Du bist Arthrax Sundergeer.
„Nein, danke“, brummst du und gehst nach draußen. Jedenfalls versuchst du das – du stemmst dich von der Sitzbank hoch, taumelst gegen die Wand, stolperst über einen Stuhl und gegen einige finster aussehende Gesellen, die in der Mitte Karten spielen. Ihre zornigen Stimmen ignorierend schaffst du es dann aber doch zur Tür.
Elred steht auf dem Platz vor der Taverne. Der Elf hat sich hinausgeschlichen, weil ihm das Gedränge und der Lärm im Schankraum oft zu viel werden. Er hat ja auch empfindlichere Ohren. Du siehst zwei Elreds vor den Ställen stehen. Je näher du schwankst, desto mehr verschmelzen sie zu einem, bis du schließlich sein Handgelenk umfassen kannst.
Der Elf schrickt zusammen. Offenbar hat er dich nicht kommen gehört.
„Du. Mitkommen.“
„Arthrax! Warte, was hast du vor?“ Nur halbherzig leistet er dir Widerstand. „Bist du betrunken?“
„Ja!“ Du zuckst zusammen. Das war lauter als gewollt. „Un‘ du komm’s jes mit!“
Der Elf schweigt. Als du dich umdrehst, siehst du ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen. Er bremst dich, indem er deine Hand festhält, und streicht dir eine Strähne aus dem Gesicht. „Du bist nicht mehr sauer?“
„Nee … also, ja … Binnich.“ Du startest die Antwort noch einmal neu. „Bin ich. Aber egal jes. Mitkommen!“ Momentan hast du ihm verziehen. Bis zum nächsten Morgen.
Schmunzelnd lässt sich der Elf in die Taverne und die Treppe hinauf ziehen. War diese immer schon so steil? Und wo kommen die vielen Stufen her? Bis ihr oben seid, habt ihr die Rollen getauscht. Elred stützt dich und dirigiert dich zu deinem Zimmer.
„Wo ist dein Schlüssel?“
„Tasse.“ Du grinst.
Elred rollt mit den Augen und greift in deine Hosentasche. Du legst die Arme um ihn, ziehst ihn an dich und küsst ihn.
„Arthrax!“, beschwert er sich undeutlich. „Du bist betrunken!“
„Un‘ du bis‘ süß.“ Du lässt die Hände zu seinem Hintern hinabgleiten.
Elred weitet die Augen mit einem beschwörend-strengen Ausdruck. So, wie er immer guckt, wenn du es beim Feilschen übertreibst, er aber nichts sagen darf. Du magst diesen Ausdruck bei ihm. Also küsst du ihn wieder und diesmal erwidert der Elf deine Liebkosungen. Seine Hand ist immer noch in deiner Hose, also weiß er eindeutig, wonach dir der Sinn steht. Erst einmal holt er jedoch den Schlüssel hervor.
Unter Küssen tänzelt und taumelt ihr zur Zimmertür. Du lässt deine Axt zu Boden fallen und beginnst noch auf dem Flur, an Elreds Kleidung zu ziehen. Der Elf schlägt dir auf die ungeschickten Finger und löst die Schnüre selbst. Du lässt die Hände unter sein Hemd über seinen drahtigen Leib wandern.
„Warte noch, ich kann das Schloss nicht …“, murmelt er. Ein Klicken, die Tür schwingt auf. Du drängelst ihn ins Zimmer und lässt ihm kaum die Chance, die Tür hinter euch zuzutreten.
Während ihr euch hastig von den Hosen befreit und in die Decken sinkt, denkst du nicht mehr an Aji, der im Schankraum geblieben ist.
Hast du Ajis Abend bereits gespielt?
- Noch nicht. Lies weiter in Kapitel 16.
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- Ja. Lies weiter in Kapitel 20.