»Also, machst du es? Fährst du?« Luca stellte die leere Teetasse auf dem Wohnzimmertisch ab.
Hiram Sandringham musterte seinen Neffen einen Moment mit zusammengezogenen Augenbrauen, bevor er antwortete: »Ehrlich gesagt, bin ich nicht sicher, ob das eine gute Idee ist. Du und deine kleine Hexenfreundin mischt euch in etwas ein, das euch nichts angeht.«
Genervt verdrehte Luca die Augen und stand auf.
»Wenn Willow mich bittet hierher zu fahren, um dir zu sagen, dass ihr Bruder dich vermisst, dann macht sie das nicht aus einer Laune heraus.« Der blonde Jugendliche hielt einen Moment inne, bevor er weitersprach: »Sie sagte, Alex wollte dich anrufen, aber das konnte er nicht, weil er deine Nummer nicht hat. Warum zum Teufel hat er die nicht?«
Hiram lachte leise. »Auch das geht dich nichts an. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das Ganze hier soll, Luca. Alex und ich sind nicht zusammen. Wir treffen uns hin und wieder, aber das nur zum Vergnügen.«
Luca holte seine Jacke von der Garderobe.
»Vielleicht siehst du das so. Bei ihm scheint mehr dahinter zu sein. Eventuell solltet ihr das klären. Alleine dafür würde es sich doch lohnen zu fahren.«
Mit diesen Worten kramte er einen Zettel aus seiner Tasche. »Hier ist die Adresse und ...«, er kritzelte noch etwas auf das Stück Papier und legte es dann auf den Tisch, »... die Handynummer von Willow. Überleg es dir. Ich muss jetzt los.«
Der Unsterbliche saß noch eine Weile, nachdem Luca gegangen war, auf seinem Sofa und drehte den Zettel immer wieder zwischen den Fingern. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, vermisste er Alex auch ein wenig, aber vermutlich nicht auf dieselbe Weise.
Langsam erhob Hiram sich und ging hinaus auf seine kleine Dachterrasse. Während er dem Tanz der Flocken zusah, die lautlos vom Himmel fielen, fasste er einen Entschluss.