~ Genre: Traurig, Philosophisch ~
Die Möwe fliegt einsam am Himmelszelt,
Die Augen sehen dort fern
Einen Wandrer, die Schultern von Lasten schwer,
die Möwe fliegt weiter, über das Meer,
ihr Schrei hallt Himmelwärts.
Er lief, die Glieder von Einsamkeit schwer,
das Herz von Sehnsucht erdrückt,
in der Schwüle flimmerte seine Gestalt,
die Augen waren von Müdigkeit leer,
erblicken so fern das Meer.
Die Beine taub von langem Marsch,
der Sand brennt unter den Schuhen,
die Kleider dampfen in sinnloser Qual,
das Ohr, von Sand und Hitze gestählt,
in der Ferne hört der Möwe Schrei.
Sie fliegt hoch droben, über dem Meer,
in der Sonne leuchtet sie Engelsgleich,
an den Felsen schäumt das Meer.
Kaum vorwärts noch kommt er,
der Atem ist flach,
die Sonne brennt im Gesicht.
Sie brennt auf seinen Haaren gar,
unendlicher Qualen Bot’.
Es fängt nun Feuer Kleidung und Haar,
zum Schreien fehlt ihm die Kraft,
die trocknen Augen von Tränen schwer,
erblicken noch einmal von ferne das Meer.
Und schließen sich zur letzten Ruh.
Die Möwe ruht auf schimmernden Sand,
das Gefieder von Wellenschaum nass.
Die Geier putzen den Schnabel blank,
ihr Lied hallt über Knochen im Sand,
dann fliegen auch sie davon.
Bald zeugen nicht einmal Knochen mehr,
von Sehnen und unglücklich’ Leid.
Die leeren Augen sehen nicht mehr,
der Möwe Schrei ist verhallt.