Du bist Karja Sturmvogel.
Du atmest auf, als die Tür hinter dir ins Schloss fällt und den Lärm der Taverne endlich dämpft.
Wie erhofft liegt Brenna in deinem Bett. Du hattest sie eingeladen, sich hier einzurichten, sodass sie nicht in der Besenkammer schlafen muss. Jetzt setzt sie sich auf und streicht sich das dunkle Haar zurück, um dich zu mustern. Sie trägt bereits nicht mehr als ein altes Hemd und sieht absolut wunderbar aus.
„Habe ich dich geweckt?“ Du trittst neben sie und streifst dabei deine Jacke ab.
„Nee …“ Brenna unterdrückt ein Gähnen.
Du schmunzelst. „Kannst weiterpennen.“
„Ja.“ Brenna bleibt sitzen und sieht dir ungeniert zu, wie du dich ausziehst. Folglich streifst du deine Stiefel etwas aufreizender ab und schwingst die Hüften, als du aus der Hose schlüpfst.
„Wie fühlst du dich?“, fragst du, als du dich setzt, um die Socken auszuziehen.
„Besser.“ Brenna rückt näher. „Aber du siehst verspannt aus.“ Sie hilft dir aus der Weste, die du über dem Hemd trägst, und beginnt dann, deine Schultern zu kneten. Das fühlt sich unfassbar gut an. Erst jetzt merkst du, wie angespannt du doch warst. Zum Teil einfach wegen der schlechten Laune, die Arthrax versprüht. Mit dem Bruder deiner Freundin ist es momentan sehr schwierig. Hoffentlich kriegt er sich wieder ein.
Jetzt schiebst du die Gedanken an Arthrax beiseite und lässt dich in Brennas Umarmung sinken. Du gleitest hinab, bis dein Kopf zwischen ihren Brüsten liegt. Sie beugt sich über dich und küsst dich. „Du bist doch sicherlich nicht schon müde?“
Du schmunzelst gegen ihre Lippen, die dich mit Küssen liebkosen. „Kein bisschen.“
Du drehst dich. Ihr schlingt die Arme umeinander und überhäuft euch mit Küssen, in der Absicht, es nicht bei diesen zu lassen. Du schlüpfst unter die Decke zu Brenna, wo deine Füße über nackte Haut streichen.
Hoffentlich habt ihr ein paar Tage in der Taverne, um euch zu erholen. Doch woher soll die Obrigkeit von Kalynor wissen, dass ihr bereits hier seid? Elred muss seine Amsel erst noch aussenden. Also habt ihr Zeit, um einiges aufzuholen, was ihr in den vergangenen Wochen nicht tun konntet.
Am nächsten Morgen erwartet euch jedoch eine Überraschung.
Lies weiter in Kapitel 23.