Eine Kreabiose ist meist eine aufwendige Verbindung für die Lebensdauer eines Symbiwirts. Stirbt dieser, stirbt der Symbisit oftmals mit, oder er muss sich einen neuen Symbiwirt suchen, formen und erziehen, was Zeit und Energie in Anspruch nimmt. Zeit ist für Kreaichs jedoch oft ein kostbares Gut, und jede Sekunde sollte bestmöglich ausgekostet werden.
Deswegen ist es von größter Wichtigkeit, seinen Symbiwirt gut zu pflegen, um das einmal geschmiedete Band möglichst lange nutzen zu können.
Allgemeines über Symbiwirte: Lebenserwartung, Fähigkeiten, Charakter
Symbiwirte haben, da sie häufig menschlich sind, eine Lebenserwartung von etwa 85 Jahren. Einige Exemplare können 100 oder älter werden. Allerdings lernen Menschen erst mit etwa sechs, sieben Jahren zu schreiben. Ab 25-30 Jahren beginnt das Gehirn, sich abzubauen, größere Veränderungen sind dort nun kaum noch möglich. Viele Menschen verlieren im Alter auch Seh- oder Hörfähigkeit, was uns Symbisiten nur etwa 50 Jahre lässt, in denen wir unsere Symbiwirte gut nutzen können und besonders die Erziehung während der kritischen Jugendphase von 0-30 wichtig macht.
Davon abgesehen müssen Menschen etwa ein Drittel jedes Tages schlafen (Ausnahmen hierzu siehe im Abschnitt: "Die Interessen des Symbiwirts im Widerspruch zu den Interessen des Symbisits"), und sie verbringen viel Zeit unter anderen Menschen, im Internet oder mit Zeitverschwendung wie Kochen, auf die Toilette gehen, Filme sehen, lesen, ...
Symbiwirte neigen zudem zu Faulheit und sind leicht abzulenken, von positiver Ablenkung (YouTube, Sozialkontakte) genauso wie negativer Ablenkung (Stress, Weltschmerz). Sie können außerdem vielfältige Krankheiten bekommen, schon eine leichte Grippe bedeutet oft den Trugschluss "Ich bin zu krank zum Schreiben". Menschen, die viel arbeiten, können "ausbrennen", Symbiwirte im besonderen können einen "Kreativen Burn-Out" erleiden, bei dem sie nach einer längeren Phase erhöhter Produktivität ohne jeden erkennbaren Grund kaputt gehen und für unbestimmte Zeit nicht mehr Schreiben können. Außerdem kann sich "Schreibfrust" einstellen, denn Symbiwirte sind verstärkt auf positive Rückmeldung anderer Artgenossen angewiesen, bleibt diese aus oder fällt negativ aus, verlieren sie oft die Lust am kreativen Arbeiten, manchmal sogar für immer. Leider kommt dies sehr häufig vor, da besonders Menschen ohne Symbisit zu Neid und Missgunst neigen und produktive Symbiwirte angreifen und niedermachen.
Besonders die menschlichen Symbiwirte haben zudem ein ausgeprägtes Schamgefühl, das einigen Kreaichs ihre Arbeit erschwert. Menschen denken oft und viel darüber nach, was Artgenossen von ihnen halten, weswegen sie zögern, Texte zu veröffentlichen, die entweder expliziten Inhalt, keine absolut perfekte Qualität oder zu viele private Details haben. Wo hier die Grenze gezogen wird, ist von Symbiwirt zu Symbiwirt unterschiedlich, aber eine gewisse Hemmschwelle kann man bei so gut wie allen beobachten.
Die ideale Haltung
Eine Einzelhaltung des Symbiwirts wird nicht empfohlen. Die meisten Symbiwirte sind soziale Wesen, doch mehr noch ist es im Interesse eines Symbisits, die eigene Kreativität zu verbreiten – immerhin ist es unser erklärtes Ziel, die Welt in Inspiration zu ertränken!
Euren Symbiwirten solltet ihr also in regelmäßigem Kontakt zu anderen Individuen seiner Spezies halten, am besten sucht ihr dafür Exemplare, die ebenfalls in einer Kreabiose leben, und euren Symbiwirten unterstützen, ermutigen oder anderweitig bestärken.
Besonders viele Menschen wünschen sich zudem eine intensivere, paarweise Haltung, haben dabei aber individuelle, teils sehr hohe Ansprüche an den Partner, und dieser muss seinerseits mit dem Partner zurechtkommen. Den perfekten Symbiwirt zur Doppelhaltung zu finden, kann einige Zeit in Anspruch nehmen und sollte keinesfalls ein absolutes Ziel sein, etwa: "Sobald ich ihn gefunden habe, fange ich diesen Roman an", denn manchmal findet man kein geeignetes Exemplar, oder wenn doch, führt dies oft zu Jungtieren, die oft über Jahre hinweg viel Zeit in Anspruch nehmen und die Umsetzung von Kreativität schwierig machen.
Eine große Umstellung für Symbisiten jeder Art ist zudem der Lebensrhythmus von Symbiwirten. Diese leben keinesfalls als ewigsprühende, unendliche Füllhörner von Energie! Im Gegenteil, sie müssen etwa ein Drittel ihres Lebens in einem Zustand namens "Schlaf" verbringen, währenddem sie zwar regelmäßig, aber nicht ununterbrochen träumen können, außerdem vergessen sie diese Träume leider oft, deshalb sind diese Phasen für Symbisiten nur zur Neuordnung des Unterbewusstseins ihres Symbiwirts geeignet. Ideen kann man ihnen dafür während der Wachphase jederzeit zuflüstern, allerdings vergessen Symbiwirte auch im Wachen Erlebtes zu einem gewissen Prozentsatz und müssen oft eine außermentale Stütze namens "Notizbuch" nutzen – von diesen können sie aber unendlich viele anlegen und solange sie nicht verloren, sondern genutzt und überallhin mitgenommen werden, sind sie absolut effektiv.
Zusätzlich zum "Schlaf" brauchen Symbiwirte regelmäßig Nahrung, im Idealfall drei große Mahlzeiten pro Tag, obwohl sie sich relativ eigenständig darum kümmern. Zudem sollte man sie mit geistiger Nahrung versorgen, darunter fällt Stimulation durch andere Mitglieder der Spezies, Stimulation durch Kreative Werke (Lesen, Bilder ansehen, Filme sehen, Musik hören) und Stimulation durch die Natur (Spazierengehen, Bewegung). Wird diese zweifache Nahrungsaufnahme nicht erfüllt, stellt sich früher oder später eine grundlegende Erschöpfung ein, die der Symbiwirt selbst oft nicht wahrnimmt, die sich aber negativ auf die Umsetzung von Kreativität auswirkt. Dabei gilt: Schlaf und reale Nahrung sorgen bereits nach einem Tag für einen spürbaren Effekt, der zuerst die Qualität der Texte verändert und schließlich verschlechtert. Auf geistige Nahrung kann länger verzichtet werden, allerdings können die Effekte hier auch deutlich dramatischer sein und zu Wahnsinn oder Intelligenzverlust führen.
Zuletzt darf man seinen Symbiwirt nicht zu oft an dessen Grenzen treiben. Symbiwirte brauchen Ruhe, Abwechslung und Erholung, um einen "Burn-Out" zu vermeiden.
Ich empfehle daher, die kreative Umsetzung (Schreiben, Zeichnen, etc.) eines Symbiwirts nicht zu erzwingen, da jeder Druck hier das Risiko eines kreativen Burn-Outs verstärkt. Symbiwirte sollten an stressfreien Tagen für einige Stunden schreiben. Sie können auch ganze Tage durchschreiben, dies sollten sie aber aus freiem Willen (oder in dem Glauben, es zu wollen) tun und unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse. Wenn Symbiwirte viel von ihren angeblich wichtigen Sachen zu tun haben, muss man ihnen erlauben, weniger zu schreiben, man sollte darauf achten, dass der Symbiwirt Freiraum hat, dessen Nutzung er selbst wählt, und dass er sich nicht von der Menge der Kreativität erschlagen fühlt. Es empfiehlt sich, die Ideen häppchenweise und Stück für Stück vorzusetzen, den Symbiwirt auch mal hier und dort grübeln zu lassen.
Symbiwirte neigen übrigens auch zu einer weiteren Krankheit, der Schreibblockade, die oftmals unter den kreativen Burn-Out gerechnet wird, aber eine aus Frust oder Unsicherheit entstandene Unlust zu kreativer Arbeit ist. Dies rechne ich jedoch zur falschen Haltung: Durch falschen Kontakt zu ungeeigneten Vertretern der Spezies oder eine Fehlkalkulation, was die Fähigkeiten des Symbiwirts angeht, weshalb der Symbisit eine Idee ausgegeben hat, die möglicherweise die Fähigkeiten des Symbiwirts im Moment übersteigt (oder, seltener, diesen unterfordert).
Denn ja, jeder Symbisit sollte darauf achten, wann er seinem Symbiwirt welche Idee präsentiert, sodass die optimalste Umsetzung mit Fähigkeiten, Wissen und Bereitschaft des Symbiwirts erzielt wird.
Die Interessen des Symbiwirts im Widerspruch zu den Interessen des Symbisits
Wie vermutlich ersichtlich, bedeutet die Kreabiose viele Einschränkungen für jeden Symbisit. Leider haben wir oft unzählige, sehr gute Ideen, die nach Umsetzung schreien! Da können wir uns nicht mit einem Text alle paar Wochen begnügen.
Zum Glück gibt es ein paar Dinge, die man seinem Symbiwirt durchaus zumuten kann. Zum Beispiel ist es kein Problem, wenn dieser eine Zeitlang nicht auf seine acht Stunden Schlaf kommt. Mit sieben oder sechs Stunden können Symbiwirte immer noch für Jahre weiterleben, ab fünf Stunden wird es meistens kritisch, und weniger sollte man niemals für mehr als zwei Tage am Stück machen.
Symbiwirte können außerdem eine ganze Menge Druck ertragen, je kürzer der Zeitraum, desto höher der mögliche Druck, der oft zu erhöhter Produktivität führen kann. Darunter fallen beispielsweise enge Deadlines, die eingehalten werden müssen, und Schreibmarathone, die Symbiwirte statt ihrer eigentlichen Freizeitbeschäftigung machen können.
Auch die Qualität der Texte(, Bilder, Lieder, ...) kann man unauffällig erhöhen, indem man den Symbiwirt Werke mit höherer Qualität lesen(, sehen, hören, ...) lässt. Dabei sollte man ihnen nicht zu viel Druck machen, kein "Du musst das genau so machen!". Lasst eure Symbiwirte die bessere Qualität lieber spielerisch und in ihrem eigenen Tempo ergründen.
Oft kann man auch einen müden Symbiwirt zur Arbeit zwingen, insbesondere für das Disziplin-Training kann dies sinnvoll sein. Zwar ist die Qualität dann oft gemindert, man sollte der natürlichen Faulheit der Symbiwirte trotzdem wo immer man kann entgegenwirken.
Häufige Symbiwirt-Krankheiten
Ich empfehle auf jeden Fall eine Impfung gegen Inspirationsimmunität in möglichst jungen Jahren, da die Symbiwirte sonst unempfänglich für Inspiration von Außerhalb werden können.
Gegen viele ernstere Krankheiten wie Burn-Out, Krea-Tief oder Schreibblockade gibt es leider noch keine Impfung. Oftmals hat sich Ruhe für den Symbiwirt bewährt, leider leidet der Symbisit stark darunter. Einen an Burn-Out erkrankten Symbiwirt sollte man aber keinesfalls weiter belasten!
Dafür können diese Krankheiten lokal auf eine Geschichte oder Geschichtsform begrenzt auftreten. Ein Symbiwirt, der zu viele lange Romane auf einmal schreiben musste und daraufhin an einem Krea-Tief leidet, kann möglicherweise trotzdem Gedichte verfassen. Hier ist es wichtig, mit kleinen Schritten zu arbeiten, um den Symbiwirten wieder an das gewohnte Pensum heranzuführen.
Weitere Krankheiten wie Grippe, Erkältung oder sogar schwerere Krankheiten führen leider oft zu längerem Schreibausfall. Außerdem können stark belastete Symbiwirte spezielle Kreabiose-Krankheiten entwickeln. Dazu zählen: Entzündungen der Finger/Pfoten durch zu viel Tippen oder Schreiben, Probleme der Augen durch Lesen oder Schreiben bei ungünstigem Licht, Wahnsinn oder Verrücktheit durch das Kopf-in-den-Wolken-Syndrom. Die letzten beiden Krankheiten kann man getrost ignorieren, doch bei allem anderen empfiehlt sich Ruhe oder den Symbiwirten zu einem geschulten Tierarzt zu bringen.