander.
Doch der idyllische Schein trügt. Ich weiß, dass etwas nicht stimmt. Das Beben war nicht zufällig gewesen. Also muss ich denjenigen finden, der mir helfen kann, das Rätsel zu lösen.
*
Nach einiger Zeit des Suchens habe ich ihn endlich gefunden: Aquaman. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, um Schlimmeres zu verhindern. Doch nicht auf den Straßen der Stadt. Wir bewegen uns über die Dächer, die zum Glück alle nah beieinander sind, um sie einfach zu erreichen.
So befinden wir uns irgendwann auf einem großen Flachdach, welches gleichzeitig als Balkon für ein Penthouse dient. Während Arthur mit einer weiteren Person redet, sehe ich mich in dem Haus um. Es ist in alt italienischem Stil. Wandgemälde zieren fast alle Wände. Sogar die Decke wurde verziert.
Ich bekomme nicht mit, dass meine Wenigkeit ein wichtiger Teil der Mission ist und ich somit beschützt werden muss. Doch der Aquaman sieht sich der Aufgabe gewachsen. Ich habe ihn beeindruckt durch die hartnäckige Suche nach ihm.
Im Haus sehe ich durch ein Fenster und entdecke einen hellen Schein am Himmel. Schnell renne ich zu Arthur, um ihm von der drohenden Gefahr zu berichten. Wir blicken uns beide um. Die Lichtfülle wird heller und teilt sich auf. Drei Umrisse sind zu erkennen.
Der Aquaman packt mich und springt mit mir von Dach zu Dach, um den näherkommenden Figuren zu entfliehen. Doch sie sind zu schnell. Ich kann sie genau ausmachen, als wir durch die Luft fliegen. Es waren drei dickliche Engel, so wie man sie von barocken Gemälden kennt. Mit Pfeil und Bogen zielen sie auf uns. Ihre Haut ist rosa und um ihre Körper ist der helle gleichfarbige Schein. Sie wirken grotesk, sind aber gefährlich.
Ich sehe wieder nach vorne und erkenne, dass das Meer nur zwei Dächer entfernt ist. Nur im Wasser sind wir wirklich sicher. Von der letzten Bedachung aus springen wir in die Lüfte. Die Engel sind nur noch wenige Meter weit weg. Sie schießen ihre Pfeile ab, treffen zum Glück nicht.
Mein Körper durchbricht rücklings die Wasseroberfläche. Ich tauche immer tiefer, kann die Engel nur schemenhaft an der Oberfläche sehen. Sie können nicht ins Wasser und ich weiß, jetzt sind wir in Sicherheit.