Du bist Elred Aramys Nuvian.
Ihr zieht euch in Brennas Zimmer zurück, um die Steinprobe durchzuführen. Hier fühlt ihr euch sicher vor eventuellen Spionen. Arthrax war bei eurer Ankunft gestern schon höchst unvorsichtig, damit müsst ihr ja nicht weitermachen.
In der Besenkammer zusammengedrängt holt ihr die Steine hervor. Ihr reicht zunächst die Steine herum, die einen Träger gewählt haben. Der Imperial reagiert auf niemanden außer Brenna und der Selenit auf niemanden außer Allyster. Das zu klären, war jedoch auch wichtig.
Dann geht ihr zum Blutjaspis über. Der Stein ist ebenso rot wie sein Name es nahelegt. Allyster platziert ihn in der Mitte. Du bist der erste, der ihn ergreift, doch der Stein bleibt dunkel. Du reichst ihn an Karja. Enttäuschung flackert in ihrem Blick auf, als der Jaspis auch nicht auf sie reagiert.
Für sie muss es schwierig sein. Allyster hat ja jetzt seinen Stein, sie ist die einzige aus eurer Gruppe, die noch keine Macht besitzt.
Dann nimmt Brenna den Blutjaspis – und der Stein flackert sofort auf.
Mit erschrockenen Rufen springt ihr auf.
„Was kann der Stein?“, fragt Allyster drängend. „Los, probier ihn aus!“
„Ich glaube, ich fühle …“ Brenna schließt die Augen. Im nächsten Moment wird es in der Kammer eisig kalt, während gleichzeitig ein kräftiger Windstoß das Stroh durcheinander wirbelt. Erschrocken weichst du zurück. Eiskristalle prasseln auf deine Haut.
„Tut mir leid, tut mir leid!“ Brenna bricht den Zauber erschrocken ab.
„Das … jetzt wissen wir also, was der kann“, stellt Allyster fest, während er an der Wand nach unten rutscht. „So haben sie Aji kontrolliert!“
„Geht es euch allen gut?“ Brenna ist ungewöhnlich kleinlaut.
Arthrax ist der einzige, der nicht geschockt reagiert. Er grinst breit. „Das war richtig gut! Überlegt euch mal, wie wir den Jenseitsvölkern damit einheizen können! Oder eher … sie einfrieren! Ha! Jetzt soll uns noch mal jemand aufhalten.“
Auch Allyster berappelt sich wieder. „Nicht nur einfrieren, sondern auch steuern. Die Druiden jedenfalls konnten das. Es sieht so aus, als wäre es nicht nur Eis, sondern auch Sturm. Das ist ein mächtiger Stein, Brenna. Bewahre ihn gut.“
Sie nickt ernst und steckt ihn ein. Nun haben sie und Arthrax zwei Steine in ihrem Besitz! Die Geschwister sind soeben ein wirklich gefährliches Duo geworden.
Als nächstes holt eure Gruppe den Obsidianspiegel hervor, welcher, laut Karja, der Stein der Träume ist. Du reichst ihn Allyster, der dir den Stein beinahe aus der Hand reißt. Eifrig umfasst er den schwarzen Stein, doch nichts geschieht.
„Meister …?“, sagt Aji schließlich, als Allyster sich immer noch nicht rührt. Die Enttäuschung in seinem Blick ist deutlich schlechter verborgen als die von Karja.
Arthrax brummt und nimmt Allyster den Stein ab. „Gib her!“ Der Krieger wendet den Stein mehrmals und grunzt.
„Das wäre ja auch etwas sehr gierig“, kommentierst du spitz. „Du hast schon zwei Steine.“
„Was soll ich sagen? Sie lieben mich eben!“ Achselzuckend schnippst Arthrax den Stein zu Aji.
Und der Obsidian glüht auf. Mit großen Augen sieht der Junge auf den Schöpferstein.
Karja schnappt nach Luft. „Es gibt nicht einen Stein, der sich euch verweigert. Das … das muss etwas zu bedeuten haben!“
Dunkle Schatten kriechen über die Wände. Du spürst eine Gänsehaut, dein Blick wird jedoch wie magisch von dem Jungen angezogen, über dessen Gesicht ein Lächeln kriecht. Dieses Gesicht ist plötzlich das einzig Helle in diesem Zimmer, und es ist grauenvoll. Dein Herz schlägt wie verrückt. Deine Gefährten keuchen und wimmern.
„Aji!“, ruft Allyster ärgerlich.
„Albträume!“ Der Junge lässt den Stein sinken, worauf es schlagartig wieder hell wird, und grinst euch an. „Der Stein beherrscht Albträume! Ich kann euch eure größten Ängste zeigen – wenn ich wollte.“
Du streichst dir ein paar Strähnen Haar aus der Stirn und bemühst dich, deinen Atem zu beruhigen. „Tja … daher kam wohl der Drache in Barkan’dor. Ein Albtraum. Ich glaube, kaum etwas fürchten wir alle mehr als Drachen.“
„Ich weiß nicht“, meint Brenna mit gerunzelter Stirn.
„Es ist nicht ganz so leicht“, erklärt Aji. „Je unwahrscheinlicher etwas ist, desto schwieriger ist es für mich, die Vision zu erschaffen. Also, einen Drachen würde ich hier vermutlich nicht hinkriegen. Wer erwartet schon einen Drachen in einer Taverne? Ihr würdet der Vision nicht glauben. Aber … Spinnen? Ratten? Vielleicht ein Fläschchen Gift? Kein Problem!“ Er grinst schon wieder so unheimlich.
„Der Ametrin und nun das“, murmelst du. „Ich glaube, mit Aji würde ich mich nicht mehr anlegen wollen …“
Da das nun abgeschlossen wäre, wählst du als nächstes …
- … die Strategierunde. Lies weiter in Kapitel 8.
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- … die Geschichtsstunde mit Karja. Lies weiter in Kapitel 9.
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- … die Überraschung im Stall. Lies weiter in Kapitel 10.
[https://belletristica.com/de/chapters/342042/edit]
- … Freizeit! Nach einem Tag der Planungen hast du dir das verdient. Lies weiter in Kapitel 11.