KURZGESCHICHTE TEIL 2
nachgeschrieben am 27.11.2020
Modern AU Elensar-Aurenien Crossover (Tut mir leid, dass ich euch so nerve mit Crossovern und AU ^^" In meinem Kopf interagieren beide Welten schon von Beginn an, da sie eins im gleichen Universum waren. Elensars Welt öffnet sich seit jeher zu allen Welten und Zeiten, wenn man den richtigen Schlüssel hat)
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Heimlich blickte Yalhan dem davonratternden Wagen noch eine Weile nach, ehe er den Vorhang losließ, so dass dieser in seine gerade Haltung zurückfiel. Es schmerzte ihn sehr, dass er so ausgeschlossen wurde. Noch dazu, weil dies nicht seine erste Reise in eine andere Welt war und bis lang störte sich keiner daran, dass er ein Dunkelelf war. Weder die Bewohner der Unterlande, noch die von Elensar, Argenshire oder Silberfall schienen ein Problem damit gehabt zu haben. Auch nicht die dort lebenden Menschen.
"Ist alles in Ordnung, mein Lieber?", Maris warme Stimme klang an sein spitzes Ohr und er drehte sich langsam zu ihr um und versuchte ein Lächeln aufzusetzen.
Mari wiegte den Kopf sacht zur Seite. Auch wenn nun ein schwaches Grinsen sein Gesicht zierte, der traurige Blick wie von einem Welpen, dem man sein Spielzeug weggenommen hatte, entging ihr nicht. Sie streckte eine Hand nach ihm aus und fasste seine.
"Die Menschenwelt Erde ist seltsam, ich weiß", flüsterte sie, "Sie hat jedoch, wie jede Welt, auch ihre schönen Seiten. Komm. Ich will dir etwas zeigen, dass dich aufheitern wird." Sie zog sacht an seiner Hand und der Dunkelelf folgte ihr. Sie war wie eine Illusion, eine Sirene oder Dryade, dachte er bei sich. Ihr Äußeres variierte so sehr, dass es schwer war, es genauer auszumachen. Als würde sie sich kontinuielich auflösen und neugestalten. Da waren hin und wieder Narben zu sehen, die Maris Gesicht auf der einen Seite wie ein Spinnennetz überzogen. Dann wieder überzog Rinde ihre Haut an den Armen. Ihr langes, wallendes grünes Haar, das über den Boden streifte, wirkte stehts wie vom sanften Winde bewegt.
Seine goldgelben Augen blieben an der eigentümlichen Frau in ihrem blauen Kleid hängen. Man hatte ihm gesagt, sie sei von den Toten zurückgekehrt. Aus der Geisterwelt. Ihr Körper zerstört, doch ihre Seele und Magie so stark, dass sie einen Neuen formen konnte durch ihre Verbindung zur Natur.
"Seltsamer seid ihr aus Elensar...", murmelte Yalhan und erntete ein amüsiertes Kichern, da sie ihn gehört hatte.
"Lass uns festhalten, dass jede Welt eigenartig und dennoch schön ist?", fragte Mari und dabei stieß sie die Doppeltür zum Hintergarten auf und öffnete den Blick auf den sanft abfallenden Hügel und den bunten Wald. Sie traten hinaus und der Wind fuhr durch Yalhans Haar und spielte mit Maris langem, so dass sie es mit den Händen aus dem Gesicht halten musste.
"Sieh dich doch um! Ist das nicht wunderschön?" Ein Lächeln so breit und strahlend, dass ihre Augen funkeln ließ.
Die Bäume leuchteten in den buntesten Farben. Hier und da noch ein grüner, frischer Hauch und woanders schon ein wenig warmes Braun. Dort ein Rot wie von Feuer und ein Orange und Gelb wie das der untergehenden Sonne. Warm und zauberhaft. Der Boden wurde allmählich vom Laub bedeckt wie von einer Decke.
Yalhan sog tief die frische Luft des Herbstes ein. Der bunte Herbst am Übergang zum Winterschlaf der Natur vermochte wahrlich seine trübe Stimmung wegzublasen.
Ehe er sich versah, hatte Mari ihn am Arm genommen und sie schritten zügig den Hügel hinab, spazierten am Waldesrand entlang. Das Laub raschelte unter ihren Schritten.