Du bist Arthrax Sundergeer.
„Wir schlagen heute Nacht zu.“
Allyster nickt und Aji akzeptiert eure Entscheidung mit einem Nicken. Dann reitet ihr rasch auseinander und folgt den Druiden, damit sie euer Tuscheln nicht verdächtig finden.
Dir ist nicht wohl bei der Entscheidung. Den Rest des Tages fällt es dir schwer, mit den Druiden zu scherzen und sie über ihre Kultur auszufragen, als wärt ihr Freunde. Die entsetzliche Tat, die ihr plant, lässt selbst dich nicht kalt.
Du bist vielleicht ein Söldner, aber kein hirnloser Mörder!
Trotzdem lächelst du und spielst mit. Wie jeden Abend sitzt ihr am Feuer zusammen, bis die Nacht hereinbricht. Die Druiden legen sich sorglos hin und ihr zieht leise eure Waffen. Es sind vier Druiden, ihr seid zu dritt. Wenn etwas schiefläuft, habt ihr ein Problem.
Nervös umfasst du deine Schöpfersteine. Allyster bezieht neben dem Lagerfeuer Stellung. Aji beugt sich mit einem Dolch über Glühpilz, du baust dich mit der Axt über Schneebeere auf. Beide Druiden scheinen zu schlafen. Ihr zielt auf die Hälse und – stoßt zu!
Kein Geräusch erklingt, außer dem Bersten von Holz. Keine Zauber werden auf euch abgefeuert. Du siehst nur das Gesicht von Schneebeere unter dir, das nun geborsten ist. Harz sickert wie Blut zwischen den Splittern hervor.
Leise huscht ihr zu Schattenkraut und Tanndorn und wiederholt das Spiel. Ein schaler Geschmack legt sich auf deine Zunge. Das Krachen des Holzes klingt laut in deinen Ohren nach, selbst als es bereits verstummt ist.
„Los“, murmelt Allyster leise und ihr ergreift eure Tiere, um sie zur Stadt zu führen. Ihr überwindet den Hang, noch bevor das Lagerfeuer heruntergebrannt ist.
Ob jemand den kleinen Lichtschimmer sieht?
Es ist zu dunkel, um viel zu erkennen. Doch ihr seht nur die großen Blutfichten, keine kleineren Bäume, die Druiden sein könnten. Zwischen den Stämmen hindurch begebt ihr euch auf einen Gebirgspfad und folgt seinen Windungen entlang des Bergrückens. Neben euch öffnet sich ein immer tieferer Abgrund.
„Solltet hier nicht ein Tal sein?“, fragst du, während ihr dem unebenen Weg folgt.
„Eigentlich schon“, murmelt Allyster. Er klingt abgelenkt. „Hatten sie noch irgendwas gesagt?“
„Ich habe nicht darauf geachtet“, murmelst du und siehst dich um.
In diesem Moment rutschen Atesh‘ Hufe unter dir. Du schreist auf, als dein Pferd strauchelt und den Hang hinabrutscht.
Allyster streckt die Hand nach den Zügeln aus, doch dadurch gerät nur Melréd aus dem Gleichgewicht. Du kannst im schwachen Licht des Mondes erkennen, dass auch die Schimmelstute strauchelt, als die Steine unter ihren Hufen nachgeben.
Mit einem Schrei stürzt ihr und die Pferde in die Tiefe. Du spürst den Aufprall, als sich tausende spitze Steine in deine Haut und deinen Kopf bohren. Das Gefühl, als dein Schädel über dem Gehirn aufklafft wie ein Ei, brennt sich durch jede Faser deines Körpers. Diese plötzliche Kälte, der ziehende Schmerz, ehe ein dumpferer Aufprall alle Gefühle erstickt.
Dies ist kein Canon-Ende, deswegen gibt es hierzu keine Fortsetzung.
Um das Canon-Ende für Arthrax‘ Teil der Geschichte zu erreichen, musst du vor Allyster eine Lügengeschichte erzählen.
Vielen Dank für’s Lesen und viel Spaß beim Weiterspielen!