❆ One Shot
❆ Pairing: Sam x Caitlyn (Female Farmer)
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4. Dezember
Eiskratzen
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In einem kleinen Nachbardorf findet an den Winterwochenenden jedes Jahr ein Wintermarkt statt. Robin hat dort eine kleine Verkaufshütte gemietet, bei der sie selbstgemachte Festtagsdekoration aus Holz verkauft. Seit Robins Scheidung von Demetrius und Sebastians Umzug nach Zuzu City, ist Robin, auch wenn sie es nicht zugeben will, ein wenig einsam, also haben Sam und ich versprochen, vorbei zu schauen.
Im Winter haben wir nicht viel zu tun, weil die Pflege unserer Felder und der ständige Kampf gegen das Unkraut wegfallen.
Wir versorgen unsere Hühner und genießen im Anschluss unsere Freizeit.
Wir kochen, backen, essen… und genießen unsere Freizeit.
Wir bauen Schneemänner, Iglus und… naja, genießen unsere Freizeit.
Der Winter ist die einzige Zeit im Jahr, wo wir uns wirklich entspannen können und genau das machen wir auch. Wir nehmen uns jeden Tag viel Zeit für einander und verbringen viel Zeit damit, zu kuscheln und uns gegenseitig unsere Liebe zu gestehen. Ja, wir sind kitschig, aber wir sind verliebt und in unseren Augen ist es wichtig, sich zu sagen, was man fühlt. Das ist wichtig für eine funktionierende Beziehung, man muss sich gegenseitig wertschätzen und lieben.
Sam und ich machen uns fertig für unseren Ausflug, wir ziehen uns warm an. Auch Mützen, Schals und Handschuhe vergessen wir nicht. Der Ausflug soll ja ein wenig länger dauern und die Kälte soll uns nicht die Laune verderben.
„Du siehst in deiner neuen Winterjacke wirklich sehr hübsch aus, Babe“, bekomme ich ein Kompliment von meinem Verlobten. Sam kann manchmal sehr aufmerksam sein.
„Danke.“ Ich bekomme einen sanften Kuss von dem verrückten Blondschopf, ehe er sich wieder aufrichtet. Wir schlüpfen noch in warme Stiefel, verlassen unser Haus.
Wenige Schritte durch den Schnee später, stehen wir an unserem eingeschneiten Pickup. Auch jetzt fallen einige zarte Flocken, was man dem Wetter allerdings zugestehen kann, ist, dass es windstill ist. „Ja, großartig, verdammter Schnee“, beschwert Sam sich. Erst vorgestern haben wir den halben Tag damit verbracht, Schnee zu schaufeln. Klarerweise musste es letzte Nacht wieder schneien, sodass unsere Mühe und Arbeit hinfällig ist. Es ist beinahe wie das Unkraut, das das restliche Jahr über wuchert und gedeiht…
Motiviert nehme ich meinem Verlobten den Schlüssel ab, schließe unseren Pickup auf. Unter dem Sitz hole ich einen Besen, zum Entfernen des Schnees und einen Eiskratzer hervor. Da Eiskratzen die unangenehmere Arbeit ist, reiche ich Sam den Kratzer, knalle dann die Autotür zu, damit so viel Schnee wie möglich vom Dach fällt.
„Wir werden durchgefroren sein, bis wir beim Wintermarkt ankommen“, gibt Sam grinsend von sich.
Das Grinsen meines Sonnenscheins steckt mich an. „Es ist eine Ausrede dafür, uns noch einmal warm zu kuscheln, bevor wir losfahren“, motiviere ich ihn zwinkernd, fange dann an die Schneedecke unseres Pickups zu entfernen.
„Hm… Damit kann ich durchaus leben“, gibt Sam überlegend von sich.
Da ich zu klein bin, muss ich immer wieder springen, um den Schnee vom Dach zu kehren, während Sam angestrengt anfängt, das Eis von der Scheibe zu kratzen. Kurz sehe ich meinem blonden Sonnenschein dabei zu, wie er mit gequältem Gesichtsausdruck an der Fronscheibe hin und her kratzt. Er wirkt, als würde es ihm sehr schwer fallen, er leidet richtig. Dezent schadenfroh gehe ich um unseren Wagen herum, kehre dann noch den Schnee von der abgedeckten Ladefläche.
„Du. Verdammtes. Eis. Geh. Endlich. Weg. Von. Meiner. Scheibeeeeee!“, flucht Sam abgehakt, klettert dann auf die Motorhaube.
Wie dramatisch. „Sam pass auf, dass du nicht runterfällst.“
„Ach was“, gibt er genervt von sich. „Es ist schon wieder so viel Schnee gefallen, dass ich weich landen werde, falls ich fallen sollte.“
Ich betrachte meinen Verlobten bei seiner akrobatischen Leistung. Er kniet auf der Motorhaube, kratzt wütend auf der Scheibe herum. Das wirkt weder sehr effektiv, noch sehr angenehm, aber es sieht verdammt witzig aus. Sein Gesichtsausdruck ist mein persönliches Highlight, Sam könnte jeden Moment platzen. „Nächstes Jahr steht hier garantiert eine Scheune, in der wir dieses Scheißding parken!“, erklingt Sam genervt.
„Ach komm schon Sam, stell dich nicht so an.“ Er hört sich so wütend an, dass mir irgendwie der Spaß an der Sache vergeht. „Komm da runter und lass es mich einmal versuchen…“
„Nein…“
„Okay… Wie du willst.“
Ich zucke mit den Schultern, gehe dann nach drinnen, um Sam einen Tee zu machen. Für die Aktion da draußen wird er wohl noch einige Zeit brauchen und wenn er sich schon so nicht helfen lässt, wärme ich ihn wenigstens ein bisschen auf. Es dauert einige Minuten, bis ich Wasser aufgekocht habe. Während der Tee zieht, besuche ich noch kurz die Toilette. Wenn mir kalt ist, meldet sich immer meine Blase.
Mit zwei Thermobechern bewaffnet, trete ich wieder zu meinem Verlobten in die eisige Kälte. Er hat seine akrobatische Nummer aufgegeben und kratzt in aller Seelenruhe die Scheiben der Türen frei von dem bösen, sichtraubenden Eis. Fröhlich summt er ein Lied, wirkt dabei wie ausgewechselt.
„Hier, mein Schatz“, biete ich ihm lächelnd einen Becher an. Seine grünen Augen richten sich auf mich, auf seine Lippen zaubert sich ein Lächeln.
„Oh danke, Babe, ich dachte kurz, du bist einfach zu Fuß gegangen“, bedankt er sich, wobei der den Becher an sich nimmt.
„Ich habe das für einige Sekunden in Erwägung gezogen.“
„Dachte ich mir. Sorry, dass ich dich vorhin so angeschnauzt habe, du weißt ja, dass ich ein Kind des Sommers bin.“
„Ich weiß, Sam, ich weiß.“
Sam gibt mir einen Kuss, seine Lippen fühlen sich eiskalt, beinahe erfroren an, doch das macht mir nichts aus. In seiner Nähe bin ich immer glücklich, wie auch jetzt.
„Unsere Kutsche ist bereit, werte Eisprinzessin.“
„Wenn ich eine Eisprinzessin bin, wer bist dann du?“, frage ich lächelnd nach.
„Dein Schnee schaufelnder und Eis kratzender, dich ewig liebender Diener.“
„Du kannst ausgesprochen süß sein, Sam.“
Mein Verlobter lächelt, als er sich von mir löst, öffnet mir im Anschluss die Beifahrertür. „Los, ich hab schon genug Zeit verschwendet, wir wollen Robin doch nicht warten lassen.“
„Oh nein, das wollen wir nicht.“
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