Am Abend gab es, bereits zur Cocktailstunde, eine kleine Überraschungsparty. Lis und Kim hatten es zusammen mit Mom eingefädelt. Wir anderen hatten keine Ahnung: Sara wurde heute stolze Achtzehn. Sie wurde von Lis und Kim beim Servieren abgelöst und auf den Ehrenplatz am Kopf des Tisches gesetzt. Dann hielt Mom eine kurze Geburtstagsrede und überreichte Sara eine sehr schöne Goldkette. Man sah es Sara an, wie sehr sie sich darüber freute. Unwillkürlich musste ich an Kim denken, als sie damals an Weihnachten auch so eine Kette bekam. Ich sah zu ihr hin, sie hatte ein nachdenkliches Lächeln im Gesicht. Unsere Blicke trafen sich, sie dachte wohl auch daran. Alle schüttelten Sara die Hand und gratulierten. Pop knickte schnell noch eine Rose und überreichte sie ihr. Dazu bekam sie einen Kuss auf die Backe. Sara wurde prompt rot. Wir tranken ihr mit Prosecco zu. Inzwischen kann sie diesen Namen natürlich längst aussprechen. Nicht nur das, sie trank ihn auch sehr gerne.
Nach einer guten halben Stunde war es aber vorbei. Aus eigenem Antrieb drängte es sie wieder in die Küche im Haus, die hauptsächlich für kleinere Dinge, wie die Cocktailstunde, genutzt wurde.
Lis hatte diese Küche, bei der Planung, vor allem dafür vorgesehen, falls wir einmal mit nur wenigen Personen hier sind und ein Koch, im Nebengebäude, sich nicht lohnt. Die Küche hat auch einen Zugang von Moms Appartement aus. Dieses konnte nun völlig autark genutzt werden. Mom war natürlich begeistert von der Idee und schwelgte schon in dem Gedanken, nur mit Pop, hier einmal einen sehr langen Urlaub zu verbringen und viel zu schreiben.
Zurück zum Thema. Kim setzte sich neben mich. Sie wollte was von mir. „Sara hat mich gestern angesprochen. Sie sieht ja, was du und die Studenten hier so treiben. Natürlich auch, was ich so trieb. Nun bat sie mich, dich doch zu fragen ob sie denn nicht auch einmal Model sein dürfte. Es würde ihr sicher Spaß machen und noch viel lieber würde sie ein paar Mark nebenbei verdienen. Sie gibt zwar kaum Geld aus, auf ihrem Sparbuch hat sie sicher schon ein paar tausend Mark, aber ich denke, du kennst uns Thais inzwischen gut genug“, lachte sie.
„Das walte Gott“, konnte ich ihr nur zustimmen. Nun ging ich einfach in die Küche, die kleine Kamera habe ich ja so gut wie immer dabei. Sara schnitt gerade eine Wassermelone auf und sah mich überrascht an, denn die Küche ist keiner meiner bevorzugten Aufenthaltsorte.
„Kann ih was fer di dun? (Schwäbisch: Kann ich etwas für dich tun?)“, fragte sie mich lächelnd.
„Ja, ich möchte ein paar Bilder von dir machen, du willst doch Model spielen, da muss ich halt wissen, ob du das auch bringst.“
„Des währ fei fei. (Das wäre schön)“, meinte sie, und stellte sich in Position. Ich fotografierte.
„Mechtescht mehr sehe? (Möchtest du mehr sehen?)“, kam die nächste Frage von ihr.
„Alles, was du möchtest.“
Ohne zu zögern, zog sie sich aus. Dass sie eine nette Figur hat, das konnte ich schon beim Baden sehen, dass sie diese aber gekonnt zeigen konnte, das erkannte ich erst jetzt. Ich hatte in wenigen Minuten gut zwei Dutzend recht nette Bilder. Ihr Aufzug war von Willi.
„Danke, das hast du sehr nett gemacht. Dürfen die Bilder auch veröffentlicht werden, gegen Honorar natürlich?“
„Gern. Wo onderschreibe? (Gerne. Wo unterschreibe ich?)“, grinste sie jetzt.
„Bei Lis, ich sag ihr Bescheid. Nochmals vielen Dank. Ab sofort bist du, neben deiner Arbeit hier, fest angestelltes Modell.“
Sara konnte es sich nicht verkneifen mir jetzt doch einen scheuen Kuss auf die Backe zu geben, danach zog sie sich wieder an und setzte ihre Arbeit an der Wassermelone fort, als sei nichts geschehen.
Ich sagte Lis und Kim Bescheid. Lis nahm sich die Kamera und ging ins Büro. 20 Minuten später hatte ich die Bilder und Sara unterschrieb den Revers. Ich zeigte die Bilder Pop und Lothar. Pop hatte keine Einwendungen, dass Sara mitmachte. Lothar war sogar froh, dass wir noch ein neues Model hatten. Für seine Studenten tut er alles.
Abends im Bett gab es etwas Ärger. Meine Frauen meinten, ich solle mich doch bitte Sara gegenüber neutral verhalten. Ob mir das denn wohl möglich wäre. Ich war stinksauer, weil sie mir da etwas zutrauten, was sicher nicht geschehen würde. Sie entschuldigten sich für den bösen Verdacht.
***
Die Herren ließen sich am nächsten Tag nicht lumpen. Die Damen fotografierten zu zweit je einen Mann. Es gab natürlich viel Gelächter, da es mehr als ein Unglück in der Dynamik eines gewissen Körperteils gab. Gerlinde schaffte es als Erste, und das gleich zweimal, einen erigierten Penis in Nahaufnahme zu fotografieren. Sie fand offenbar die richtigen Worte, den Besitzer zu beruhigen. Im Übrigen kamen auch heute erstaunlich gute Fotos heraus, wenn auch, bei einer der Nahaufnahmen von Gerlinde, eine gewisse Kritik notwendig war:
„Dieses Bild hat fast alles, was es braucht. Vor allem ist es scharf (Gelächter). Ja, auch in der Beziehung“, gab ich zu. „Es hat nur einen Nachteil, es ist nicht dreidimensional. Kann mir jemand sagen, was ich damit meine?“
Ruhe - dann meldete sich der Besitzer. „Ich glaube schon. Ich will nicht angeben, aber auf dem Bild kommt er mir kleiner vor, als er ist.“
„Genau das meine ich. Hier liegt ganz klar eine optische Täuschung vor. Der Gegenstand, ich will ihn hier mal so nennen, muss parallel zur Längsachse aufgenommen werden. Sonst ist seine Dimension verfälscht. Das kann, wohlgemerkt kann, durchaus gewollt sein. In diesem Fall ... Ihr habt den Besitzer gehört. Er ist stolz auf sein Prachtstück und nun hat es Gerlinde einfach verkürzt.“
Nachdem sich das Gelächter gelegt hatte, entschuldigte sich Gerlinde und bot sich an, das Foto zu wiederholen. Sie tat es wohl noch am selben Abend, denn am nächsten Tag war er in voller Pracht zu bewundern. Mir gestand sie, eigentlich wüsste sie selbst nicht so genau, wie sie überhaupt den Mut, fand diese Bilder zu machen. Es sei wohl in einer Art Trance geschehen.
Die anderen frechen Fotos wurden ausführlich kommentiert, dann kam, auch erwartungsgemäß, die Frage, ob die Herren denn nun auch mal näher an eine Vagina rann dürften, zum Fotografieren natürlich. Mir war es recht, für mich gehört das dazu. Zu meinem nicht geringen Erstaunen meldete sich, mit zwei weiteren Damen, ausgerechnet Gerlinde als Model.
„Ich bat darum“, erklärte sie „meine Aufnahmen machen zu dürfen und habe dabei festgestellt, es war für mich nur eine Aufgabe, die erfüllt werden muss. Nun ja, fast. Ich fürchte ich werde heute Nacht von Gerd und Jens träumen. Ich finde es aber völlig in Ordnung, dass ich mich ebenfalls zur Verfügung stelle. Ich denke da an den Vortrag von Lis - das Opfer hätte gewisse Probleme dabei. Ich kann es mir vorstellen, aber ich muss es wissen, sonst werde ich nie ein guter Fotograf.“
Es meldeten sich daraufhin noch zwei weitere Damen für die gewünschten Nahaufnahmen.
***
Pop und Lothar waren sichtlich zufrieden mit mir. Nach dem Abendessen wollte Pop noch mal einen Querschnitt der bisherigen Bilder der Studenten sehen. Lothar nickte, er auch. Luise ging ins Bett, der Rest blieb da.
„Also, der Fortschritt ist sehr deutlich zu sehen. Am meisten freut mich Gerlinde. Gerd steht ihr allerdings nicht nach. Aber auch am unteren Ende sehe ich kein Problem. Ich glaube, wir werden keinen Ausfall haben. Was meinst du Lothar?“, sagte Pop am Ende der Vorführung.
„Du hast recht, ich habe viel erhofft, aber selbst in meinen kühnsten Träumen, das nicht. Die Fotografie hat sich in der Praxis so stark gewandelt, da muss man das statische Portrait fast in Frage stellen. Paul, wenn du es irgendwie schaffen kannst, können wir in Richtung Portrait, besser gesagt gestellter Szene, mal irgendwas machen? Es ist nicht dein Gebiet, ich denke jedoch auch eher an ein dynamisches Portrait oder ein dynamisches Stillleben, so saublöde sich das auch anhört. Ich hoffe du hast begriffen, was ich meine. Nimm Gerd und Gerlinde, wenn es gerade mal passt, und versucht etwas in dieser Richtung. Geht das wohl? Traust du dir das zu?“
„Gehen tut fast alles, was man will. Natürlich werden wir das versuchen. Wir werden sogar alle unser Bestes geben“, gab ich zurück.
An diesem Abend hatte ich Lis und Kim am Hals. Sie hatten, als meine Assistentinnen, natürlich die vielen Bilder der mehr oder weniger nackten Männer gesehen. Nein, nicht, dass sie Bedarf hätten, aber, so meinten sie, sie hätten sich in letzter Zeit zu wenig um Klein Paul bemüht. Das müsse dringend nachgeholt werden. Und sie holten es mit einem Flötenkonzert nach, bis die Flöte untauglich war. Dann verkündigte Kim noch, wenn ein Model zum Blasen gesucht würde, Josi könne sie sich da schon vorstellen. Zum Blasen, nicht zum Bumsen., da habe sie keinen Bedarf. Lis meinte, wenn sie halt nicht gerade schwanger wäre, hätte sie da womöglich auch große Lust dazu, nachdem sie die vielen schönen Pfeifen gesehen hätte.
„Ihr seid eine versaute Bande. Du Lis hältst dich bitte zurück, aber das hast du ja schon selbst erkannt. Wenn du Kim, es möchtest, du hast es dir verdient. Abgesehen davon, wir haben ja noch keine Models da. Morgen sollen ja nun die Damen, den Herren aus der Nähe zeigen, was sie haben. Ich denke das gibt Probleme, aus Scheu. Könntest du ...“
„Du meinst ich bin nicht scheu?“, lachte Kim keck. „Aber für dich und den guten Zweck werde ich es machen. Es kann ja nichts geschehen. Das mit Josi ist übrigens nur bedingt wahr, ich habe mit ihm gesprochen. Aus einem anderen Grund. Josi ist ...“
„Schwul“, lachte ich. „Glaubst du wirklich, ich würde dich an jedem Schwanz lutschen lassen? Dich meine, unsere Kim? Diesmal habe ich es gleich gesehen. Sein Glied war ihm wichtiger als die Mädchen, er schielte aber begeistert auf das, was seine Kollegen zwischen den Beinen haben. Nach der Statistik war das auch fällig. Was hast du mit Josi vor? Ehe ich vergesse dich danach zu fragen. Ich hoffe nichts Beleidigendes.“
„Wir hatten doch in Russland ein paar Mal das Problem, außer mit Wladimir, dass die Herren einfach nicht kamen, wenn Ejakulat zur Vollendung einer Bumsserie gebraucht wird. Da habe ich mir etwas ausgedacht. Josie ist bereit es mit mir zu versuchen. Er fragte zwar, ob kein Junge da wäre, das würde ihm mehr Spaß machen, aber nun nimmt er halt mit meiner knabenhaften Figur auch vorlieb. Er möchte später Männer fotografieren, auch dabei ...“
Lis lachte sich in den Schlaf. Sie kennt sich mit Schwulen, seit San Francisco, ja bestens aus, wie sie meint. Ich musste einmal mehr feststellen, meine zwei Weiber sind irgendwie völlig hemmungslos. Zu meinem Glück aber mehr mit Worten, als mit Taten.
Am nächsten Tag stellte ich den Studenten zuerst einmal Sara als neues Model vor. Zwar kannten sie alle vom Baden her, als Model aber wurde sie als große Bereicherung begeistert aufgenommen. Sie hatte die Wäschekammer geplündert und wurde prompt von den Ersten vereinnahmt. Als nach der zweiten Doppelstunde, außerhalb der normalen Übungszeit, sich die freiwilligen Damen dann den Herren zur Verfügung stellten, war Sara sofort auch dazu bereit, nachdem Kim eine kleine Vorstellung gab, um die Damen aufzulockern. Es ging zuerst einmal darum, sich extrem freizügig zu zeigen.
Kim erschlug das Thema professionell, sie zeigte sich kniend von hinten, ihre nette Muschi lag zum Fotografieren bereit. Nun waren die Herren gefordert, die richtigen Bilder zu machen.
Zu meiner Freude wölbte sich nur bei zwei der Herren die Hose. Diese Herren nahm ich mir sofort auf die Seite. Die Herren hatten keine Freundin und kaum Gelegenheit sich die schönen Sachen der Damen so nahe anzusehen. Ich schlug vor, sie sollen sich an die Kommilitoninnen wenden, vielleicht hat die eine oder andere ja auch einen Nachholbedarf, was Herren angeht. „Aber bitte, die Herren, nicht aufdringlich werden. Ein Nein ist ein Nein.“
Es stellte sich heraus, dass der Nachholbedarf sehr wohl vorhanden war. Die notwendige Diskretion blieb gewahrt. Alle sind erwachsen und die Professoren dachten wohl nicht mehr an ihre Jugend, um irgendwann einen Verdacht zu schöpfen.
Sara hatte offensichtlich kein Problem damit, dass die Herren mit der Kamera sehr nahe an sie ran rückten. Für sie ist Kim ein Vorbild. Die Damen Meisterschülerinnen und Studentinnen brauchten dem Beispiel nur zu folgen und - zu meiner Freude taten sie es auch.
Nach dem jetzt nur noch nackt gebadet wurde, war der Schritt zu mehr Offenherzigkeit kaum mehr ein Problem. Was mich aber noch mehr freute war die Tatsache, dass die anderen Frauen sich plötzlich auch freizügig gaben. Von diesem Tag an kam so etwas wie Teamgeist und Vertrautheit auf. Mit einem Mal war jede Scheu weg. Sex war natürlich immer noch da, er spielte aber bei der Arbeit nur noch im Gehirn eine Rolle und da nur noch insoweit, dass die Fotografen erkannten was eine sexy Pose ist; wie sie ihre Opfer, je nach Aufgabe, schön, sinnlich, sexy oder begehrlich darstellen konnten.
Direkt nach dem Abendessen gab es eine Podiumsdiskussion über den Unterschied zwischen Nacktaufnahmen und Pornografie. Ich bat auch Mom dazu und, sie hatte viel dazu zu sagen. Lothar war auf diesem Gebiet ebenfalls firm. Die Diskussion ging fast bis Mitternacht und ich denke, wir alle lernten sehr viel dabei. Ich auch.
***
Am nächsten Tag regnete es. Auch dies gibt es im sonnigen Italien. Kurzerhand übten wir in den als Atelier ausgerüsteten Räumen der Studentenunterkunft. Das brachte natürlich völlig neue Probleme, hauptsächlich bei der Beleuchtung.
Zu meiner Verblüffung kannte sich Gerlinde bei diesem Thema gut aus. Sie hatte, wie sie uns erzählte, einmal einige Tage damit verbracht, einfache Gegenstände, wie Vasen, bei immer wieder anderer Beleuchtung zu fotografieren bis sie es schaffte eine fast plastische wirkende Darstellung zu bekommen. Sie zeigte uns was sie damit meinte. Die Kommilitonen und ich waren begeistert. Sie hatte ganz tolle Tricks drauf die ich auch noch nicht kannte. Nun, ich mache ja mehr Bilder, bei denen es auf die Action ankommt. Aber selbst dabei war Einiges, was Gerlinde uns zeigte, gut zu verwenden.
Gerlinde stellte sich heute auch als Model. In ihrem kurzen blauen Kleid und schön, wie sie nun mal ist, war sie ein begehrtes Motiv. Als ich die ersten Bilder mit ihr machte, wendete ich die Schattentechnik an, die sie uns zuvor zeigte. Dann fiel mir ein Thema ein, das ich vor Jahren mit Marni machte.
„Ahm, Gerlinde. Ich hätte da eine Bitte. Es geht mir darum, dem Betrachter etwas zu zeigen, das er sehen will, sein Gehirn zeigt es ihm auch, ja, es ist sogar da, nur wirklich sehen, sehen tut er es nicht. Es ist im Schatten versteckt.“
„Und was kann ich dazu machen?“
„Könntest du deinen Slip bitte ausziehen?“ Ich sprach schnell weiter, um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. „Dann ziehst du das Kleid hoch, aber nur soweit, dass sein Schatten da unten, du weißt schon, da unten, alles verdeckt. Es soll vielleicht eine kleine Kontur zu sehen sein. Das muss ich aber erst ausprobieren.“
„Oh ja, das kann ich mir vorstellen“, antwortete sie. Sie zog den Slip aus, dann das Kleid hoch. Zu hoch, man sah alles. Wieder runter.
Wir experimentierten unter regem Interesse aller. Dann wurde der seitliche Schatten eingestellt. Perfekt. Ich schoss ein paar Bilder. Gerlinde saß ruhig da, als die andern ebenfalls über sie herfielen.
Die Studenten waren so eifrig dabei, dass wir fast verpassten, dass die Sonne wieder vom Himmel strahlte. Nun hatten wir auf alle Fälle eine weitere wichtige Aufgabe durchgenommen. Das Echo der Studenten, auf den Unterricht, war einhellig gut.
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Fremde mögen vermuten, dass bei einer Gesellschaft junger Menschen, ganz sicher bald das Chaos ausbricht, wenn da jeder freizügig seine intimsten Körperteile zeigt. Das war aber keinesfalls so, wie ich bereits erwähnte. Alle waren lediglich froh, genug Material zu haben, um ihrem zukünftigen Beruf nachzukommen. Allen war es völlig klar, dass dies derzeit nur durch gegenseitige Hilfe möglich war, denn professionelle Models standen noch nicht zur Verfügung. Nacktheit war inzwischen irgendwie auch kein Thema als solches. Gerüchte besagten zwar, dass einige Zimmerbelegschaften geändert wurden, na und? Es hätte genauso gut sein können, Zimmergenossen gingen sich auf die Nerven. Das wäre schlimmer gewesen.
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Ich hatte mir schon lange angewöhnt, die kleine Kamera immer dabei zu haben. Lis hat mir ein kleines Etui beim Schuster machen lassen, welches ich am Gürtel tragen kann und, in dem die Kamera einen sichern Platz hat ohne mich in meiner Bewegungsfreiheit zu stören. Meine Kontrollgänge über das Gelände, mal zusammen mit Lis mal mit Kim, auch alleine, brachten mir im Laufe der Zeit eine Menge frecher Schnappschüsse ein. Meist unbemerkt von mir geschossen.
Heute, nach dem Vormittag im Studio, war alles froh wieder draußen an der Sonne zu sein. Ich lief eigentlich nur los, um zu kontrollieren ob der heftige Regen irgendwo Schäden hinterlassen hatte. Aber alles war bereits wieder trocken.
Da hörte ich, in einem versteckten Winkel, lautes Kichern. Ich ging hin und ... lachte mit. Kim hatte eine der Studentinnen dazu überredet, ihren Körper mit Fingerfarben bemalen zu lassen. Sie wollte es eigentlich nur mal demonstrieren, denn ihre Kunst ist für unsere Studenten sicher zu teuer. Es sah zwar gewöhnungsbedürftig in seiner grellen Buntheit aus, aber die Motive von Kim sind immer hübsch. Ich durfte leider nur einen Schnappschuss machen. Das Opfer genierte sich, wenn auch völlig unnötig. Sie meinte, sie sehe wie ein Pfingstochse aus. Die Damen lachten aber doch, als ich sie darauf hinwies, dass da ein entscheidendes Teil fehlen würde und Pfingstkühe gebe es meines Wissens keine, was laut lachend bestätigt wurde.
Ich erzähle diese Geschichte hier nur, um anzudeuten wie gut unsere Gesellschaft funktionierte. Wo, bitte sehr, können junge Frauen so vergnügt nackt durch die Gegend hüpfen und solche frivolen Dinge tun, ohne sogleich von Männern zumindest belästigt zu werden. Unsere Männer hörten sicher ebenfalls das Gekicher, es fand aber nicht ihr Interesse.
Hier müssten mal die D-Girls sein, schoss mir durch den Kopf. Das würde sicher ihre Beziehung zu Männern grundlegend ändern. Im Bett sprach ich mit Lis und Kim darüber. Die meinten, es sei doch kein Problem, wenn sie bereit sind Model zu spielen.
„Lade doch zwei, drei ein. Was kann schon passieren?“, schlug Kim als Erste vor.
Lis rief dort an, am nächsten Tag rief Lene zurück. Wir hatten vier weitere Models für die nächsten zwei Wochen. Sie wollten einen netten Urlaub bei uns verbringen und dabei den Studenten als Wäschemodels zur Verfügung stehen. „Auch mal mehr, oder in diesem Falle weniger, wenn’s uns Spaß macht“, wurde mir am Telefon gesagt. Sie kommen Montag …