»Ist euch nicht kalt?«
Emilia Bennett stand im Türrahmen ihres Cottages und beobachtete ihre Enkel, die sichtlich Spaß im immer dichter fallenden Schnee hatten.
Willow schüttelte diesen aus ihren roten Haaren. »Nein, aber lange werden meine Sachen die Nässe nicht mehr abhalten.«
»Dann solltet ihr vielleicht besser langsam mal reinkommen.«
»Grandma ... Ich bin doch nicht aus Zucker«, protestierte die junge Hexe lachend und schlug sich den Schnee von der Kleidung.
Emilia Bennett schmunzelte. »Nein, aber trotzdem musst du es nicht ausreizen. Nachher liegst du auf der Nase und das muss nun wirklich nicht sein. Kommt, ich hab Glühwein gemacht.«
»Du kennst doch Willows Sturkopf«, mischte Alex sich nun grinsend ein. »Für mich ist Glühwein jedenfalls ein gutes Argument reinzugehen.« Er schob sich an seiner Oma vorbei ins Innere des Hauses.
»Dein Bruder ist vernünftiger als du.« Die alte Dame bedachte Ihre Enkelin mit einem strengen Blick.
Willow erwiderte diesen mit hochgezogener Augenbraue und prustete dann los. »Na, das wär mir neu. Der will doch nur an den Alk. Aber gut, lass uns reingehen. Was soll ich auch alleine hier draußen?«
Eine Weile später saßen sie im warmen Wohnzimmer und hatten jeder einen Becher mit dem selbstgemachten Glühwein vor sich. Der ganze Raum duftete nach Orangen, Zimt und Gewürzen. Im gemauerten Kamin fraßen sich die Flammen durch die dicken Holzscheite und das leise Knacken machte Willow schläfrig. Sie ließ sich zur Seite sinken, lehnte sich gegen ihren Bruder und ... schlief ein.
Alex schmunzelte. Warum konnte er nicht genauso abschalten? Nein, seine dummen Gedanken schweiften immer wieder ab. Langsam bereute er, hierhergekommen zu sein. Alex liebte seine Familie sehr, aber trotzdem fehlte ihm etwas. Auch wenn er es noch so sehr versuchte zu verleugnen. Seufzend leerte er seine Tasse und starrte eine Weile in die tanzenden Flammen, bevor er sein Handy nahm.