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Kapitel 5
Briefverkehr
Der langersehnte Brief meines Dads ist endlich in der Post. Auf der Veranda trete ich mir zufrieden den Pulverschnee von meinen Winterstiefeln. Ich ziehe die Tür auf und gehe in die kuschelig warme Bude. Meine Füße steigen auf ein altes, löchriges Handtuch, ich schließe die Tür hinter mir, um die Kälte auszusperren. Sofort steigt mir der Duft von Kaffee in die Nase. Während ich die Post aus meinem Briefkasten geholt habe, ist Sebastian wohl von der Couch gerollt. In eine Decke gewickelt steht er vor der Kaffeemaschine. Seine verschlafenen Augen ruhen auf mir.
„So früh und schon so ein Lächeln auf den Lippen… woah… Du brauchst Hilfe, Ryan. Das ist nicht normal.“
Schmunzelnd sehe ich zu ihm. Nun zieht die Glaskanne seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Sebastians Augen wirken regelrecht gefangen, als er die dunkle Flüssigkeit dabei beobachtet, wie sie in die durchsichtige Glaskanne fließt.
„Dir auch einen guten Morgen, Sebastian.“
„Mhm… Morgen…“
Ich schlüpfe aus meinen Stiefeln, stelle sie aber gleich wieder auf dem Handtuch ab. Meine Jacke hänge ich auf einen Haken neben der Tür.
„Kaffee?“
„Das wäre lieb“, antworte ich ruhig.
Mit meiner Post setze ich mich an den Tisch. Den Brief meines Dads lege ich gleich zur Seite. Wenn ich ihn lese, möchte ich mir viel Zeit dafür nehmen.
Ein Brief des Bürgermeisters zieht schnell meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich öffne ihn eilig, blicke dann zufrieden auf den erwarteten Scheck. Ich bekomme alle drei Monate einen kleinen Zuschuss von der Stadt. Es ist eine Art Beihilfe, damit ich nicht verhungere oder so. Egal, einem geschenkten Gaul sieht man nicht ins Maul. Ich freue mich über jede Münze, die in meine Geldbörse wandert.
„Lewis schickt dir Geld? Was ist das? Schweigegeld?“, fragt Sebastian interessiert, aber auch neckisch. „Du hast eines seiner versauten kleinen Geheimnisse entdeckt, richtig?“
„Blödsinn. Versaute Geheimnisse, du bist lustig. Es ist eine Beihilfe der Stadt.“
„Cool, dass du so etwas bekommst.“ Sebastian stellt eine Tasse auf den Tisch. Er hat bereits Milch in meinen Kaffee geschüttet. „Zucker und Zimt sind auch schon drinnen. Lass ihn dir schmecken.“
„Danke, Sebastian.“
„Gerne.“
Mein Freund setzt sich neben mich, er nimmt eine Werbereklame von Pierre zur Hand. „Hm. Jetzt verkauft er auch schon Dekokram und Kohle für den Kamin. Brauchst du da was oder kommst du zurecht?“
„Ich kann auch mit Holz heizen. Tagsüber nehme ich Holz, am Abend beziehungsweise in der Nacht, lege ich dann Kohle nach, weil das Feuer länger hält.“
„Das beantwortet meine Frage nicht, Ryan“, antwortet Sebastian hörbar belustigt.
„Oh, ähm… tut mir leid“, antworte ich verlegen. „Holz habe ich noch ganz viel, das Lager draußen ist voll und im Keller habe ich auch noch einiges eingelagert. Schaden könnte es nicht, ein bisschen Kohle zu kaufen. Was die Dekoration angeht, müsste ich mir das genau ansehen, aber eigentlich bastle ich lieber selbst etwas, naja bis auf Lichterketten, die kann ich nicht basteln.“
Sebastian nickt, er faltet die Reklame auf, sieht sich mehr oder weniger interessiert die Angebote an. „Also zu Fuß können wir das in dem Schnee vergessen. Wir müssten das ja auch irgendwie transportieren. So einen Sack Kohle hinterherzuschleifen stelle ich mir blöd vor. Bis wir wieder hier sind, ist die Kohle in der ganzen Stadt verteilt.“
„Wir könnten ja mein Auto nehmen“, schlage ich vor, erinnere mich dann aber schnell daran, dass es eingeschneit ist. „…äh oder auch nicht, ich glaube, dass das wir es erst freischaufeln müssten.“
„Dann werden wir zwangsläufig einfach erfrieren. Es gibt schlimmere Todesursachen.“
Ich stütze mein Kinn an meiner Hand ab, sehe interessiert zu Sebastian. Er hat hin und wieder diese ‚dunkle Ausstrahlung‘. Ihn scheint das Thema Tod öfter zu beschäftigen, mir hingegen ist es immer noch sehr unangenehm. Trotz allem interessiere ich mich für Sebastians Gedanken, also frage ich nach: „Wie denkst du fühlt sich erfrieren an?“
„Recht angenehm, im Gegensatz zu anderen Todesursachen. Man wird müde, weil das Gehirn alle Körperfunktionen hinunterfährt, die Energie verbrauchen. Im Endeffekt versucht der Körper sich selbst warm zu halten und irgendwann schläft man ein und wacht nicht mehr auf.“
„Klingt ja wahnsinnig romantisch“, antworte ich schmunzelnd.
„Es ist besser, als sich irgendwas zusammen mit Alkohol einzuwerfen oder zu ertrinken. Verbrennen soll auch nicht angenehm sein.“
„Denkst du manchmal darüber nach, dich umzubringen?“, frage ich vorsichtig nach. „Es ist okay, wenn du nicht antwortest, das ist ein ernstes und sehr persönliches Thema.“
Sebastian nimmt seine Kaffeetasse in beide Hände. Er pustet sanft hinein, nimmt dann einen winzigen Schluck davon. „Manchmal.“ Er stellt die Tasse wieder vor sich ab, ehe er weiter spricht. „In meiner Teenagerzeit hab ich öfter darüber nachgedacht, mittlerweile ist es nicht mehr so häufig. Wahrscheinlich wären meine Gedanken heute aber an einem sehr, sehr dunklen Ort, wenn ich bei dir keine Zuflucht gefunden hätte. Ich will nicht mehr zurück zu Mum und ihrem Kerl.“
Ich lege eine Hand an Sebastians Oberarm und streichle ihn ein wenig. Manchmal ist es schwer, die richtigen Worte für gewisse Situationen zu finden, trotzdem versuche ich, das Richtige zu sagen. Ich lasse mein Herz sprechen.
„Falls du mal wieder Gedanken hast, die du nicht ordnen kannst, würde ich dir gerne dabei helfen. Du weißt ja, wie gerne ich Dinge organisiere.“
Sebastian lächelt mich an, er nickt. „Danke, Ryan.“
…
Ich kuschle mich auf die Couch, vor mir auf dem Tisch steht eine Tasse Tee. Vorfreudig öffne ich den Brief von meinem Dad, lehne mich zurück, um es mir richtig gemütlich zu machen. Sebastian lässt mir etwas Freiraum, er sitzt in der Küche und beschäftigt sich an seinem Laptop, sodass ich wirklich Zeit für mich und den Brief habe.
Mein liebster Ryan.
Es tut mir leid, dass ich mich nicht eher gemeldet habe. Für die Briefe nehme ich mir immer viel Zeit, um nachzudenken und zu reflektieren und diese Zeit fehlt mir aktuell immer wieder. In der Arbeit ist sehr viel los, ich weiß kaum, wo mir der Kopf steht.
Auch die Verlockungen warten an jeder Ecke, ständig werde ich eingeladen, mit meinen Kollegen nach der Arbeit einen Glühwein zu trinken, doch keine Angst, Ryan, ich bleibe standhaft. Ich weiß, wie wichtig es ist, trocken zu bleiben. An manchen Tagen, wenn der Stress nicht zu schwer wiegt, lasse ich mich dazu überreden, doch mitzukommen. Es fühlt sich gut an, zu Alkohol nein sagen zu können und stattdessen mit einem Becher Früchtetee den Abend zu verbringen. An Tagen, an denen es mir schwer fällt, nicht an Alkohol zu denken, fahre ich allerdings lieber nach Hause. Ich habe ein Ziel, dass ich nicht aus den Augen verlieren möchte. Ich wünsche mir, dass du stolz auf mich sein kannst.
Heute bin ich auf den Tag genau ein halbes Jahr trocken. Sechs Monate, wie die Zeit vergeht. Ich hoffe, dass du weißt, dass ich das alles nur dir zu verdanken habe, Ryan. Du hast mir die Augen geöffnet. Ich bin dir unendlich dankbar, dass du mich nicht aufgegeben und aus deinem Leben gestrichen hast. Ich wünschte, ich könnte all meine Fehler wieder gutmachen oder besser sogar die Zeit zurückdrehen. Ich wünschte, ich könnte dir der Dad sein, den du verdient hast.
Du bist ein wunderbarer Sohn und ich bin unendlich stolz auf dich und deine Leistungen, deine Fortschritte und deinen Mut, etwas Neues auszuprobieren.
Ich hoffe von ganzem Herzen, dass es dir gut geht, dass du dich im Winter ein wenig von der Arbeit erholen kannst und dass du es warm und kuschelig hast.
In meinem Kopf sehe ich dich immer wieder vor mir, wie du in eine Decke gewickelt auf der Couch sitzt und von deinem Tee trinkst. Du hast dir am Wochenende immer diese albernen Cartoons angesehen und dabei den Duft von Zimt im Wohnzimmer verteilt. Du wirst vielleicht lachen, aber immer wieder greife ich im Supermarkt nach deinem Lieblingstee, um ihn mitzunehmen und dabei schmeckt mir Zimt gar nicht. Er erinnert mich aber sehr an dich, und jetzt in der Winterzeit liegt der Duft so gut wie überall in der Luft. Ich muss immerzu an dich denken, Ryan. Das Foto, das du mir im letzten Brief mitgeschickt hast, steht in meinem Büro auf dem Schreibtisch. Jeden Tag motivieren mich dein glückliches Lächeln und der dicke Kürbis, den du mit Stolz präsentierst. Er zeigt mir, dass man etwas erreichen kann, wenn man dran bleibt und genau das werde ich auch tun. Ich bleibe dran.
Doch nun genug von mir. Ich hoffe, dass der Brief dich bald erreicht, der Winter soll in deiner kleinen Stadt mit großen Schneemengen einziehen. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich mir da keine Sorgen um dich und dein kleines Haus mache. Hoffentlich hast du jemanden, der ab und zu nach dir sieht und sicher geht, dass bei dir alles in Ordnung ist.
Wie geht es dir? Und deinen Freunden?
Wie vertreibst du dir die Zeit, wenn draußen keine Arbeit auf dich wartet? So wie ich dich kenne, entspannst du wahrscheinlich bei einer Tasse Tee und knabberst an dem einen oder anderem Lebkuchen.
Egal, wie du dir den Winter vertreibst, ich hoffe inständig, dass es dir gut geht, dass du auf dich aufpasst und genug isst. Ich möchte, dass du glücklich bist, das ist wohl alles.
Es wäre schön, wenn du mir erlauben würdest, dass ich dich nächstes Jahr besuchen komme. Falls du mich lieber nicht sehen möchtest, könnte ich das allerdings verstehen. Ich war nicht immer gut zu dir, ich war oft laut und launisch, aber ich arbeite hart daran, mir wieder deinen Respekt zu verdienen.
Ich liebe dich Ryan.
Dad
Diese Briefe hinterlassen bei mir immer gemischte Gefühle. Ich freue mich immer zu lesen, dass es Dad gut geht und was ihm so durch den Kopf geht, aber… dass er sich immer noch diese Schuldgefühle einredet, macht mich ganz fertig. Dad war oft laut, als er getrunken hat, aber er hat mir nie wehgetan. Er war lange alkoholkrank und ich wusste das. Ich hab mich immer um ihn gekümmert. Ich habe sein Erbrochenes aufgewischt und immer wieder nach ihm gesehen, als er seinen Rausch ausgeschlafen hat, um sicher zu gehen, dass es ihm gut geht, egal was er davor zu mir gesagt hat.
Unser Leben war schwer und ich habe oft gehofft und gebetet, dass es ihm bald besser geht, aber ich hab mich auch aus freien Stücken um ihn gekümmert. Ich habe mich dafür entschieden, ihm zu helfen, weil ich ihn liebe, weil er alles ist, was mir von meiner Familie geblieben ist.
Dad ist mir nichts schuldig und ich hoffe, dass er diesen Gedanken bald abschütteln kann.
„Ist irgendwas passiert?“, nehme ich Sebastians besorgte Stimme wahr. „Ryan?“
„Hm…? Oh, ja, ja klar, alles gut.“ Ich lege den Brief zur Seite, wische mir dann mit den Händen über meine Augen und das Gesicht.
„Hast du geweint?“
„Nein, das Licht schmerzt aber in den Augen, wenn ich lese… Kann sein, dass ich vielleicht eine Brille brauche“, antworte ich. Vermutlich klingt das nach einer dummen Lüge, aber es ist keine. Meine Augen tun wirklich weh.
„Der Brief. Geht es deinem Dad gut?“
Ich nicke, lächle dabei wieder. Ich konzentriere mich auf die positiven Zeilen des Briefes. „Dad ist jetzt seit sechs Monaten trocken. Er hat meinen Lieblingstee gekauft, weil der Duft ihn an mich erinnert. Es geht ihm besser und er war sogar mit seinen Arbeitskollegen bei einem Glühweinstand und hat dort nur Tee getrunken. Ich muss ihm in meinem nächsten Brief unbedingt schreiben, wie stolz ich auf ihn bin.“
„Das sind coole Nachrichten.“ Sebastian lässt sich zu mir auf die Couch sinken. „Er kann stolz auf sich sein, so ein Alkoholproblem ist hart. Das Zeug ist ja überall, egal wo man hingeht. … Ich glaube, dass es vom psychischen Druck her einfacher ist von einer illegalen Droge loszukommen. An der läuft man zum Beispiel nicht jede Woche vorbei, wenn man einkaufen geht.“
„Kann sein…“
„Hat er noch irgendwas geschrieben? Du wirkst so, als wäre irgendwas. Dieses Ryan-Lächeln ist weg.“
„Er würde mich nächstes Jahr gerne besuchen kommen. Er hat mich gar nicht gefragt, was ich für Pläne für das Feast of the Winter Star habe.“
Sebastian stupst in meine Seite, ich blicke von meinen Fingern auf und sehe ihn an. „Hör mal du Dramaqueen, bis zum Feast of the Winter Star ist es noch eine Ewigkeit hin. Im nächsten Brief sieht das wieder anders aus. Weißt du, was wir machen? Wir basteln einen deiner Kartons zusammen und füllen ihn mit ein paar Kleinigkeiten für deinen Dad. Sobald du dann den nächsten Brief geschrieben hast, legst du ihn hinein und wir schicken das Paket ab.“
Ich breite meine Arme aus, Sebastian rutscht zu mir, um mir die wortlos geforderte Umarmung zu geben.
„Entschuldige, die Briefe wühlen mich immer ein bisschen auf. Da tut ein wenig Liebe echt gut.“
„Verständlich. Ihr habt euch jetzt schon lange nicht gesehen und es ist so viel passiert. Es hat sich viel geändert. Bei ihm und auch bei dir.“
„Mhm.“
Sebastian lässt von mir ab, er lächelt mich an. „Ich geh mal wieder in die Küche, damit du noch ein bisschen nachdenken kannst. Nimm dir so viel Zeit und Ruhe wie du brauchst, ich kann mich beschäftigen. Falls du mich brauchst, bin ich nur ein paar Meter entfernt.“
„Danke, Sebastian.“
…
Hey Dad!
Dein letzter Brief hat mich mit gemischten Gefühlen überrollt. Einerseits bin ich sehr stolz auf dich und deine Fortschritte. Ich bin stolz darauf, dass du über deinen Schatten gesprungen bist und hart an dir arbeitest. Du hast schon viel erreicht, du kannst der Versuchung widerstehen und ich freue mich über jede einzelne positive Nachricht aus deinem Leben.
Ein bisschen geschockt bin ich allerdings auch. Es trifft mich, dass du denkst, dass du mich enttäuscht hast und dass du denkst, dass du ein schlechter Dad warst, aber so war das nicht.
Alkoholismus ist eine Krankheit und ich habe früh gelernt und verstanden, dass du für dein Verhalten nichts kannst. Es war an einigen Tagen schwer, hinter dir herzuräumen oder hungrig ins Bett zu gehen. Es hat mich traurig gemacht, wenn du mich angeschrien hast, aber ich habe es dir niemals vorgeworfen und das werde ich auch niemals. Wir sind Menschen und Menschen machen Fehler. Yoba möchte, dass wir vergeben, wir sollen unsere Eltern ehren und das nehme ich mir zu Herzen. Ich liebe dich, Dad. Ich liebe dich über alles und ich wünsche mir einfach, dass es dir gut geht, dass du auf dich aufpasst und dass du unbedingt durchhältst.
Wenn ich an dich denke, dann denke ich an die schönen Zeiten. An die Tage an denen du gut gelaunt aufgewacht bist und mir einen Kuss auf die Wange gedrückt hast. An die Tage, an denen wir zusammen gegessen haben, zusammen einen Film gesehen haben oder uns einfach nur über irgendetwas unterhalten haben. Ich denke daran, wie aufmerksam du bist und an die kleinen Geschenke, die du mir gemacht hast, weil du wusstest, wie sehr ich mich über Kleinigkeiten freue. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass du ein guter Mensch und ein guter Dad bist. Niemand ist perfekt und das erwartet auch keiner, vor allem ich nicht.
Wie es mir geht? Nun ja, in Pelican Town liegt viel Schnee. Ich werde noch ein paar Fotos machen und sie in ein Kuvert stecken, damit du dir einen Eindruck davon machen kannst, wie viel Schnee es tatsächlich ist. Ich war ganz überrascht, als Bürgermeister Lewis mir erzählt hat, dass es sein könnte, dass ich in meinem Haus eingeschneit werde und dann ist das tatsächlich passiert! Wenn meine Veranda nicht überdacht wäre und meine Tür dadurch nicht geschützt wäre, würde ich gar nicht aus dem Haus kommen!
Mach dir um mich keine Sorgen. Ich habe es tatsächlich warm und kuschelig, ich habe sogar etwas Gesellschaft. Mein Freund Sebastian übernachtet bei mir. Ich hab dir schon einmal ein Foto von ihm geschickt. Er ist der Junge mit den schwarzen Haaren, wenn du dich erinnerst. Wir beide haben viel Spaß zusammen.
Ich hatte vor einiger Zeit ein kleines Problem mit meiner Heizung, aber Sebastian hat mir geholfen, es zu lösen. Seit er hier ist, ist alles schöner. Dieses ständige Alleinsein fiel mir das restliche Jahr kaum auf, weil ich so viel zu tun hatte, aber jetzt im Winter wäre ich recht einsam, wenn Sebastian nicht hier wäre.
Sonst tut sich im Winter bei mir wirklich nicht so viel, ich entspanne mich hauptsächlich bei einer Tasse Tee oder arbeite meine Winter To-Do Liste ab, die Yoba sei Dank ein wenig kürzer ist, als meine Listen, die ich das restliche Jahr verfasse.
Ich habe noch vor Kekse zu backen und ein paar Geschenke für meine Freunde zusammenzustellen, sozusagen als Dankeschön dafür, dass sie mich das ganze Jahr so tatkräftig unterstützt haben. Du weißt ja, dass ich nicht gerade das kräftigste Kerlchen bin, deswegen brauche ich für einige Arbeiten ein wenig Unterstützung, die ich an allen Ecken und Enden bekommen habe. Es gibt auch ein paar Festivals an denen ich gerne teilnehmen würde. Hoffentlich ist das Wetter passend, immerhin sind alle Events draußen, eines ist sogar im Wald.
Ich werde dich auf jeden Fall auf dem Laufenden halten und dir demnächst ein kleines Paket zukommen lassen.
Auf deinen nächsten Brief freue ich mich bereits jetzt.
Ich liebe dich, Dad.
Ryan
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