Seitdem Matteo mir Rum in die Sahne gekippt hatte, sehnte ich mich nach Rache. Nur leider hatte Caliquela mir bisher die Tour vermasselt. Heute war er allerdings zu einer Verabredung außer Haus. Ich hatte zwar meine Bedenken, was sein Date betraf, doch dazu würde ich ihm später ein paar Takte miauen. Jetzt war erst einmal Matteo fällig.
Ich flatterte geräuschlos zu ihm. Der Italiener buddelte sich gerade durch den zweitürigen Kühlschrank und summte vergnügt vor sich hin. Ich schaute mich prüfend um. Drei Schüsseln mit kleingeschnittenem Gemüse standen neben dem Herd. Das Holzbrett mit dem spitzen Messer für das Fleisch lag gleich daneben. Ich flog hin und schnappte mir das Fleischmesser. Mit dem tödlichen Gegenstand in den Pfoten flatterte ich auf einen hohen Schrank und wartete ab.
„Wo zum Teufel ist das Messer? Ich hatte es genau hier abgelegt.“ Verwirrt sah Matteo sich um. Ich unterdrückte ein kätzisches Kichern, aus Angst, mir meinen wundervollen Plan selbst zu vermasseln. Der Italiener bückte sich, um unter den Tisch zu schauen. In dem Moment flatterte ich los und ließ meine Waffe mit der Spitze zuerst fallen. Um Haaresbreite rauschte es an Matteos Schulter vorbei und landete mit einem Klirren auf den Fliesen.
„Was zur Hölle?“ Der Mann schreckte hoch, gefolgt von einem lauten Poltern. „Cazzo!“
„Holz auf Holz, das klingt hohl“, miaute ich erfreut.
„Verdammtes Katzenvieh.“ Der Italiener kroch unter dem Tisch hervor und rieb sich seinen schmerzenden Schädel. Schadenfroh schaute ich zu ihm runter. Meine giftgrünen Augen glänzten aller Wahrscheinlichkeit nach vor Vergnügen.
„Hast ja recht. Ich hab es wirklich verdient.“ Er kratzte sich an seinem Nacken. „Das mit den Mordanschlägen musst du aber noch üben.“ Überheblich sah ich ihn an. Hätte ich ihn töten wollen, läge er jetzt in einer Blutlache.
„Spaß beiseite. Was hältst du von einem schönen blutigen Steak als Wiedergutmachung?“ Er zeigte versöhnlich grinsend auf das frische Fleisch und ich schnurrte zustimmend.