KURZGESCHICHTE TEIL 3
nachgeschrieben 27.11.2020
Modern AU Elensar-Aurenien Crossover (Tut mir leid, dass ich euch so nerve mit Crossovern und AU ^^" In meinem Kopf interagieren beide Welten schon von Beginn an, da sie eins im gleichen Universum waren. Elensars Welt öffnet sich seit jeher zu allen Welten und Zeiten, wenn man den richtigen Schlüssel hat)
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"Das war echt kopflos von dir, den Wagen nicht durchchecken zu lassen!", knurrte Shanora und wischte sich mit der ölbefleckten Hand den Schweiß von der Stirn. Ignorierend, dass sie schwarze Spuren hinterließ. Ihre Hände waren sowieso schon dreckig. Ihr Stirnband diente nun als Haarband, das ihre schwarze Mähne in einem unordentlichen Dutt hielt.
Seufzend stützte sie sich auf der offenen Motorhaube des Cadillac Fleetwood ab.
Allister stand mit etwas Abstand daneben und rieb nervös die Zeigefinger aneinander. Ihr Ausflug in die nächste Stadt von Vermont war mehr oder weniger erfolgreich gewesen, doch der Rückweg zum Chalet gestaltete sich als schwierig. Kaum ging es bergauf, hatte der Oldtimer schlapp gemacht und blieb mit spuckendem Motor liegen.
"Allein das, dass ICH das reparieren darf!", Shanora kochte innerlich und umschloss den Schraubenschlüssel fester, so dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Ein Glück hatte sie ihrem Bruder immer so gern in der Werkstatt geholfen, wenn dieser an Maschinen und Motoren schraubte. Trotzdem ...
Badrya verzog die Miene zu einem gequälten Lächeln. "Hey, ich habe zumindest an diese Masken gedacht, die hier aktuell Pflicht sind. Die da" - sie deutete auf die blonde Cecilia, die kurz zusammenzuckte und ihre Freundin prompt säuerlich anfunkelte - "hätte sonst nur eine Schnabelmaske für die Pest dabei gehabt."
"Die waren damals nützlich... Glaubte man jedenfalls."
"Wann damals? In der Jugend deiner Mutter?"
"Könnte hinkommen", Cecilia legte überlegend den Finger an die Lippen. Ihre Mutter war im ausgehenden 15.Jahrhundert in Schweden geboren worden. In die Zeit fielen zahlreiche Pestwellen, die politische Ereignisse verzögerten und Ortschaften immer wieder unter Quarantäne setzte. Allein die Pestdoktoren mit ihren Schnabelmasken sollten helfen, so hieß es.
Cecilias Mutter Arienelle traf einige Jahre später auf Sethos, den ägyptischen Handelsmann, der mit ihr nach einer verlorenen Wette und reichlich Wein und Bier im Bett landete. Für ihn war es das erste und einzige Mal mit einer Frau. Allerdings konnte er nicht ahnen, dass einige Monate später die hochschwangere Arienelle vor seiner Tür stehen und um Unterstützung bitten würde. Die erste Zeit über lebten sie sogar noch gemeinsam in Skandinavien, bevor Arienelle in einem Anflug von Panik ob einer erneuten Pest, Hilfe bei einem Vampir suchte und sich selbst und ihre Tochter verwandeln ließ. Hauptsächlich wollte sie das Leben ihrer kleinen Tochter retten. Sethos hatte daraufhin seine kleine Familie eingepackt und war mit ihnen nach Elensar gezogen.
"Wir waren alle ein wenig kopflos heute", versuchte Allister die Stimmung zu entschärfen, "Ich habe ja auch vergessen, mich über die aktuellen Gegebenheiten zu informieren."
"Ist wenig verwunderlich. Uns betrifft der Virus ja wenig. Ich meine ... Den Keim will ich sehen, der freiwillig eine Dämonin oder eine Vampirin anhüpft", zuckte Cecilia die Schultern, "Wobei wenigstens besagte Dämonin an die Masken gedacht hatte. Ansonsten hätten wir jetzt noch immer einen leeren Kühlschrank und wir konnten auch ein paar nette andere Sachen besorgen." Dabei dachte sie vor allem an den kleinen rotbraunen Plüschfuchs, den sie sich geholt hatte bzw. den Allister gekauft hatte. Man möchte meinen, er sei mit drei halbwegs erwachsenen Mädchen in die Stadt gefahren, doch den großen Kulleraugen, als sie an der Auslage eines Spielwarengeschäfts vorbeigegangen sind, konnte er nicht standhalten. Nach einer halben Stunde war Allister einige Dollar ärmer und die Mädchen um jeweils ein Plüschtier reicher.
Shanora schloss die Motorhaube des Cadillacs. "So! Er sollte wieder anspringen. Husch, alle einsteigen. Ab nach Hause. Ich will nur noch ein heißes Bad ..."
Drei Augenpaare, deren Besitzer aus den Gedanken gerissen worden waren, wanderten zu ihr und stimmten ihr stillschweigend zu. Shanoras Hände und Arme waren verdreckt, ebenso ihr Gesicht und ihr Pullover, der aufgrund der weiteren Ärmel, immer wieder nach unten gerutscht war, statt hochgekrempelt zu bleiben.