Warning: NSFW (Not safe for workplace), aber ich denke noch P16+ ;-)
Kapitel 23 – Neue Sicherheit
Etwas in Paul brannte quälend heiß, als er die Erregung aber auch den Schmerz und die Sehnsucht in Alans Stimme hörte. Instinktiv presste er dessen Kopf fester gegen seine Schulter, während er den vor Verlangen bebenden Körper in seinen Armen hielt.
„Sch …“, flüsterte Paul heiser. Genau so, wie Alan es unzählige Male mit ihm gemacht hatte. „Du hast mich. Aber … erst Bescherung.“
Alan lachte und kuschelte sich an ihn. Allmählich ebbte offenbar die eben unüberwindlich erscheinende Woge des Verlangens in ihm ab und er schaffte es, tief durchzuatmen. Sanft strich Alan ihm irgendwann die in den letzten Monaten deutlich länger gewordenen Haare aus der Stirn. Ein Lachen entrann ihm, das Paul irritiert aufhorchen ließ.
„Was ist?“, fragte dieser, wurde gleichzeitig jedoch von dem vertrauten Klang zu einem eigenen Lächeln angestachelt.
Alan küsste ihn ein weiteres Mal, bevor er sich aufrichtete. „Bescherung! Ich will endlich mein großes Geschenk auspacken!“
„Großes Geschenk?“
Irritiert richtete Paul sich auf. Er hatte nur eins besorgt und die Schachtel war eher klein. Außerdem war sie in seiner Jackentasche, gut versteckt vor Alan. Der konnte also nichts davon wissen.
Dieser zupfte Paul am Shirt. „Das da. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben …“ Erneutes Lachen. „Ich fange an!“
Alan half ihm, sich aufzusetzen, bevor er sich hinter Pauls Rücken schob und diesen an sich zog. Sofort lehnte Paul sich zurück, sodass er an Alans Bauch gelehnt lag. An seiner Lendenwirbelsäule spürte er deutlich, wie schwer es seinem Freund gerade fallen dürfte, nicht dort weiterzumachen, wo er unterbrochen worden war. Aber wie immer akzeptierte Alan Pauls Wünsche und kam ihnen ohne Protest nach.
Ein Lächeln umspielte Pauls Lippen, als ihm wieder einmal klar wurde, wie viel dieser Mensch hinter ihm bedeutete.
Scheinbar lehnte Alan sich derweil ebenso an etwas, denn sie waren weiterhin halb aufgerichtet. Sein rechter Arm schlang sich um Pauls Oberkörper und drückte ihn fest an sich. Neben seinem Kopf konnte er eine kratzige Wange spüren.
‚Heute Morgen erst rasiert‘, dachte Paul lächelnd.
„Also …“, fing Alan leise flüsternd an und drehte Pauls Kopf ein Stück nach links. „Da drüben steht der Fernseher auf dem Boden.“
„Warum, um Himmels Willen, steht der Fernseher auf dem Boden?“
„Pscht! Ruhe!“, zischte Alan, feixte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Hör einfach zu.“
Paul war zwar verwirrt, nickte aber trotzdem. Er merkte, wie Alan mit der linken Hand nach irgendetwas griff. Kurz darauf hörte er ein merkwürdiges knackendes Geräusch. Es wiederholte sich in unregelmäßigen Abständen, fast wie kleine Zweige, die zerbrachen, aber doch anders. Es war irritierend, weil Paul es nicht einzuordnen vermochte. Allerdings ebenso interessant, da es seine Unruhe trotz allem zu besänftigen schien.
„Was ist das?“, fragte er nach einer Weile – fasziniert, aber weiterhin ratlos.
Er konnte Alans Lächeln an seiner Wange spüren, während dieser mit dem Daumen seiner Hand anfing, Kreise auf Pauls Brust zu malen.
„Ich kann leider nicht mit einem echten Kamin dienen. Bei offenem Feuer würde mir die Hausverwaltung garantiert fristlos kündigen. Deshalb müssen Youtube und Fernseher ausreichen. Aber es ist zumindest ein Video von einem echten Feuer. Also … Es sieht jedenfalls verdammt echt aus.“
Lächelnd hob Paul seine rechte Hand und legte sie auf Alans, und stoppte damit deren Bewegung über seine Brust. „Klingt romantisch.“
„Wart’s ab! Etwas weiter da drüben“, dabei zog er Pauls Kopf mit der Hand vorsichtig nach rechts. „Da hinter der Couch ist das erste Fenster im Wohnzimmer. Da steht so ein ... Kerzenbogen. Weiß nicht, wie die wirklich heißen. Natürlich auch keine echten Kerzen, es sind wohl LEDs, aber die Lampen flackern, wie bei echten. Auf dem Holzteil sind die Heiligen Drei Könige zu sehen, die gerade nach Betlehem reiten. Daneben ist das zweite Fenster und da steht noch einer. Ich glaube auf dem Holz das sollen Rentiere sein“, erklärte Alan mit leiser Stimme weiter.
Paul lauschte gespannt und versuchte, sich vorzustellen, wie es aussehen würde.
„Der ist leider nicht so richtig hübsch. Aber sie hatten nur noch diese beiden und ich wollte zwei verschiedene“, fuhr Alan fort. „Dahinter, also eigentlich direkt an den Scheiben sind … ich glaube sie heißen ‚Lichtervorhänge‘. Sehen aus wie Lichterketten, aber die Lampen hängen an Fäden herunter. Sie reichen vom oberen Rand des Fensters bis nach unten.“
Wieder drückte Alan Pauls Kopf ein Stück nach rechts.
„Da hinten in der Ecke steht der Weihnachtsbaum. Es sind jede Menge Kugeln dran. Ich habe Goldene genommen, weil sie so schön glänzen. Aber ein paar bunte Kugeln und Zapfen sind auch dabei. Und zwei Lichterketten natürlich, damit er ganz hell leuchtet.“
Paul schluckte, als ihm allmählich klar wurde, das Alan ihm nicht einfach die Dekoration ihres Wohnzimmers erklärte. Sein Griff um die Hand, deren Daumen schon wieder beruhigende Kreise auf seiner Brust zog, wurde fester. Bevor er irgendetwas sagen konnte, rutschte Alan tiefer, sodass ihr Blick sich nun nach oben richtete.
„Und da sind über die gesamte Decke noch einmal fünf Netze mit Lichtern verteilt.“
Jetzt konnte Paul sich doch nicht zurückhalten. „Es leuchtet … alles leuchtet. Ganz viele Lichter“, hauchte er und schaffte es nicht mehr, die peinlichen Tränen zu stoppen.
Alans Umarmung zog sich enger, während er flüsterte: „So, wie du es dir gewünscht hast.“
Vorsichtig wischte er Paul die Tränen von den Wangen und hielt ihn fest, als leises Schluchzen dessen Körper erschütterte.
„Heute kannst du es vielleicht nicht sehen, aber abgesehen vom Baum, der muss irgendwann weg … Na ja, ich dachte, wir könnten die anderen Lichterketten einfach hängen lassen, bis du sie sehen kannst.“
Was Paul entkam, war eine Mischung aus Schluchzen und Keuchen. Ein merkwürdiger Laut, der an seiner Kehle zerrte, als wollte es etwas aus seinem Hals reißen. Er biss sich auf die Unterlippe, aber es half nichts. Alan versuchte noch immer, die Hoffnung, die Paul bis hierher gebracht hatte am Leben zu erhalten. Dabei war er es doch stets gewesen, der gesagt hatte, dass Paul auch in der Dunkelheit, als Blinder, glücklich sein konnte.
Tatsächlich genau das, war er bereits den ganzen Tag. Er war regelrecht selig. Das hier war das schönste Geschenk, das Alan ihm hatte machen können. Ruckartig drehte Paul sich in dessen Armen herum und klammerte sich förmlich an ihn.
„Danke!“, presste Paul heraus, während er versuchte, den peinlichen Tränenfluss doch irgendwie aufzuhalten. Selbst wenn er das Leuchten im Raum in diesem Moment nicht sah, war er sich absolut sicher: „Es ist wunderschön.“
Es dauerte mehrere Minuten, bis Paul sich wieder beruhigt hatte. Vor allem kostete es ihn einiges an Selbstbeherrschung, um nicht sofort über Alan herzufallen. Doch er brachte genau diese Überwindung auf. Außerdem hatte Paul Pläne. Zeit, diese in die Tat umzusetzen.
„Moment“, flüsterte ebendieser und rappelte sich unbeholfen auf. „Wo lang zum Flur?“, fragte Paul mit einem schiefen Grinsen und ließ sich von einem reichlich unwilligen Alan in die korrekte Richtung drehen.
Nach drei Schritten erreichte er einen der Stühle am Esstisch und wusste endlich, wo genau er im Wohnzimmer stand. Von hier war es leicht, bis in den Flur zu finden. Aus der Seitentasche seiner Winterjacke zog Paul ein geradezu winziges Päckchen hervor. Nach einem kurzen Umweg über das Bad, wo er alles andere, was er brauchen würde in ein Handtuch wickelte, stand er im Flur neben dem Durchgang zum Wohnzimmer.
Nun zögerte Paul doch wieder. Für einen Sekundenbruchteil flammte Furcht in ihm auf, weil er nicht sicher war, ob er das Richtige tat. Nach einem tiefen Atemzug drehte er sich um und lief schließlich zurück zum Esstisch. Dort blieb er einen Augenblick nervös stehen. Wie viele Schritte waren es bis zu der Stelle, an der Alan offenbar irgendetwas verdammt Flauschiges und Weiches auf dem Boden ausgebreitet hatte, damit sie darauf liegen konnten?
„Drei“, sagte der leise und gab ihm mit seinen Worten nicht nur die Schrittzahl, sondern ebenso die Richtung.
Paul lächelte, während er auf Alan zu trat. Wieder einmal hatte dieser genau gewusst, was er brauchte.
Etwas zögerlich, aber sicher, dass er es durchziehen würde, setzte er sich auf Alans Schoß, sodass sie sich ansehen konnten – zumindest angesehen hätten, wenn Paul irgendetwas sehen würde. Dieser lächelte leicht bei dem Gedanken. Um sich davon abzulenken, zog er Alans Kopf zu einem zaghaften Kuss zu sich heran. Noch immer unsicher legte Paul alles, was er mitgebracht hatte neben sie. Nur das kleine Päckchen behielt er in der Hand.
„Vertraust du mir?“, fragte er zögerlich.
Alan brauchte offenbar nicht einmal zu überlegen, denn die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Natürlich!“
„Zieh dein T-Shirt aus.“
Wieder kein zögern. Sofort spürte Paul, wie sich Alan unter ihm bewegte. Es ruckelte. Er hörte das Rascheln von Stoff.
„Endlich sind wir hier auf dem richtigen Kurs“, meinte Alan mit einem unüberhörbaren Grinsen.
Eine Sekunde zögerte Paul, doch sein Entschluss stand fest. Er würde das hier durchziehen, so wie er es geplant hatte. Langsam platzierte er die Geschenkschachtel in seinen Schoß zwischen sie, damit er die Hände frei hatte. Die legte er anschließend an Alans Wangen, seine Daumen glitten von dessen Brauen über die Lider nach unten.
„Mach die Augen zu.“
Als er das Flattern von Alans Wimpern gegen seinen Daumen fühlte, wusste er, dass der ein drittes Mal nicht gezögert hatte. Und Paul spürte, wie sein Herz ein Stück weit aufblühen. Dieses unerschütterliche Vertrauen. Hatte ihm jemals jemand so vertraut?
Sein Ex vermutlich nicht. Allein den Gedanken an diesen schob Paul lieber gleich von sich. Und sonst? Wen hatte er gehabt? Freunde? Nicht wirklich viele, selten vermisst. Seine Familie. Eltern, seine Schwester ja die waren immer da, aber das waren zwei Paar Schuhe. Eine andere Art von Vertrauen – nicht zu vergleichen mit dem hier.
Paul schluckte und tastete nach dem kleinen Päckchen in seinem Schoß. Mit zitternden Händen öffnete er es und hoffte inständig, dass Alans Vertrauen groß genug war, damit er die Augen geschlossen ließ. Denn wenn Paul ehrlich zu sich selbst war, wäre es für seinen Freund ein leichtes, hierbei zu schummeln.
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Alan zuckte kurz zusammen als etwas Glattes und dennoch Weiches plötzlich über seine Augen gelegt wurde. Er war versucht sie zu öffnen, aber er hatte Paul versprochen diesem zu vertrauen. Deshalb wartete er ungeduldig ab, was passieren würde. Der dünne Stoff wurde einmal komplett um seinen Kopf gelegt, bevor Paul es nach einer weiteren Runde an Alans rechter Seite mit einem Knoten festzog.
„Zu fest?“,
Hastig schüttelte er den Kopf. Der Stoff schien zu halten. Bevor Alan genauer darüber nachdenken konnte, was das sollte später drückte Paul bereits mit seinem ganzen Gewicht gegen ihn, sodass er rückwärts auf das improvisiertes Lager fiel.
„Nicht bewegen …“, flüsterte Paul heiser.
Im Hintergrund knisterte das nicht falsche Feuer, und über ihnen leuchteten gefühlte tausend Lichter, die niemand sehen konnte. Und trotzdem erschien es perfekt.
Zögerlich ließ Paul die Hände über Alans Schultern gleiten. Fingerspitzen, die federleicht an den sich deutlich abzeichnenden Brustmuskeln entlang wanderten und die Nerven in jedem einzelnen Quadratmillimeter, den sie berührten, in Flammen aufgehen ließen. Alan keuchte und schloss seine Hände zu Fäusten. Alles in ihm schrie danach Paul zu greifen und ihn zu sich zu ziehen, aber dieser hatte gesagt, er sollte sich nicht bewegen.
Einzig, um Paul zu beweisen, wie sehr er diesem inzwischen vertraute, war Alan bereit alles zu tun.
Langsam richtete Paul sich auf. Was würde passieren? Doch auch darüber konnte Alan nicht nachdenken. Diesmal war es lediglich ein Finger, der unsichtbare Muster auf seiner Brust malte. Ein Fingernagel, der eine Linie so unglaublich dünn und zart zog. Unter normalen Umständen hätte es wie ein Wunder gewirkt, dass er die Berührung überhaupt spürte. Aber stattdessen brannte sie sich in ihn, hinterließ unauslöschliche Zeichnungen auf einer Haut, von der Alan bisher geglaubt hatte, dass sie keine weiteren Spuren jemals mehr aufnehmen könnte.
Alan zuckte zusammen, als der Finger seine linke Brustwarze erreichte und eine Fingerspitze sanft darüber glitt. Prompt wanderte ein Blitz von dort in Richtung seiner Lenden. Er schaffte es nicht, zu verhindern, dass sich sein Becken anhob – genauso wenig wie Alan das Zischen unterdrücken konnte, das in ihm aufgestiegen war.
Prompt waren die Finger verschwunden. Stattdessen drückte Paul mit seinem kompletten Gewicht gegen Alans Schritt. Leider nicht die Form von Reibung, auf die Alan schon gefühlt den ganzen Abend hoffte.
„Nicht! Bewegen!“, zischte es neben Alans Ohr – jagte ihm dabei ein Kribbeln durch den Körper, das seinesgleichen suchte. Ein Ton so rau, dass er ihm direkt in den Schritt fuhr.
„Fuck!“, keuchte Alan
Etwas glitt über seine linke Brustwarze, ließ ihn erneut zusammenzucken. Eine Berührung so federleicht, dass Alan nicht sicher war, was genau es sein mochte.
Die Gewichtsverlagerung in seinem Schoß sagte Alan, dass Paul sich vorbeugte. Tatsächlich spürte er kurz darauf dessen heißen Atem schon wieder neben dem Ohr.
„Kommt noch.“
‚Verdammte Scheiße!‘
Garantiert würde Alan am nächsten Morgen nicht zugeben, dass der Ton, der ihm bei diesem Gedanken entkam, eher einem Wimmern glich als irgendetwas anderem. Beinahe hätte er das Becken fast ein weiteres Mal angehoben. Doch er beherrschte sich rechtzeitig.
Paul wollte nicht, dass er sich bewegte. Also versuchte Alan, genau das zu tun. Aber es war so verdammt schwer! Als ‚Belohnung‘ kehrte trotzdem der Finger auf seine Brust zurück, nur dass Paul sich diesmal der rechten Seite annahm.
Alans Nippel streckten sich garantiert schon genauso so verlangend nach oben, wie es ein ganz anderer Körperteil es gern getan hätte. Dummerweise war da diese verfluchte Jeans, die seinen Schritt leider viel zu deutlich von Paul trennte. Davon, dass die für den heutigen Abend zu eng geschnitten war, ganz zu schweigen. Alan stöhnte, wollte nicht mehr tatenlos herumliegen.
‚Nicht bewegen!‘, ermahnte er sich stattdessen immer wieder.
Bisher hatte Paul es offenbar noch nicht verstanden. Also war das womöglich die einzige Chance, es ihm zu beweisen. Die Gelegenheit zu zeigen, dass Alan wirklich alles für seinen Partner tun würde. Weil er ohne jeden Zweifel darauf vertraute, dass Paul es nicht ausnutzen würde.
Ein weiteres Mal verlagerte der das Gewicht, beugte sich nach vorn. Doch statt zu Alans Ohr wanderten diese verführerischen Lippen diesmal zu seinem Hals. Wie automatisch überstreckte er seinen Nacken, warf den Kopf nach hinten, so weit es sein improvisiertes Lager erlaubte.
Glücklicherweise lehnte Paul diese Einladung nicht ab. Schon glitt die Spitze dessen Zunge über die empfindliche Haut an seinem Hals. Hinauf bis direkt hinter Alans Ohr – nur um kurz darauf diesem sanft ins Ohrläppchen zu beißen.
Ein weiteres Stöhnen und Alan hatte erneut ernsthafte Probleme damit, ruhig liegen zu bleiben. Die Fingernägel bohrten sich bereits in seine Handflächen, so fest ballte Alan die Fäuste zusammen. Alles, um sich selbst davon abzuhalten nach Paul zu greifen, dessen Kopf dorthin zu lenken, wo Alan ihn haben wollte.
Doch das war gar nicht notwendig. Man hätte meinen können, die sanften Lippen bewegten sich von allein, streuten kurze Küsse an seinem Hals hinab, bis Paul den Übergang zu Alans Schulter erreichte. Ein zaghafter Biss. Neues Feuer, mehr Kribbeln schlängelten sich von dort seinen Körper entlang.
Alan keuche, kämpfte darum, tief durchzuatmen, sich irgendwie abzulenken, damit er der Versuchung nicht nachgab. Der Drang, sich selbst endlich aktiver zu beteiligen war überwältigend. Sex mit Paul war bisher nicht wirklich eintönig gewesen, aber nicht zu wissen, was als Nächstes passieren würde hob die Anspannung in ihm auf ein völlig neues Niveau. Endlich glitt Paul ein weiteres Stück tiefer. Als dessen Bauch dabei betont kräftig gegen Alans Schritt rieb, stöhnte der verzweifelt auf.
Pauls rechte Hand war schlagartig zurück auf Alans Brust, fand eine der Brustwarzen. Doch anstatt eines sanften Fingers war es diesmal eine warme und feuchte Zunge, die darüber glitt, bevor sich ein Paar dazugehörige Lippen um sie legten.
„Bitte!“, keuchte Alan, während er den Rücken als Reaktion auf die unerwartete Berührung sofort durchbog, damit auch ganz andere Sachen in Bewegung setzte.
„Sch …“, murmelte Paul erneut und strich quälend sanft mit seiner Handinnenfläche über den empfindlichen Hubbel.
Die Berührung war schon wieder so zart und federleicht, dass sie Alan ein verzweifeltes Wimmern entlockte – Paul hingegen ein zufriedenes, leises Lachen.
Offenbar hatte der trotzdem wenigstens ein Stück weit Erbarmen mit Alan. Pauls seine Küsse wanderten wiederum tiefer. Überwanden die deutliche Grenze der Brustmuskeln, zeichneten die Linien der Bauchmuskeln nach, bis sie den Hosenbund erreichten.
Erleichtert atmete Alan auf, als der Knopf seiner Jeans durch das Knopfloch geschoben wurde. Als Paul Sekunden später über Alans Schritt rieb, drohte er jedoch direkt wieder die Kontrolle zu verlieren.
Mehr noch so, weil der Fiesling so gar nichts unternahm, um Alan endlich aus der Enge seiner Hose zu befreien. Schon hatte dieser die Hände gehoben. Alles in ihm schrie förmlich danach, sich Paul zu greifen und sich für diese Hinhaltetaktik zu revanchieren. Aber er tat es nicht. Stattdessen griff er mit beiden Händen das große Kissen, das unter seinem Oberkörper lag und krallte sich daran fest – um wenigstens irgendwas festhalten zu können.
Alan zitterte regelrecht vor Erregung und in Erwartung der nächsten Berührung. Die ließ zum Glück nicht lange warten. Nach einer kurzen Pause war Pauls Zeigefinger plötzlich am Hosenbund – wanderte an seiner linken Seite nach oben.
Ein Windhauch, der über Alans erhitzte Haut flog. Ebendieser zuckte zusammen. Sein Keuchen wurde zu einem weiteren Stöhnen, während der Finger höher und höher geführt wurde. Das Kitzeln war unerträglich, sandte in Kombination mit der Tatsache, dass er nichts sah, stetig neue Schauer über Alans Körper in Richtung Schritt, wo sie sich allmählich unangenehm festsetzten.
„Paul, bitte!“, flehte er, während seine Hände das Kissen gegen seinen Kopf pressten. Das hier war langsam, aber sicher, unerträglich.
Dessen Lächeln konnte Alan nicht sehen, bildete sich dennoch ein, es zu spüren – durch die Lippen, die über seinen Bauch wanderten. Gewollte Qual, die Alans eigene Mundwinkel nach oben bewegten.
Da waren wieder Hände an Alans Hüfte, seinem Hosenbund. Endlich! Erleichtert atmete er auf, als der Reißverschluss an seiner Hose geöffnet wurde. Er hob sofort sein Becken an, damit Paul ihn direkt vom Rest seiner Klamotten befreien konnte. Aber offensichtlich hatte dieser weiterhin andere Vorstellungen.
‚Wie schon den ganzen verdammten Abend!‘
Leider zog Paul ihm lediglich die Hose über die Hüfte. Die inzwischen deutlich zu enge Unterhose fasste er nicht an. Alan wimmerte unterdrückt. Wenigstens war der Stoff der Shorts nachgiebiger als die Jean.
Nachdem die Hose endlich verschwunden war, wartete Alan ab, doch zunächst hörte er nur weiteres Rascheln. Es dauerte einen Moment, bis ihm klar wurde, dass Paul sich ebenfalls ausgezogen hatte. Der Gedanke, dass sie sich hier allmählich auf das Highlight des Abends zubewegten, ließ Alans Herz heftiger in seiner Brust schlagen. Damit wurde es allerdings schon wieder schwerer, nicht ungeduldig herum zu hibbeln.
Trotzdem er wusste, was passieren müsste, kam der erste Kontakt von Haut auf Haut an Alans Beinen überraschend. Instinktiv zuckte er zusammen, was gleichzeitig neues Feuer durch seine Adern schickte.
Er hatte keine Ahnung, was genau Paul machte, aber Alan war sich relativ sicher, dass dieser jetzt zwischen seinen Beinen kniete. Die Vermutung wurde stärker, als Paul mit einem weiteren unerträglichen Kribbeln jeweils einen Fingernagel an der Innenseite seiner Oberschenkeln nach oben zog und Blitze durch Alans Nervenenden schickten.
Zischend zog dieser den Atem ein. Dankbar, dass Paul ihm wenigstens das Kissen im Rücken nicht versagte, verkrampfte Alans die Hände fester darin. Er biss sich auf die Unterlippe, um nicht aufzustöhnen. Kurz vor seinem Schritt endete der Weg der Finger, kreiste über seine Oberschenkel hinweg. Es schlossen sich wellenförmige Linien an, die auf der Oberseite des Schenkels wieder hinab geführt wurden. Alan schaffte es gerade rechtzeitig, ein weiteres Wimmern zu unterdrücken, bevor es noch peinlicher werden konnte.
‚Gütiger Himmel, das grenzt an Folter!‘
Alan hatte das Gefühl, als würde er jeden Moment wie ein dummer Teenager in seiner Unterhose kommen. Dabei war Paul nicht einmal ansatzweise bei den ‚interessanten‘ Körperteilen angekommen. Mit einigen tiefen Atemzügen versuchte Alan, sich gegen das kitzelnde Gefühl und die überwältigende Erregung zu wehren. Nur langsam gelang es ihm.
Als die Finger wiederum ihren Weg vom Knie an der Innenseite seines Oberschenkels entlang zogen, wurde beides sofort wieder auf die Probe gestellt. Nur um erneut kurz vor dem Schritt zu verschwinden. Sekundenbruchteile später wanderten sie seitlich unter den Rand von Alans Shorts – zogen eine Linie von den Hoden abwärts einem anderen Ziel entgegen, bei dem sie jedoch unvermittelt stockten.
„Uhm ... Alan?“
Der hätte Paul für die angedeutete Frage allein am liebsten verflucht, brachte es aber nicht übers Herz.
„Hattest du etwa schon vor dem Essen ...“
Weiter kam Paul mit seiner Frage nicht, denn mit einer Mischung aus Frust, Scham und eigener Belustigung aber vor allem deutlich mehr Weinerlichkeit, als er es je für möglich gehalten hatte, fuhr Alan ihm direkt dazwischen.
„Ich hatte offensichtlich eine andere Zeitplanung als du!“
Paul lachte, während sich seine Finger nun einem deutlich interessanteren Spiel widmeten, das Alan weiter in den Wahnsinn trieb. Er würde es zeit seines Lebens leugnen, aber als er plötzlich Lippen kurz unterhalb des Bundes seiner Unterhose spürte, entrann Alan ein Laut, der sehr verdächtig wie ein „Miep“ klang, bevor er sich keuchend das Kissen fester gegen das Gesicht presste.
Selbst mit Augenbinde und bei geschlossenen Augen, meinte Alan für einen Sekundenbruchteil, den ersten Funken vor eben diesen blitzen zu sehen. Ein Stern, wie die gefühlten tausend Lichter, die er zusammen mit André am Tag zuvor an der Decke angebracht hatte. Alan keuchte, stöhnte, wimmerte. Es wäre erbärmlich, wenn es sich nicht so verdammt gut anfühlen würde. Und die immer zahlreicher werdenden Sterne vor seinen Augen nicht so verflucht schön wären.
„Überall Lichter …“, keuchte Alan irgendwann.
Dabei wusste er selbst nicht, warum er diesen völlig absurden Gedanken gerade jetzt aussprach. Vielleicht weil er trotz der Augenbinde immer mehr Sterne zu sehen glaubte. Während Pauls Finger nun doch endlich seinen Schritt erreichten, konnte Alan seine Bewegungslosigkeit nicht weiter aufrecht erhalten. Sanft aber bestimmt schob er Pauls Hände beiseite.
„Bitte! Lass mich kurz atmen, sonst ist es sofort vorbei!“
Der lachte erneut. Leise, kaum hörbar. Dem Flehen gab er jedoch nach – arbeitete sich stattdessen mit kurzen, fast zaghaften Küssen ein weiteres Mal über Alans Bauch und Brust hinauf bis zum Hals. Dort angekommen, biss er ihm sanft in die Schulter – mehr Stöhnen, das Alan förmlich entrissen wurde.
‚So viel zum Atmen ...‘
Diesmal protestierte Paul nicht, als sich Alans Arme um ihn schlangen und ihn fest an sich zogen. Seine Hand fand Pauls Hinterkopf und führte ihn vorsichtig weiter nach oben, bis ihre Lippen sich aufeinanderlegten. Es fühlte sich so unheimlich gut an. Paul in seiner vollen Länge an ihn gepresst. Dessen Lippen auf seinen eigenen, die Zunge, die neckisch immer wieder gegen seine stieß und dabei den lodernden Waldbrand in Alan weiter anfachte.
‚Mehr! Mehr Öl für das Feuer deiner Sucht.‘
»--♥--►
Paul fuhr mit den Fingern zunächst über Alans Gesicht, bevor er dessen Kopf umfasste, um wieder die Führung zu übernehmen. Der ließ es geschen, obwohl es beinahe greifbar war, wie schwer das Alan fiel. Als seine Finger über den Stoff der Augenbinde glitten, stellte Paul zufrieden fest, dass diese weiterhin dort saß, wo sie hingehörte. Da Alan offensichtlich schon den halben Abend vorbereitet gewesen war, sah er keinen Grund, diesen unnötig zu quälen.
„Dreh dich um“, flüsterte Paul Alan zu – wohlwissend, dass er die eigene Erregung nicht einmal mehr ansatzweise aus seiner Stimme heraushalten konnte.
Bevor er den Satz beendet hatte, merkte Paul, wie sich Alan unter ihm drehte, um sich auf den Bauch zu legen. Er spürte das Zittern, das den sonst so überlegen erscheinenden Körper unter ihm durchfuhr.
Kaum hatte Alan sich umgedreht, ließ Paul seine Finger erneut über dessen Haut wandern. Diesmal am Rücken, links und rechts der Wirbelsäule. Schon bei der ersten Berührung fing Alan an, sich unter ihm zu winden.
Es war geradezu berauschend zu spüren, was dieser simple Kontakt mit seinem Freund anstellte. Was er mit ihm machte. Paul brauchte keine Augen um das zu erkennen. Es war in jeder einzelnen Muskelfaser fühlbar. Aber es war nicht einmal ansatzweise ein Gefühl von Überlegenheit, was ihn überschwemmte, sondern das Wissen, dass Alan das alles mitmachte, weil er ihm bedingungslos vertraute.
Selbst in der Dunkelheit.