~ Du betrittst eine neue Welt. ~
"Der Anfang"
Du atmest einmal tief durch. Deine Entscheidung steht fest. Was wärst du auch für ein Narr, diese Chance verstreichen zu lassen!
Mit zwei langsamen Schritten stellst du dich wieder vor die seltsame Oberfläche. Es scheint eine Art … Tor … zu sein. Du siehst schattenhafte Bewegungen, leicht verzerrt, wie durch eine Wasseroberfläche. Vorsichtig kneifst du die Augen zusammen und beugst dich ein bisschen weiter vor. Was kann das nur sein? Es sieht nicht nach Lebewesen aus, was sich auf der anderen Seite bewegt.
Neugierig lehnst du dich seitlich an dem blauen Feuerrahmen vorbei und wirfst einen Blick hinter das Tor. Dort ist natürlich nichts zu sehen, was sich bewegen könnte. Nur eine kalte Betonwüste, von Regenpfützen durchzogen, zeigt sich deinem Blick. Du guckst wieder auf die gräuliche Oberfläche. Es sieht fast aus, als wäre einem Kind die schwarze Farbe aus dem Malkasten in einen Bach gefallen. Ganz, ganz vorsichtig streckst du die Hand aus und berührst mit den Fingerspitzen das graue Wasser.
Genau wie das Feuer hat auch das Wasser kein Gefühl für dich, doch im nächsten Moment macht dein Magen einen Satz, als du nach vorne zu kippen scheinst. Du willst schreien, bringst aber keinen Ton hervor. Nur Sekunden später stehst du wieder auf deinen Füßen. In deinem Kopf kreist noch alles, und du tastest dich ab. Es war wohl nur ein kurzes Schwindelgefühl, denn du stehst wie auch zuvor sicher auf dem Boden. Nur der Wind, der an deiner Kleidung zupft, bringt dich ins Schwanken. Du reibst dir die Stirn und siehst dich um, ob jemand die lächerliche Szene mitangesehen hat.
Doch du stehst nicht mehr auf dem großen Platz in der Altstadt. Stattdessen siehst du dunkle, zerklüftete Klippen, ein wild schäumendes, schwarzes Meer dahinter und fühlst rauschenden Wald in deinem Rücken.
Dein Atem wird schneller. Wo zur Hölle bist du hier? Und viel wichtiger: Wo ist das Tor?
Denn du kannst das graue Wasser mit seinem bläulichem Feuerrahmen nirgendwo entdecken.
Mehrmals drehst du dich um die eigene Achse und rennst sogar ein Stück. Schräg! Wie sollst du denn jetzt nach Hause kommen?
Ebenso stellt du fest, dass dein Rucksack ganz leicht geworden ist: Als du ihn öffnest, ist darin keine Erinnerung mehr an die andere Seite des Tores – dein Rucksack ist leer.
Rucksack: In deinem Rucksack kannst du Gegenstände sammeln, die du im Laufe deiner Abenteuer findest. Manche davon werden später noch nützlich sein, also notiere dir am besten, was du gefunden hast, idealerweise mit einer kleinen Beschreibung des Gegenstandes.
Glücklicherweise hat dein Rucksack eine Dosis RPG-Logik abbekommen, sodass er auch sehr große, sehr viele oder sehr schwere Gegenstände tragen kann, ohne dass es dir den Rücken bricht.
Du kannst Gegenstände aus deinem Rucksack verlieren - und sogar den Rucksack selbst! Falls Letzteres geschieht, kannst du den Rucksack jedoch wiederfinden, merke dir dessen Inhalt also trotzdem.
Langsam nimmst du mehr von deiner Umgebung wahr. Auf den Klippen ist es zwar stürmisch, aber angenehm warm. In deiner dünnen Jacke frierst du nicht, doch ohne sie wäre es vermutlich kalt. Die Klippen ziehen sich, so weit du sehen kannst, an der Küstenlinie entlang. Irgendwo am Horizont verschwindet der Streifen in der Dämmerung. Über dem schwarzen Meer geht eine blutrote Sonne unter und malt helle Wolkenstreifen in den nachtblauen Himmel. Es ist ein wunderschöner Anblick, wie sich grelles Rot, leuchtendes Gold und tiefes Blau vermischen, hoch über den von weißem Schaum gekrönten Wellen. Der Himmel scheint sehr viel größer zu sein, als du ihn in der Stadt je erlebt hast. Du fühlst dich furchtbar klein und unbedeutend.
Unzählige Sterne sind über dem Wald zu sehen, ein ganzer Teppich aus weißem Licht. Darunter stehen die schwarzen Stämme eines alten Tannenwaldes. Die Nadelbäume sind hoch und stehen weit auseinander, du kannst Moos und Farne auf dem Waldboden im silbrigen Licht des sichelförmigen Mondes erkennen. Es erinnert an eine große Säulenhalle mit einem Dach voller Sterne.
Zu deiner Linken erhebt sich ein schwarzer Berg, über dem der Mond thront. Zur Rechten schlängelt sich ein schmaler Weg über die Klippen, und du erkennst in der Ferne Lichter. Es könnte die Spiegelung der Sterne sein, oder aber auch die Lampen eines Dorfes. Direkt vor dir führt ein schmaler Kletterpfad an den Klippen herab auf den weißen Sandstrand darunter, und genauso führt ein breiter Weg hinter dir in den majestätischen Tannenwald.
Dein Tor ist nirgendwo zu sehen, also hast du keine andere Wahl, als diesen Ort zu untersuchen. Da du den steilen Berg nicht in der Dunkelheit erklimmen möchtest, hast du drei Auswahlmöglichkeiten:
- Möchtest du dem breiten Weg in den Tannenwald folgen, lies weiter bei Kapitel 46:
[https://belletristica.com/de/chapters/28710/edit]
- Willst du dagegen die Klippen entlang auf den fernen Lichtschein zulaufen, lies weiter bei Kapitel 22:
[https://belletristica.com/de/chapters/28685/edit]
- Sagt dir beides nicht zu, und du willst auf den weißen Strand am Fuße der Klippen, klettere vorsichtig zu Kapitel 15:
[https://belletristica.com/de/chapters/28153/edit]
- Möchtest du wider besseres Wissen auf den Berg klettern, steige zu Kapitel 772: