Weißt du, als du gegangen bist, konnte ich es nicht verstehen. Warum? Warum lässt du mich im Stich? Wie kannst du das tun? Ich konnte es einfach nicht begreifen.
Du warst einfach weg, von jetzt auf gleich. Ich musste immer an dich denken, vermisste deinen Rat.
Deine schlauen Worte, einfach deine Art. Doch du warst weg. Einfach weg.
Nun, wirklich gegangen bist da ja nicht, das ist schon übertrieben. Doch du warst nicht mehr richtig da, in den letzten Wochen. Da wollte ich dich nicht verlieren.
Doch...es war nicht richtig so. Ich meine, da war etwas. Und ist vielleicht noch immer da. Ich weiß nicht, was es ist, nicht genau. Ich kann nicht entscheiden, ob du mir davon erzählst oder nicht. Das will ich nicht. Es ist deine Freiheit. Vielleicht habe ich sie in dem Augenblick schon zu viel eingeschränkt, mehr als ich wollte. Weil ich es da vergessen habe. Das war falsch. Du liebst deine Freiheit, sie ist das wichtigste für dich. Und ich? Ich hatte Angst.
Doch mir wurde etwas bewusst, was ich erst jetzt richtig verstanden haben.
Ich sollte keine Angst haben. Ich sollte Dankbar sein.
Dankbar für all die schönen Unterhaltungen, für all die schönen Augenblicke. Für alle die Momente, in denen du mich zum lächeln gebracht hast. Dankbar, sollte ich sein. Dankbar für die wunderbare Zeit. Es war wirklich toll. Und ich bin froh, dass ich dich kennenlernen dürfte.
Wir hatten eine tolle Zeit zusammen.
Das Leben nimmt immer mal wieder merkwürdige Abzweigungen. Manchmal gefallen sie einem, manchmal nicht. Doch das wichtigste ist doch, dass man nicht traurig darüber ist, was man nicht mehr hat, sondern glücklich über das, was man erleben dürfte. Nicht der Vergangenheit hinterher trauert, sondern die Gegenwart genießt. Das Leben ist viel zu kurz, um darüber zu trauern.
Ich meine es ist Sommer. Es ist aktuell vielleicht nicht das beste Wetter, aber es sind Ferien. Es ist Zeit dafür, das Leben zu genießen. Den Sommer zu genießen. Sich über das Wetter aufzuregen, was entweder für den Sommer zu kalt oder viel zu warm ist. Es ist viel zu trocken. Aber Gewitter und Regen ist auch nicht richtig. Beschweren kann man sich immer. Das Wetter wird nie einfach perfekt sein. Doch man kann jedes Wetter genießen und das beste daraus machen. Den kühlen Regen genießen, bei der Hitze ein kühles Eis essen. Froh sein, wenn es mal nicht viel zu warm ist. Sich über die Sonne freuen. Denn nichts ist ewig. Eines Tages, da wird es wieder kälter. Da wird der Sommer vorbei sein. Doch auch der Herbst und der Winter haben ihre wunderbaren Seiten, die gilt es bloß zu entdeckten.
Ein ewiger Kreislauf, nichts hält für ewig. Auch das zwischen uns hat ein Ende. Vielleicht ist das jetzt schon erreicht. Vielleicht schafften wir es nochmal und das Ende ist erst eines Tages.
Doch eines weiß ich sicher: Alles hat ein Ende. Die Frage ist nur wann.
Und genau deshalb trauere ich dir nicht weiter hinterher. Ich lasse dich gehen. Vielleicht kommst du wieder, vielleicht auch nicht.
Denn wie bereits Konfuzius gesagt haben soll: »Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer«.
Es war toll mit dir, doch wenn du gehen willst, sollst du gehen. Wenn du wiederkommen willst, weißt du, wo du mich finden kannst. Ich jedenfalls werde währenddessen den Sommer genießen. Und das solltest du auch.
Ich danke dir für all das. Du bist eine wunderbare Person und genauso werde ich dich auch in Erinnerung behalten.