Zurück in Stuttgart konnte ich es nicht mehr vermeiden, zusammen mit meiner Familie, ernsthaft genauere Pläne für die Zukunft zu machen. Der Urlaub in Italien wirbelte da doch einiges durcheinander und dieses völlig unerwartete Angebot, für den Verlag nach Moskau zu fliegen, war ja auch nicht eingeplant. Es abzulehnen, bei diesem Honorar, war völlig undenkbar; um ehrlich zu sein, ich freute mich sogar darauf.
Ich hatte mit Pop schon einmal darüber gesprochen, dass ich das Wintersemester sausen lassen wollte, jetzt kam ich, beim sonntäglichen Frühstück darauf zurück.
„Wegen der Uni, Pop. So eine ganz hochkarätige Angelegenheit ist diese Ausbildung zum Meister ja eigentlich nicht. Normalerweise kann man das ja mit 4 Semestern erschlagen, sie entspricht also mehr der Ausbildung eines Technikers, als der eines Ingenieurs. Aber darum geht es ja auch nicht“, begann ich die Diskussion am Frühstückstisch.
„Da redeten wir ja schon darüber, als ich dir den Vorschlag machte. Dazu ist es ja nicht einmal ein echter Meistertitel wie ihn das Handwerk vergibt, wenn er im Gegensatz zu jenem, auch sehr viel mehr theoretisches Wissen beinhaltet. Er erfüllt gerade mal meinen ursprünglichen Wunsch, dass der Sohn eines Professors ebenfalls studiert hat“, lacht Pop. „Inzwischen hast du dich sozusagen selbst überholt. Du hast, auch ohne jeden akademischen Titel, bereits einen guten Namen in der Branche.“
„Nun ja, Namen“, versuchte ich zu unterbrechen.
„Ja, Namen. Es ist zwar keine Pflichtlektüre, aber die eine oder andere Fiesta hatte auch schon Eingang in die Uni. Deine irre Fototechnik wurde vor allem von meinem Freund und Kollegen, Professor Lothar Meier, bestaunt. Ja, und erst vor kurzem, schleppte er da eine Idee an, die einfach wundervoll ist.“
„Was für ne Idee? Soll ich doch noch mehr Studium dranhängen“, meuterte ich etwas. Vom Lernen hatte ich etwas die Nase voll.
Im Gegenteil, von dir würden zwar noch ein paar Scheine verlangt, die werden aber ein Klacks für dich sein. Was dir fehlt, ist jeglicher Praxisunterricht. Du hast an keinem einzigen Seminar teilgenommen, sondern alles nach hinten verschoben - dazu hattest du ja die Erlaubnis.“
„Ich denke, Praxis in Portraits ist auch nicht das, was ich unbedingt machen will. Ich fotografiere in dynamisch“, warf ich ein.
„Genau da drum geht es. Die Angelegenheit ist noch nicht Spruchreif, das wird sie erst im nächsten Frühling. Ich will also nicht gackern, bevor das Ei gelegt ist. Aber es geht um die dynamische Fotografie. Also rechne schon mal damit, dass da nach eurer Hochzeitsreise, etwas auf dich zu kommt.“
Du meinst, ich soll mich überraschen lassen, da kommt richtig harte Arbeit auf mich zu? Ich komme doch kaum vor Februar von dieser Reise zurück. Das habe ich Lis versprochen, denn danach werde ich wohl kaum mehr so viel Freizeit haben; dann muss ich ans Geld verdienen denken. Ich wollte dieses Semester daher noch einmal bewusst leicht angehen. Mit höchstens zwei Scheinen - und dazu brauche ich deine Hilfe. Ich brauche kompaktes Lehrmaterial, das ich auf die Reise mitnehme kann. Dann kann ich die Scheine ja zum Semesterende noch machen. Bei der Praxis fällt mir dann schon etwas ein, wenn es zu den Prüfungen kommt.“
Das Material besorge ich dir und das mit der Praxis, um die geht es ja in dem was ich mit Lothar besprochen habe, da lass dich überraschen.“
„Du hast noch nie unmögliches von mir verlangt Pop, ich werde dir einfach vertrauen und verdränge die Uni mal aus meinem Gedächtnis“, beendete ich das Thema. Ich sah Lis erleichtert aufatmen, sie sah wohl schon unsere Hochzeitsreise in Gefahr. „Die Reise nach Russland, wird mich ja auch nicht vor unmögliche Aufgaben stellen. Nun ja, ob ich es bringe, jemand meine Technik beizubringen, wird sich zeigen. Wenn die Burschen nicht absolut dumm und begriffsstutzig sind, wird das schon klappen“, seufzte ich.
„Das hoffe ich auch sehr, ein Meister muss sein Wissen ja vermitteln können“, orakelte Pop. „Aber wie ist das, willst du in den nächsten Wochen nichts arbeiten?“, fragte er mich dann scheinheilig.
„Würde ich ja gerne“, grinste ich. Aber der Verlag drängt, Willi drängt und Lis drängt. Neuerdings drängt sogar Kim. Die meint, auf meinem Konto solle sich da etwas mehr tun und jetzt hätte ich Zeit dazu.“
„Hast du ja auch!“, sagte meine Schwester. „Denk dran, dass du bald deine eigene Familie ernähren must.“
„Nun ja, am Verhungern werden wir wohl nicht gleich sein. Moskau bringt ja noch etwas. Ich werde Montag aber mit dem Verlag und der IGDuM sprechen. Vielleicht können wir kurzfristig ja auch noch ein paar Filme für die Nachbarn durchziehen.
„Ja, da hängen, glaube ich, noch ein paar Termine. Ich guck da gleich mal“, schaltete sich jetzt auch noch Lis ein. Im Übrigen habe ich ne schlechte Nachricht für dich“, erfuhr ich dann. „“Ich werde in den letzten Wochen sehr viel mehr zuhause, bei meinen Eltern sein. Sozusagen zum Abgewöhnen für sie, denn, ich fürchte, da hat noch keiner so richtig dran gedacht, nach unserer Heirat werde ich hier einziehen. Und, ebenfalls wichtig, nach unserer Hochzeitsreise, muss hier einiges verändert sein. Ich will ne schöne Wohnung und kein Atelier, in dem ich, zusammen mit meinen Kindern, leben werde. Das muss auch mal gesagt werden.“
„Was, mein Gott, willst du denn dann ändern?“, fragte ich sehr überrascht.
„Es geht vor allem darum, dass alles renoviert wird. Also neu gestrichen und frisch tapeziert. Da ist ja noch nicht viel gemacht worden, außer dem neuen Wohnbereich von Kim, ganz oben. Dann möchte ich schon ein paar neue Möbel, es soll gemütlich werden. Aber da können wir die nächsten Tage noch genug darüber reden. Kim hat zugesagt, sie würde sich in unserer Abwesenheit darum kümmern“, erfuhr ich noch.
Weißt du was, meine Liebste“, entgegnete ich. „Du wirst das schon richtig machen, du und Kim. Sie soll halt mit der notwendigen Penunze von meinem Konto rausrücken und ich werde zusätzlich versuchen, noch einiges zu verdienen. Aber als Assistentin stehst du mir doch zur Verfügung?“, fragte ich dann doch noch.
„Gegen Bezahlung? Natürlich!“, grinste Lis.
Nach dem Frühstück gingen Lis, Kim und ich hoch in meine Wohnung, dort geschah genau das, was ich vermutete. Lis hatte dutzende von Vorschlägen und Bitten, was und wie die Räume geändert werden sollen. Dabei war weniger mein Rat gefragt, als meine Erlaubnis zu allem. Da sich Lis sowieso durchsetzen würde, bekam sie mein Ja und Amen. Kim notierte alles fein säuberlich - sie wurde verantwortlich gemacht, dass alles während unserer Hochzeitsreise erledigt werden würde. Die Damen wollten mich in den nächsten Tagen auch noch zum Einkauf der Möbel, Auswahl der Vorhangstoffe und sonstigem Kram mitschleppen; dem konnte ich zum Glück entgehen, in dem ich behauptete, sie würden das schon richtig machen, und in diesem Fall wollte ich überrascht werden; sie hätten freie Hand.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit Mom und Pop, zogen die beiden sich zum Mittagsschlaf zurück und wir gingen wieder hoch. Weil es halt am bequemsten war, gingen wir alle drei gleich durch ins Schlafzimmer. Dort fiel es mir wieder ein:
„Du willst dich, bei mir im Bett, also in nächster Zeit etwas rarer machen, Lis?“
„Von wollen kann keine Rede sein, aber ich möchte meinen Eltern … Nein! Das war nur eine dumme Ausrede. Ich habe inzwischen, wie du sicher bemerkt hast“, grinste sie, „viel Freude an unserem Zusammensein. In letzter Zeit, musste ich aber immer wieder an unser erstes Mal denken, damals in Teheran, vor allem aber, an die schöne Sehnsucht, die mich damals plagte. Wie ungeduldig sehnte ich den Tag herbei, ungeduldig deine Frau zu werden. Nun habe ich mir vorgenommen, diese Sehnsucht noch einmal freudig zu erleben. Ich werde dir die fünf Wochen bis zu unserer Hochzeit, nicht mehr zur Verfügung stehen. Um das sicher durchzuhalten, werde ich ab Montag nicht mehr mit dir ins Bett gehen und du bitte versprichst mir, mich auch nicht zu einem Quicky zu überreden - versprich mir das, ich bitte dich darum. Ich möchte unsere Hochzeitsnacht so haben, wie es eigentlich sein sollte“, dann kuschelte mein zukünftiges Weib sich an mich und weinte ein wenig. Ein bisschen verstand ich sie, Kim wohl auch, denn sie fragte, ob sie wohl besser in ihre Räume hoch gehen solle.
„Bleib da, Kim“, bat Lis. „Du bist auch ein Thema, das besprochen sein will! Nein, nein! Keine Angst, Kim“, setzte Lis sofort nach, als sie das etwas ängstliche Gesicht von Kim sah. Mein Schatz löste sich wieder von mir, wälzte sich über mich weg zu Kim und nahm diese ganz fest in die Arme, dann erhob sie sich etwas und setzte wieder einmal zu einer Rede an:
„Liebe Kim, wie ich es dir bereits zugesagt habe, ändert sich, durch meine Ehe mit Paul, nichts in euerm Verhältnis. Eher im Gegenteil. Ich habe lange, sehr lange und sehr intensiv darüber nachgedacht und kam zu einem für uns vielleicht sehr guten Entschluss. Blicken wir einmal zurück; Paul und ich sind ja nun Graf und Gräfin in einem islamischen Adelshaus. Wir machen, hier in Deutschland, zwar wenig Gebrauch von unseren Titeln, aber haben tun wir sie nun mal. Nun habe ich, aus Gründen, die ihr sehr wohl kennt, es immer zugelassen, das Paul lange Zeit zuerst Renate, dann dich, Kim, zur Freundin hatte … nun ja, zur Bumsfreundin. Dabei konnte ich sehr gut feststellen, das nicht passierte, was ich anfangs befürchtete, es kam in mir nie Eifersucht hoch. Ich denke vor allem deshalb nicht, weil nichts Geheimes, Verschwiegenes an euerm Verhältnis war. Nun ja, wenn ich am Anfang auch dabei ausgeschlossen war, so wusste ich ganz genau, es war nur zu meinem Nutzen, da ich ja, nach eigenem Willen, dazu noch nicht bereit war.
Im Laufe der Zeit änderte sich das Verhältnis, vor allem mit dir Kim. Und jetzt komme ich zum Schluss meiner Überlegungen. Spaßeshalber war ja schon mehrfach die Rede davon, dass Kim deine Nebenfrau ist. Rama und Teheran sehen das wohl auch so. Ich stelle es dir frei, mein lieber Paul, zum Islam überzutreten, wenn du es willst, denn ich wünsche, dass du Kim in Zukunft, wirklich wie eine Nebenfrau behandelst. Als islamischer Graf hast du auch das Recht dazu, vier Frauen zu haben; wenn es auch in Deutschland wohl nicht zugelassen ist. Ich denke, es zwingt uns allerdings auch niemand, das herum zu posaunen. Wenn ich es richtig verstanden habe, bedarf es keines großen Zeremoniells, um eine Nebenfrau zu heiraten. Da können wir uns ja noch einmal kundig machen, wenn wir in Teheran sind. So, das war mein Beitrag!“, dann küsste Lis erst mich sehr heftig, dann Kim.
Schon während Lis sprach, klammerte sich Kim immer stärker an mich, nun klammerte sie sich an Lis, bevor sie wieder mal ganz leise sagte:
„Wie ich dich kenne, Lis, meinst du jedes Wort genau so, wie du es sagst, Ja, ich würde gerne die Nebenfrau von Paul, denn ich gebe es gerne zu, ich liebe ihn, und das schon von Anfang an. Ich will und wollte dir nichts wegnehmen, aber ich denke, dass du da eine optimale Lösung gefunden hast“, und dann kuschelten die beiden, auch Tränen flossen.
Ich hatte mich schon fast daran gewöhnt, dass meine beiden Weiber mich gerne vor vollendete Tatsachen stellten, ihre sexuellen Wünsche kollidierten bisher noch nie - und werden es wohl auch in Zukunft nicht. Aber heute und in diesem Fall, wollte ich dann doch etwas dazu sagen:
„Schön und gut, ihr beiden, dass ich über euer Verhältnis zu mir informiert wurde. Ich bin auch prinzipiell damit einverstanden, dass ihr zwei euch einen Mann teilt, vor allem da es sich um mich handelt. Aber wenn du Lis, unsere Kim schon als Nebenfrau akzeptierst, so sollte das, außer mit den Geschehen im Bett, auch in allen anderen Bereichen geklärt werde; eine Nebenfrau hat auch Rechte!“
„Natürlich!“, kam es von Lis, die sich von Kim löste. „Kim kann bei allem was die Familie, unsere Familie angeht mitreden. Dazu haben ich noch einen weiteren Vorschlag, der uns wohl ebenfalls allen zugute kommen wird.“
„Was kommt denn noch?“, stöhnte ich nun doch etwas. Meine zukünftige Ehefrau, hatte da offensichtlich einen gewaltigen Plan ausgetüftelt.
„Wie bekannt, habe ich es nicht so gerne mit Zahlen. Wie ebenfalls bekannt, machte Kim mit der bisherigen Verwaltung deines Kontos, eine gute Arbeit und, es macht ihr wohl auch Spaß ...“
„Ja, macht es“, bekannte Kim. „Mit Geld umzugehen, es zu verwalten, es zu mehren, scheint einem Thailänder angeboren. Und das Konto von Paul ist ja nicht gerade klein, da macht es noch mehr Spaß. Ja, ich mache das gerne.“
„Genau was ich mir dachte“, freute sich Lis. „Ich würde vorschlagen, bis wir bessere Ideen dazu haben, übernehme ich in Zukunft alles Familiäre, in diesem Fall wohl zuerst einmal das Kinderkriegen“, grinste sie jetzt. „In dieser Disziplin solltest du dich vielleicht noch zurückhalten. Da müssen wir erst einmal die rechtliche Seite abklopfen.“
„Kinder sind nicht eingeplant!“, unterbrach Kim.
„Gut“, bestätigte Lis. „Ich fühle mich, wie heute ja schon bemerkt wurde, für die Einrichtung unseres Heimes verantwortlich. Du Kim, wirst unsere Finanzen verwalten. Paul und ichwerden dich, vor jeder größeren Ausgabe, um Bewilligung bitten. Über Einzelheiten, reden wir nach unserer Hochzeitsreise. Vielleicht fällt dir dazu ja auch noch etwas ein. Ja, bleibt Paul. Nun der ist, wie bisher, unser Pascha. Seine Hauptaufgabe ist es genügend Kohle beizuschaffen, dass wir nicht verhungern. Wenn es eng wird, wirst du Kim, uns rechtzeitig warnen. Hab ich was vergessen?“
„Einverstanden. Wenn du Lis, alles so genau festlegen willst, dann solltest du es mal schriftlich zusammenfassen. Erst einmal grob, zur Orientierung. Vielleicht ebenfalls in einem Familienbuch, wie es das Haus Radama hat“, schlug ich vor. „Und wenn wir schon dabei sind, wir hatten früher schon einmal Regeln im sexuellen Umgang mit einander aufgestellt. Gibt es da in Zukunft Änderungen?“
„Soll das auch in dem Buch stehen?“, grinste jetzt Lis, die bisher doch sehr ernst und sachlich ihr Thema vorgetragen hatte.
„Natürlich nicht!“, grinste ich zurück.
„Na gut“, lächelte jetzt Lis. „Es bleibt bei den alten Regeln - für alle. Ausnahmen sind zu besprechen. Hier behalte ich mir ein Einspruchsrecht vor, so als Hauptfrau. Und du, Kim, darfst auch als Nebenfrau noch an Mikel rumlutschen!“, konnte es sich der Satansbraten Lis nicht verkneifen zu sagen.
„Und ab wann bin ich dann Nebenfrau“, kam dann noch die Frage von Kim.
Lis und ich sahen uns an, dann gaben wir beide, fast gleichzeitig die Antwort: „Ab sofort!“
„Das Zeremoniell der Hochzeit holen wir an geeigneter Stelle nach, liebe Kim“, setzte ich noch hinzu. Dann fielen meine Weiber über mich her. Allerdings machte Lis ihre Drohung war - es gab keinen Zutritt. Kim war da allerding nicht so. Es kam zu einem heftigen Dreier, an dem Lis erst von mir, dann von Kim heftig belutscht wurde, dass sie ebenfalls zu ihrem Ziel kam.