Beiden fiel es in nächster Zeit schwer ihre Zuneigung zu verbergen, aber es war lebenswichtig. Nikolaj grübelte die ganze Zeit darüber nach, wie er Nora helfen konnte, ohne Verdacht zu erregen. Am liebsten würde er mit ihr türmen, aber was sollte er danach tun, wenn sie bei ihrer Familie angekommen war. In der Welt draußen, konnten sie kein Paar sein.
Als Nora ihm von ihrem Plan erzählte, dass sie beim nächsten Ritt zum See fliehen wollte, wusste er was er zu tun hatte. „Dann folge ich euch unbemerkt und werde verhindern, dass er dich wieder einfängt, falls deine Flucht nicht gelingt." Nora nickte eifrig und drückte seine Hand: "Ich danke dir, Kolja." Sie fühlte sich gleich viel besser, dass sie bei ihrer Flucht Unterstützung haben würde. Nun konnte sie die weiteren Liebesakte mit dem Hauptmann besser ertragen, denn bald würde es vorbei sein. Mit Nikolaj war sie vorsichtshalber nicht mehr intim geworden. Sie beide wollten nichts riskieren und nachdem sie dann Boris entkommen war, fand sich sicher noch eine Gelegenheit. Vielleicht konnte sie Nikolaj als Knecht behalten, aber wäre er dazu überhaupt bereit. Er war schon so lange ein Räuber und das wilde, freie Leben gewohnt. Doch erst musste ihr die Flucht gelingen und danach kam alles andere.
In den nächsten Tagen schnitzte Nora sich heimlich eine kleine Stichwaffe. Sie dachte sich, dass es zu auffällig wäre, ein Messer zu stehlen. So hatte sie sich ein geeignetes Stück Holz im Wald gesucht und formte dies nun zu einer Spitze. Solange sie daran arbeitete, versteckte sie es sehr gut vor den anderen. Das Messer, das sie dazu nahm, legte sie immer wieder schön an seinen Platz zurück. Das Holz versteckte sie in einer eingenähten Tasche an der Innenseite ihres Rockes und holte es meistens hervor, wenn sie gerade etwas für den Kochtopf schnitt. Dabei fiel es am wenigsten auf.
Endlich war ihre Stichwaffe fertig und sie sprach daraufhin Nikolaj an: "Morgen will ich ihn fragen, ob er mit mir baden geht." Der blonde Räuber entgegnete: "Gut, dann treffe ich meine Vorbereitungen. Ich werde mit dir reiten." Nora sah ihn erstaunt an: "Wirklich? Du willst die Bande verlassen?" Er nickte: "Es bleibt mir nichts anderes übrig, wenn ich an deiner Seite bleiben will." Nora lächelte erleichtert und strich über seinen Arm. Dann trennten sich die beiden wieder, bevor ihr Gespräch auffiel.
Nikolaj versteckte noch am selben Tag seine bessere Kleidung, die er immer zu den Frauenhausbesuchen trug, in der Nähe des Sees und noch einige Habseligkeiten. Damit war auch er bereit. Er hatte sich dazu entschlossen, mit Nora zu reiten, sie auf jeden Fall sicher zu ihren Lieben zurück zu bringen und vielleicht bei ihr zu arbeiten. Denn er wollte sie ungern aus seinem weiteren Leben ziehen lassen. Wenn ihn schon so eine schöne, anmutige Frau erwählt hatte, wollte er diese Gelegenheit beim Schopfe packen und er hatte auch bereits sein Herz an sie verloren.
Am nächsten Tag, fragte die schöne Blonde den Hauptmann, ob er mit ihr zum See reiten würde. Es wurde abermals schwül und heiß. Da kam eine Erfrischung im Wasser gerade recht. Daher stimmte Boris sofort dem Ausflug zum See zu.
Nachdem die beiden schon eine Weile fort geritten waren, sattelte Nikolaj ebenfalls sein Pferd und sagte Vera, er gehe Fallen kontrollieren. Niemand schöpfte Verdacht und so ritt er langsam los. Boris und Nora würden noch eine Weile zum Ziel brauchen, daher musste er sich auch nicht beeilen.
Schließlich kam Nikolaj bei seinen versteckten Sachen an und verstaute alles gewissenhaft auf seinem Pferd. Danach wagte er sich vorsichtig näher an den See heran. In sicherer Entfernung, ließ er sein Ross angebunden zurück und ging langsam durchs Dickicht.
Kurz darauf hörte er Stimmen und entdeckte dann Nora und Boris, wie sie sich gerade entkleideten. Fasziniert betrachtete er Noras Rückseite. Ihre helle Haut strahlte regelrecht in der prallen Sonne und nun konnte er ungestört ihre vollkommene Nacktheit bewundern. Der Anblick ihres wohlgerundeten Hinterteils trieb ihm das Blut in die Lenden und bald würde er ihren Körper unbeschwert genießen können. Niemand würde mehr stören. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchströmte ihn, wenn er an das Zusammensein mit ihr dachte und wieder ihre Lippen kosten konnte. Eleonora! Ihr Name klang bereits nach süßer Versuchung und er verfiel ihr nur zu gern.
Den ganzen Ritt über war Nora nervös gewesen. Sie hoffte, dass Boris es nicht bemerkte. Nun watete sie hinter ihm ins Wasser hinein und überlegte, wann wohl der beste Zeitpunkt zur Flucht wäre. Sie musste ihn mit dem spitzen Holz überrumpeln, das unter ihrem Rock versteckt war. Vielleicht wollte er sie nach dem Baden noch besteigen und dann musste sie es zu fassen kriegen.
Boris genoss das kühle Wasser, schwamm ein wenig umher und behielt dabei immer seine schöne Gefangene im Auge. Sie blieb in der Nähe des Ufers und plantschte dort herum. Wenn er sie so betrachtete, bekam er sofort Lust auf sie. Zielstrebig schwamm er auf die Blondine zu und bei ihr angekommen, zog er sie verlangend in seine Arme und küsste ihren Hals: "Meine schöne Nora." Sein steifes Gemächt drückte er an ihren Unterleib. Nora versteifte sich in seiner Umarmung und meinte hastig: "Nicht im Wasser. Wenn, dann am Ufer." Boris Atem ging bereits schwerer vor Erregung: "Wie du willst. Mir ist alles recht." Er ließ sie los und Nora stieg ans Ufer. Dabei sog er gierig den Anblick ihres Rückens in sich auf, wie ihr nasses, blondes Haar bis zu ihrem anbetungswürdigen Hintern reichte. Mit geschmeidigen Bewegungen ging sie einige Schritte und legte sich dann bäuchlings neben ihrem Kleid ins Gras.
Seine Lenden spannten bereits fast schmerzhaft, sein Glied pulsierte und er konnte es kaum erwarten endlich in ihr zu sein. Ungeduldig folgte er der Schönen und als er sie erreicht hatte, richtete sie sich auf die Knie auf. Ohne zu zögern, nahm er diese Aufforderung voller Begierde an, umfasste ihr Becken und schob sich aufstöhnend in die anscheinend willige Nora. Sie war tatsächlich feuchter als sonst. Laut stöhnend bewegte er sich in ihr, löste eine Hand von ihrer Hüfte und streichelte damit über ihren Rücken. Oh ja, das war wunderbar! Boris schloss voller Genuss die Augen.
Da entzog sich Nora ihm auf einmal. Er glitt aus ihr heraus und als er gerade die Augen öffnete, wirbelte sie herum und ein stechender Schmerz fuhr in seine Halsseite. Instinktiv fasste er an die schmerzende Stelle und fühlte warme Flüssigkeit unter seinen Fingern hervor quellen. Nora sah ihn mit starrem Blick an und hielt etwas Spitzes in einer Hand, das voller Blut war. „Du...?", stammelte Boris. Er fühlte, wie im schwindlig wurde und sackte zur Seite. Verschwommen sah er Nora neben sich, wie sie sich hastig ankleidete und es trat nochmal jemand neben sie. Das war doch Nikolaj. Der Hauptmann wollte etwas sagen, aber er brachte keinen Ton heraus. Dieser Verräter! Boris versuchte sich aufzurichten, aber die Kraft war vollkommen aus seinen Gliedern gewichen. Hilflos würde er hier verrecken.
Nikolaj sattelte inzwischen Cherniy ab und ließ ihn laufen: "Los, renn zum Lager zurück!" Er wollte nicht, dass Boris sterben musste. Vielleicht erreichten ihn die anderen noch rechtzeitig. Nikolaj hätte nicht damit gerechnet, dass Nora den Hauptmann so schwer verletzen würde. Da die Wunde stark blutete, hatte sie vielleicht eine Schlagader getroffen. Sie beobachtete Boris keuchend, wie er röchelnd im Gras lag und ließ nun geistesabwesend das blutige Holz fallen. Der blonde Räuber riss einen Stoffstreifen von Noras Rocksaum ab und band ihn um Boris Hals, damit die Blutung einigermaßen gestoppt wurde. Dann zog er seine Geliebte schließlich zum Pferd: "Komm, Nora! Wir müssen los." Nikolaj half ihr beim Aufsteigen und folgte ihr dann.
Nastja sah, wie der schwarze Wallach ihres Vaters ohne Sattel und Zaumzeug ins Lager getrabt kam, bei den anderen Pferden neben der Koppel stehen blieb und zu Grasen begann. Sofort wusste sie, dass mit ihrem Vater etwas Schlimmes geschehen war. Sie rief sogleich die Männer zusammen. Hastig sattelte die Bande ihre Pferde und preschten zum See. Nastja trieb ihre Stute immer stärker an und so erreichten sie schnell ihr Ziel. Schon aus einiger Entfernung sah sie ihren Vater nackt und reglos am Ufer liegen: "Papa! Papa!" Sie sprang aus dem Sattel und eilte zu ihm. Er lag auf der Seite und hatte am Hals einen durchgebluteten Verband. Sie betastete ihn und stellte fest, dass er noch ganz schwach atmete: "Schnell, er lebt noch! Wir müssen ihn ins Lager bringen." Mit Hilfe von Felix zog sie ihrem Vater wenigstens die Hose über und Semjon setzte den Hauptmann vor sich aufs Pferd. Während dem schnellen Ritt zurück, hielt er Boris gut fest.
In seiner Hütte betteten sie den Hauptmann auf sein Lager. Olga untersuchte ganz verzweifelt die Wunde, aus der immer wieder Blut quoll, sobald man den Stoffstreifen lockerte. Weinend schüttelte sie den Kopf: "Er verblutet. Was soll ich nur tun?" Pawel schlug vor: "Veröden. Dann müsste es aufhören." Olga nickte und legte gleich ein Messer in die Glut:" Besser als wenn er stirbt. Wir müssen alles versuchen." Nastja stand daneben und zischte: "Das war diese Nora. Von ihr war weit und breit nichts zu sehen gewesen." Sie befahl Pawel und Semjon nochmal zum See zu reiten und Noras Spur zu verfolgen. „Wo bleibt eigentlich Nikolaj? Der müsste doch langsam zurück sein vom Fallen kontrollieren." Felix antwortete ihr: "Du hast recht. Meinst du die Garde von diesem Georgij hat Nora gefunden?" Sie schüttelte den Kopf: "Nein, es waren nur Hufspuren von zwei Pferden zu sehen. Sie scheint allein geflohen zu sein." Anscheinend wollte sie Boris nicht töten, weil sie ihm den Stoff ihres Kleides umgebunden hatte. Was war am Seeufer wirklich geschehen?
Als die Klinge des Messers zu glühen begann, nahm es Olga aus der Glut und setzte sich neben ihren Gefährten: "Nastja, hilf mir! Nimm den Verband weg und ich drücke schnell die Klinge auf die Wunde." Die Räubertochter löste den Stoffstreifen und sofort quoll frisches Blut aus dem tiefen Schlitz in der linken Halsseite. Da hielt ihre Mutter schnell das Messer auf die Wundränder und es zischte kurz. Boris regte sich dabei überhaupt nicht. Er lag in tiefer Bewusstlosigkeit.
Endlich war die Blutung gestoppt, aber dafür hatte der Verletzte nun eine große Brandwunde am Hals. Olga träufelte Wodka auf die Wunde, legte Kräuter darauf und verband alles mit einem sauberen Leinenstreifen. Sie hoffte so sehr, dass ihr Geliebter überlebte, aber wusste auch, dass die Chancen sehr schlecht standen. Er war fast verblutet und sein Atem war kaum wahrnehmbar. Die ganze Situation erinnerte sie an damals, als Dimitri so vor ihr lag. Schwerverletzt durch einen Schwerthieb. Wäre Boris nur nicht dieser Nora verfallen? Bei diesem Weib verflog wohl bei allen Männern der Verstand. Sergej hatte diese Hure auch nur Unglück gebracht.
Nikolaj verwischte unterdessen ihre Spuren so wie er es immer bei ihren Überfällen getan hatte. Sie waren schon weit gekommen und er fragte sich, was mit Boris war. Ob er noch lebte? Seine weibliche Begleitung schien erleichtert und guten Mutes zu sein, so wie sie ihm zulächelte. Er meinte: "Bald haben wir es geschafft! Reiten wir noch bis zum Abend und rasten dann." Nora freute sich: "Ich bin dir so dankbar, Kolja. Was wird jetzt eigentlich aus dir, wenn du nicht zurück kehren kannst?" Er erwiderte: "Nun, ich dachte, ich könnte vielleicht auf deinem Hof arbeiten. Als Stallknecht." Sie strahlte ihn an: "Es würde mich freuen, wenn du in meiner Nähe verweilen würdest." Bei seinem Anblick wurde ihr immer warm ums Herz und er war ein starker Beschützer.
Bald kehrten Pawel und Semjon von ihrer Erkundung zurück und berichteten Nastja und Felix, was sie gefunden hatten. Semjon legte die blutige hölzerne Stichwaffe auf den Tisch:" Damit hat sie ihn niedergestochen. Spuren haben wir nur beim See gefunden. Sie muss Hilfe gehabt haben. So gut, wie die Fährte verwischt wurde, war das nicht ihr Werk." Da sagte Pawel: "Nikolaj! Er ist seither verschwunden." Da mischte sich Vera ein: "Genau. Er hat Nora immer hinterher gestiert, wie ein ralliger Bock." Nastja fluchte und schlug auf den Tisch: "Verdammt! Dann finden wir sie nicht mehr. Meint ihr, er wird uns verraten?" Felix antwortete: "Darauf können wir uns nicht verlassen. Wir sollten vorsichtshalber zur Höhle reiten und den Zugang zum Sumpf bewachen." Seine Halbschwester war einverstanden: "Ja, machen wir es so. Packt alles Wichtige zusammen." Olga wandte ein: "Aber euer Vater. Er kann nicht fort." Nastja sah das ein: "Dann bleiben Felja und ich bei dir hier im Lager und der Rest geht zur Höhle."
Als die anderen gerade bereit zum Aufbruch waren, gellte plötzlich ein schmerzerfüllter Schrei aus der Hauptmannshütte. Nastja stürzte hinein: "Mama, was ist....?" Sie erblickte ihre Mutter, wie sie sich an ihren Vater klammerte und herzzerreißend heulte. Die junge Frau erstarrte und flüsterte: "Nein. Nein, das darf nicht sein." Felix hastete ebenfalls herein und stieß an seine Halbschwester. Bestürzt blickte er auf die Szene auf dem Bett und begriff, dass sein Vater tot war. Er sackte traurig in sich zusammen und betrachtete Boris eine Weile, bevor er die Hütte wieder verließ. Mit hängendem Kopf berichtete er den anderen vom Tod des Hauptmanns. Die hatten schon mit der schlechten Nachricht gerechnet und nickten alle betreten. Nastja hockte sich neben ihre Mutter und musste nun ebenfalls weinen. Olga richtete sich daraufhin auf und umarmte ihre Tochter schluchzend. Sie hielten sich gegenseitig, weinend in den Armen und Olga schniefte: "Alles nur wegen dieser blonden Hexe. Sie brachte uns nur Verderben." Nastja erwiderte: "Vergiss Nora. Die holen wir eh nicht mehr ein, wenn Nikolaj sie begleitet." Dann löste sie sich von ihrer Mutter und half ihr den Leichnam ihres Vaters vollständig anzukleiden. Danach erwiesen ihm alle Bandenmitglieder die letzte Ehre. Semjon legte tröstend die Hand auf Nastjas Schulter, als er an ihr vorbei ging und blickte sie mitfühlend an. Sie sah ihn dankbar an. Empfand er doch noch etwas für sie, wie Nora gesagt hatte.
Den Aufbruch ins Versteck verschoben sie auf den nächsten Tag, wenn Boris beerdigt war. Solange hielten Semjon und Pawel am Eingang zum Sumpf Wache. Bis jetzt war alles ruhig. Die Übrigen halfen alle mit, das Grab für den Hauptmann auszuheben.
Am Abend legten Nora und Nikolaj endlich eine Rast ein. Sie aßen von Nikolajs Proviant und kuschelten sich dann aneinander. Sie tauschten leidenschaftliche Küsse aus, fuhren mit den Händen unter die Kleidung des anderen und bald darauf liebten sie sich voller Begierde. Nikolaj fühlte sich vollkommen im Glück und konnte kaum genug von seiner schönen Geliebten bekommen. Nora hegte das erste Mal, seit Dimitri, wieder Gefühle für einen Mann. An Georgij hatte sie sich mit der Zeit gewöhnt gehabt und ihn später auch lieb gewonnen. Aber bei ihrem Begleiter war es gleich zu Beginn mehr gewesen. Nur, gab es eine Zukunft für sie? Es musste eine geben. Diesmal wollte sie sich ihr Glück nicht verderben lassen. Sie lächelte ihn voller Zuneigung an: "Ach, Kolja. Ich bin so froh, dass du bei mir bist. Bitte verlasse mich nicht!" Der blonde Räuber drückte Nora an sich: "Niemals. Ich möchte mit dir zusammen sein."
Am nächsten Tag wurde Boris dann zu Grabe getragen. Olga und Nastja hatten ihn in ein Tuch gewickelt und nun schafften ihn Felix und Semjon aus der Hütte zum ausgehobenen Grab. Vorsichtig legten sie den Toten in die Grube und Nastja platzierte noch das Schwert ihres Vaters auf seinem Leib. Die Frauen warfen Blumen auf ihn nieder und dann begannen die Männer das Grab zuzuschaufeln. Olga klammerte sich an Nastja. Abermals übermannten sie die Erinnerungen an Dimitris Beerdigung und sie schluchzte vor sich hin. Nachdem die Männer fertig waren, zogen alle vorsichtshalber zur Höhle, falls Georgijs Garde auftauchen würde.
Für alle war nun Felix der neue Hauptmann, als Boris Sohn. Das passte Nastja überhaupt nicht. Sie war immerhin die Älteste und beharrte auf ihrem Recht. „Ich habe längst bewiesen, dass ich eine bessere Räuberin bin, als Felja", meckerte sie vor den Männern. „Wenn, dann führen wir beide die Bande an." Felix war einverstanden, denn er fühlte sich dieser Verantwortung noch nicht gewachsen. Seiner Entscheidung beugte sich der Rest und von nun an befehligte das Geschwisterpaar die Räuberbande.
Nora erreichte mit Nikolaj endlich ihren Gutshof und stellte ihn dort als ihren Retter vor. Sie erzählte allen, dass sie ihm auf ihrer Flucht begegnet war und er sie ab da sicher nach Hause begleitet hatte. Als Dank gab sie ihm Arbeit in ihrer Garde, aber ihre Liebe hielten sie geheim. Erst vor Kurzem zur Witwe geworden, ziemte es sich nicht für eine Frau, ein Verhältnis zu haben und erst recht nicht mit einem Untergebenen. Aber die Heimlichtuerei nahmen die beiden gerne in Kauf, denn die Hauptsache war, dass sie zusammen sein konnten.
Semjon und die Räubertochter gestanden sich auch endlich ihre Zuneigung ein, die sie noch füreinander gehegt hatten und wurden wieder ein Paar. Beide waren glücklich, dass sie nun abermals zusammen waren und die Mißverständnisse aus der Welt geräumt hatten. Nastja kam bald darauf in andere Umstände und schenkte Semjon schließlich seinen lang ersehnten Stammhalter.
Ende