❆ One Shot
❆ Pairing: Trevor (Male Farmer) x Calum (OC)
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20. Dezember
Winterhass
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„Was machst du da?“, fragt Calum mich, wobei er in meine Seite stupst, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Dummerweise bin ich so fixiert, dass ich seine Berührung kaum wahrnehme, könnte aber auch an den dicken Kleidungsschichten liegen, die ich den ganzen Winter lang brauche.
Aber ja, was mache ich hier eigentlich genau?
Mein Blick ist auf die von mir verhasste weiße Substanz namens Schnee gerichtet. Ich starre aus dem Fenster, in der Hoffnung, dass mein wütender Blick so viel Hitze erzeugt, dass der Schnee und der dazu gehörige Winter einfach von unserer Farm wegschmelzen.
Wieso ich den Winter überhaupt hasse?
Es ist kalt. Es ist nicht nur durchschnittlich kalt, es ist so kalt, dass meine Eier an meinen Schenkeln festfrieren und ich mich in einen halbtoten Eisblock verwandle. Ich hasse den Winter und seinen eisigen Wind, seinen nassen Schnee, seinen grauen Himmel und seinen allgemein sehr trostlosen, farbneutralen Anblick.
An Tagen wie diesem vermisse ich meine Heimat, die Fern Islands, noch viel mehr, als ich es ohnehin schon in den letzten Wochen getan habe. Je kühler es wird, desto größer wird mein Heimweh. Die Sehnsucht nach Palmen, Strand, Meer, Sonnenschein und Cocktails, die man in der Hängematte zu sich nimmt, steigt von Tag zu Tag. Die Kälte ist einfach nichts für mich. Ich fühle mich nicht wohl, mir ist kalt, überall ist es schmutzig und matschig. Sobald man draußen war, zieht man sofort Steine, Dreck und Schnee ins Haus. Ich bin sehr penibel, was Sauberkeit angeht, der Putzteufel in mir hasst den Winter noch mehr, als der Rest meiner Persönlichkeit.
„Bist du sauer auf mich? Du antwortest gar nicht…“, fragt mein Freund mich weiter, gibt mir dann einen Kuss auf die Wange. Calum schiebt meinen Schal etwas zur Seite, um auch meinen Hals küssen zu können. Seine freie Hand legt er an meine Hüfte. Als er sich an meinen Rücken schmiegt, spüre ich sofort, wie mir wärmer wird, mir wird jedoch noch nicht warm genug. Der Anfang fühlt sich allerdings vielversprechend an.
„Nein, Baby… Der Winter ist nur so verdammt deprimierend… Mir ist eiskalt.“
„Aber… wir haben… 26 Grad. Also drinnen, nicht draußen.“
„Mir ist trotzdem eiskalt…“
„Dann komm weg vom Fenster, mir fällt schon etwas ein, das dich wieder aufwärmen kann.“ Auch dieser Unterton klingt sehr vielversprechend.
Calum führt mich vom Fenster durch das festlich geschmückte Farmhaus. Am Winter ist ja auch nicht alles schlecht, zumindest die Dekoration gefällt mir. Sie ist bunt und bringt wortwörtlich Licht in diese fahle Atmosphäre, die der Winter verbreitet. Außerdem hat die kalte Jahreszeit ein paar Events auf Lager. Das wichtigste ist natürlich mein Geburtstag. Einige Wochen danach folgt das Ice Festival, bei dem es köstlichen Glühwein gibt. Der Night Market am Strand von Pelican Town ist immer einen Besuch wert, außerdem ist das Feast of the Winter Star und die dazu gehörige Tradition des Geschenkaustauschens auch etwas, das ich ein wenig genießen kann. Manchmal ist mir dieses Fest ein wenig zu künstlich, aber dennoch ist es schön, dass die meisten Menschen zumindest versuchen, ein wenig aufeinander zuzugehen.
Das Feuerwerk zum Jahresende hat mich jedenfalls noch nie enttäuscht, weder auf den Fern Islands, noch in Zuzu City und auch nicht die kleinere, familiärere Version am Hauptplatz von Pelican Town. Ich bin ein großer Fan von explodierenden Feuerwerkskörpern.
Trotzdem.
Der Winter ist kalt und ich habe das Gefühl zu erfrieren.
Ich bin dieses Klima einfach nicht gewohnt und ich fürchte, dass ich mich daran nie gewöhnen werde. Nächstes Jahr werde ich diese kalte Jahreszeit in meiner Heimat verbringen, um dem Schnee und dem Eis zu entfliehen.
Calum verfrachtet mich auf die Couch, er wirft ein paar Holzscheite in das Feuer, welches im Kamin brennt. „Weißt du, was mich am Winter am meisten nervt?“, fragt er, wobei er sich zu mir umdreht und auf die Couch zutritt.
„…es gibt so vieles, das mir einfallen würde.“
„Ich gebe so gerne mit meinem Aussehen an und im Winter muss ich mich vor der Welt verstecken“, beantwortet Calum seine eigene Frage. Ich grinse ein wenig, mein Freund lässt sich zu mir auf die Couch sinken. Er greift nach einer kuscheligen Decke, legt sie dann um mich, außerdem kuschelt er sich an mich, um mich ein wenig aufzuwärmen. Sanft streicht er über meinen Arm. „Bist du dir sicher, dass du nicht einfach nur krank wirst, Trevor?“
„Wieso sollte ich krank werden?“, stelle ich ihm eine sinnlose Gegenfrage. Kaum habe ich ausgesprochen, merke ich, wie mies gelaunt ich mich anhöre. Ich fühle mich überhaupt nicht krank, ein bisschen genervt, aber nicht krank.
„Wir haben 26 Grad, du trägst einen Pullover, einen Hoodie und auch einen Schal und dir ist trotzdem kalt.“
„Ich fühle mich eigentlich gesund.“
Calum fasst an meinen Hals, dann an meine Stirn. „Ich glaube, dass du Fieber bekommst.“
„Aber ich fühle mich gut“, widerspreche ich, doch das lässt mein Freund nicht gelten.
„Ich hole den Fieberthermometer und dann koche ich dir Tee und mache es mir zur Aufgabe dich zu wärmen“, erklärt Calum motiviert, wobei er schon wieder aufspringt. Ich halte ihn am Arm fest. „Ich kann auch Harvey anrufen.“
„Oh, no, no, no. Lass den Tee und Harvey und alles, was du gerade in deinem überfürsorglichen Kopf planst. Es reicht wenn du mich wärmst.“
„Bist du dir sicher?“
„Sí.“
Wir machen das einzige, was dieses Wetter zulässt. Calum und ich kuscheln uns auf die Couch, um ein wenig fernzusehen. Ich darf heute wieder das kleine Löffelchen sein. Mein Freund legt seinen Pullover und auch sein Shirt ab, bevor er es sich richtig bequem macht. Nach einigen Minuten lasse ich ebenfalls einige Hüllen Fallen, auch mein Schal macht mit dem Boden Bekanntschaft. Haut-an-Haut-Kontakt soll ja am effektivsten Aufwärmen. Diese Behauptung heißt es nun zu überprüfen. Calum verwöhnt mich mit zarten Küssen, liebevollen Streicheleinheiten und einer kurzen Nackenmassage.
Ich spüre seinen warmen Atem an meiner Haut, schließe entspannt die Augen, während ich weitere Küsse bekomme.
„Das fühlt sich wirklich angenehm an, Baby…“
„Ist dir immer noch kalt?“
„Gleich nicht mehr…“, antworte ich grinsend, drehe mich dann schnell um, um meinen Freund in einen Kuss zu verwickeln. Meine Hand streicht über seinen gut gebauten Oberkörper, wandert dann weiter an seine Seite, wo ich nach der Decke greife, um uns noch ein wenig zuzudecken.
Okay, das muss man dem Winter zugestehen.
Durch die Kälte hat man immer einen Grund, um miteinander zu ‚kuscheln‘…
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