Lange sitzen wir da und schauen aufs Meer hinaus.
In mir wächst die Überzeugung, dass es das Meer der Weisheit ist.
Sanft rollen die Wellen heran, sie tragen weisse Schaumkrönchen.
Auf einmal stehe ich auf, laufe zum Wasser und springe kopfvoran in das einladende Nass.
Tief tauche ich ein, kräftig sind meine Armzüge.
Und dann steht es vor mir, das Schloss der Weisheit. Ich weiss es sogleich.
Erstaunt stelle ich fest, dass es gleich gross ist wie ich.
«Weisheit ist nicht gross, sondern tief», höre ich eine Stimme sagen.
Sand wirbelt unter meinen Füssen auf, als ich mich dem Schloss nähere. Fische schwimmen vorbei.
Ein wundersames Licht umgibt dieses unwirklich amutende Gebäude, zieht mich in seinen Bann. Die Mauern des Schlosses bestehen aus Muscheln. Sanft leuchten ihre Farben hier auf dem Meeresgrund.
Ergriffen stehe ich da und schaue und staune.
Auf einmal löst sich eine Muschel aus der Mauer und bewegt sich in meine Hände. Schneeweiss ist sie. Dankbar schaue ich zum Schloss und weiss, dass es Zeit ist, wieder zurückzukehren.
Singh und die Geschichte warten am Strand auf mich. Still setze ich mich zu ihnen. Wasser tropft aus meinen Haaren.
Die Muschel in meinen Händen öffnet sich. Eine schneeweisse Perle leuchtet mir entgegen. Tränen der Freude laufen mir übers Gesicht.
Singh und die Geschichte lächeln mich an.
Ich halte die Perle an meine Brust.
Sie verschmilzt mit mir, weitet mich, erfüllt mich mit Licht.
Der Weg hat erst begonnen.