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Kapitel 6
Eine kleine Erkältung
Ich werde geweckt, als ich Sebastians Finger an meiner Wange spüre. Müde öffne ich meine Augen, doch als ich Sebastians braune Augen erblicke, schließe ich sie wieder. Wir müssten uns um das Feuer kümmern, aber außerhalb der Decke ist es bestimmt zu kalt, um aufzustehen. Mir ist jetzt bereits eiskalt und das obwohl ich in mehrere Decken gekuschelt bin. Ich fühle mich heute nicht besonders fit.
„Ryan?“, fragt Sebastian leise. „Bist du wach?“ Wieder spüre ich seine Finger an meiner Haut. „Du hast bestimmt Fieber. Du glühst richtig. Hast du irgendwo Medikamente oder zumindest einen Fieberthermometer?“
Müde öffne ich meine schweren Augenlider. „Im Badezimmer. Neben der Wanne im Schrank. Ganz unten im Fach ist ein Koffer und da ist alles drinnen, was ich habe.“
Sebastian lächelt mich an, er streicht erneut über mein Gesicht, um mir die Haare von der Stirn zu wischen. „Sonst geht es dir gut?“
„Mhm… ich weiß nicht. Mir ist kalt und ich müsste auf die Toilette.“
„Ein Bad wäre vielleicht auch nicht schlecht, du bist ganz nass geschwitzt. Soll ich dir beim Aufstehen helfen?“
„Nein danke, ich denke ich schaff das schon.“
Mich aufzurichten tut ein wenig weh. Ich fühle mich vollkommen steif und verspannt. Wahrscheinlich vermisst mein Körper meine gute Matratze viel mehr, als ich es angenommen habe. Eine Stunde in der Wanne zu liegen wird mir aber bestimmt helfen, mich wieder besser und lockerer zu fühlen. Sebastian hilft mir doch dabei aufzustehen, er bringt mich bis zur Toilette, verschwindet aber dann ins danebengelegene Badezimmer.
Nachdem ich mich um mein erstes Bedürfnis gekümmert habe, wasche ich mir die Hände und auch mein Gesicht.
„Du siehst total fertig aus“, stellt Sebastian fest, als ich zu ihm ins Badezimmer komme. Er sitzt an der Wanne und hält seine Hand hinein. „Aber das wird schon wieder. Ich hab in deinem Schrank dieses hübsche Glas mit der Aufschrift ‚Erkältungsbad‘ gefunden.“
„Das Badesalz hat Emily mir zusammen gemixt“, erzähle ich. „Ich war vor ein paar Wochen ein wenig verschnupft, sie sagte, dass mir das helfen wird, wieder durchzuatmen.“
„Hat’s funktioniert?“, fragt Sebastian neugierig nach.
„Mhm.“
„Dann wird das nochmal klappen. Lass dir Zeit, ich kümmere mich um deine Bettwäsche.“
„Kannst du bei mir bleiben?“, frage ich müde nach, wobei ich schon die Knöpfe meines Pyjamaoberteils öffne. Mein Oberteil fällt zu Boden.
„Während du dich ausziehst oder wie?“, fragt Sebastian verwirrt.
„Wenn ich in der Wanne bin. Ich hab immer Angst, dass ich einschlafe und ertrinke, wenn ich krank bin.“
Sebastian schmunzelt. „Mach ich. Ich hol dir aber vorher noch einen Tee.“ Er hält das Fieberthermometer vor meine Nase. „Mach schön den Mund auf.“
Ich tue, was Sebastian verlangt, er steckt mir das Thermometer in den Mund. „Danke.“
„Sch… nicht reden. Wenn es piept kannst du dich ausziehen und in die Wanne legen. Und dann bin ich schon bei dir.“
Auch jetzt höre ich auf Sebastian. Während ich auf das Piepen warte, setze ich mich an den Rand der Badewanne. Gerade war mir noch eiskalt und jetzt ist mir richtig heiß. Mit meinen Fingern streiche ich durch das leicht milchige Badewasser. Die Farbe geht Richtung hellblau. Die vielen verschiedenen Öle und Kräuter steigen mir in die Nase, sie befreien mich, sie erfrischen meine Atemwege. Ich kann tief durchatmen. Luft zu bekommen tut verdammt gut.
Das Piepen des Thermometers ertönt. Ich ziehe es aus meinem Mund und blicke auf das winzige Display, um das Ergebnis zu erfahren. Die Hitzewelle ist bereits wieder verflogen, nun ist mir wieder kalt.
38,7°C - Das liest sich gar nicht so, als sollte mir kalt sein.
Erschöpft lasse ich die restlichen Klamotten von meinem Körper gleiten. Ich steige in die Wanne und schließe meine Augen. Das Wasser ist ein wenig zu warm, doch ich gewöhne mich innerhalb weniger Augenblicke an die Hitze. Trotzdem drehe ich das Wasser eine kleine Spur kühler. Es tut gut, aufgewärmt zu werden. Emilys Badesalz wirkt kleine Wunder.
Es klopft an der Tür. „Bist du schon in der Wanne?“, fragt Sebastian außerhalb des Badezimmers.
Mein Blick ist auf die Tür gerichtet, ehe ich ihm die Erlaubnis gebe, einzutreten. „Ja, komm ruhig rein.“
Sebastian schließt die Tür mit seiner Hüfte. Er stopft ein großes Bündel Stoff in die Waschmaschine. „Wie sieht’s mit deiner Temperatur aus?“
„38,7“, antworte ich unbeteiligt.
„Das ist nicht gut, du brauchst auf jeden Fall Ruhe und viel Flüssigkeit, du hast viel geschwitzt, das musst du wieder aufholen. Das Wasser kocht bestimmt gleich. Ich bringe dir sofort deinen Tee. Winterzauber, richtig?“
„Ja, bitte.“
Sebastian öffnet den Schrank neben meiner Waschmaschine. „Voll super, dass bei dir alles so organisiert und beschriftet ist. Man findet alles total easy.“ Ich beobachte Sebastian dabei, wie er etwas Waschpulver in das dafür vorgesehene Fach meiner Waschmaschine löffelt. „Wie fühlst du dich?“
„Ziemlich mies. Ich bin müde. Mein Kopf wirkt so dumpf.“
„Ich hol eben deinen Tee, du musst viel trinken. Wenn du magst, mache ich dir auch etwas zu essen.“
„Grade hab ich keinen Hunger, aber danke, Sebastian.“
„Okay.“
Ich schließe wieder meine Augen und genieße die Wärme, die mich umgibt. Hoffentlich stecke ich Sebastian nicht gleich an. Wäre blöd, wenn er sich erst um mich kümmert und ich ihm dann aus Dankbarkeit meine Bazillen anhänge. Das wäre echt mies von meinem Körper.
„Ich stelle deinen Tee mal zu mir auf den Boden“, erzählt Sebastian munter. Meine müden Augen sehen zu ihm. Er legt ein Kissen auf den Boden und setzt sich. Aufmerksam lehnt er sich mit Blick zu mir an den Rand der Wanne. „Sag mir Bescheid, wenn du einen Schluck trinken willst.“
„Danke, dass du dich um mich sorgst Sebastian. Ich hoffe nur, dass ich dich nicht anstecke.“
„Wirst du nicht, ich werde nie krank. Ich war schon seit Jahren nicht mehr krank und ich werde es auch dieses Jahr nicht“, antwortet mein Gast selbstsicher.
Ich lächle ihn ein wenig an. „Ich hoffe, dass du Recht hast.“
„Geht’s dir schon ein wenig besser? Hast du Schmerzen?“
„Kopfschmerzen“, antworte ich. „Bisschen Halsschmerzen, aber sonst bin ich halbwegs okay, denke ich. Ich sollte dann wieder weiterschlafen.“
„Soll ich Harvey anrufen? In deinem Koffer hab ich nur Aspirin, verschiedene Cremetuben, Pflaster und Verbandszeug gefunden.“
„Ich hab nie so viel da. Wenn’s mir nicht so gut geht, schlafe ich das meistens nach einem Arztbesuch aus. Und bei Verletzungen leiste ich nur schnelle Erste Hilfe und lasse auch einen Arzt drüber sehen.“
„Dann muss Harvey auf jeden Fall hier anrollen. Durch den tiefen Schnee schleife ich dich auf gar keinen Fall, schon gar nicht mit Fieber.“ Sebastian streichelt meine Wange. „Aber du bleibst jetzt mal eine Weile in der Wanne. Ich muss noch die Decken überziehen. Vielleicht solltest du auch in deinem Bett schlafen. Da hast du viel mehr Platz und bequemer ist es bestimmt auch.“
„Aber nur wenn du bei mir bleibst. Alleine rumzuliegen, wenn man krank ist, ist einfach ätzend. Als ich erkältet war, hat Sam mich öfter besucht und mir was Süßes mitgebracht.“
„Was Süßes also?“, fragt Sebastian grinsend. „Stehst du auf Sams Süßigkeiten?“
„Witzig“, antworte ich schmunzelnd. Ich hebe meine Hand an und schnipse Sebastian einige Wassertropfen ins Gesicht. Er wischt sich sofort mit seinem Ärmel über die Wange. „Sam und ich sind Freunde, mehr ist da nicht. Auch wenn ich ehrlich zugeben muss, dass ich es vermisse, jemanden zum Kuscheln zu haben. Ich vermisse es, schon morgens einen Kuss zu bekommen. Ich vermisse es, mich in die Arme von jemanden sinken zu lassen und einfach nur zu entspannen. Aber die viele Arbeit… Ich wüsste nicht, wer die Geduld für das alles hätte… Ich hab ja nicht so viel Zeit, wenn ich im Garten arbeite.“
Sebastian lehnt sich wieder an die Wanne. Auf seine verschränkten Arme bettet er seinen Kopf. Sein Blick ist weiterhin auf mich gerichtet. „Du hattest kein Date seit du hier bist, oder?“
„Naja…“ Ich seufze. „Als ich hergezogen bin, hatte ich noch einen Freund, aber durch die Entfernung haben wir dann beide festgestellt, dass es nicht mehr funktioniert. Er hat mich in meinen ersten Tagen zwar einmal besucht, aber nach diesem Wochenende haben wir uns dann getrennt. Einvernehmlich. Wir haben uns eine schöne Zeit gemacht und dann hab ich ihn schweren Herzens gehen lassen.“
„Vermisst du ihn?“, hakt Sebastian nach.
„Manchmal. Ich bin nicht gerne alleine, Sebastian, aber ich hab das ganze Jahr über sehr viel zu tun. Ich bräuchte einen Partner, der mich unterstützt, der versteht, dass ich viel zu tun habe und der damit klar kommt, dass ich viel Zeit in Pläne investiere und ein bisschen eigen bin. Ich hab so viel zu tun und wenn ich nichts tue, dann plane ich bereits, was ich als nächstes zu tun habe.“
Sebastian lächelt. „Ich denke, dass du sehr umgänglich bist.“ Er steht auf und streckt sich ein wenig. „Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass du deine Bettwäsche in deinem Schlafzimmer in einen deiner Schränke gepackt hast. Oberstes Fach würde zu dir passen.“
„Du hast schon gestöbert, richtig?“, frage ich überrascht nach.
„Nein, ich hab ehrlich geraten.“
„Dann hast du richtig geraten“, gestehe ich.
Sebastian beugt sich zu mir, er streichelt meine Wange. „Ich kümmere mich mal um die Decken, damit du dich gleich einkuscheln kannst, wenn du aus der Wanne kletterst. Ich bin in ein paar Minuten wieder da.“
„Danke. Ich muss mich dafür echt revanchieren.“
„Musst du nicht, es ist das mindeste, das ich tun kann, um mich zu bedanken, dass du mich aufgenommen hast. Alles was du tun musst, ist dich ausruhen und wieder gesund werden.“
Sebastian kümmert sich um das Beziehen meiner Bettwäsche. In der Zwischenzeit genieße ich noch den Duft des Kräuterbades, außerdem wasche ich meine verschwitzten Haare. Um meinen Durst zu stillen, trinke ich ein wenig Tee. Zu meiner Überraschung hat er die perfekte Temperatur. Anscheinend hat Sebastian Eiswürfel oder kaltes Wasser in meinen Tee gegeben, damit ich mir nicht die Zunge verbrenne. Das war wirklich sehr fürsorglich von ihm.
…
Sebastian blickt auf das Thermometer, er verzieht ein wenig die Lippen, legt es dann auf den Couchtisch. Behutsam wendet er das kalte, feuchte Tuch, das er mir auf die Stirn gelegt hat.
„Dein Fieber sinkt schon ein bisschen, aber ich hab mir vorgestellt, dass das irgendwie schneller geht.“
Müde schließe ich meine Augen. „Harvey hat doch gesagt, dass es ein wenig dauert. Tabletten sind eben keine Wundermittel.“
„Sag bloß, dass du etwas gegen die moderne Medizin hast.“
„Nein, hab ich nicht, aber stell dir vor, die Temperatur fällt sofort. Mein Körper würde das nicht so gut finden“, erkläre ich erschöpft.
„Ja, stimmt, macht Sinn. Hey, ähm… Weißt du, mein Dad hat sich immer mit mir auf die Couch gelegt und mit mir meine Lieblingsfilme angesehen, als ich krank war. Hast du Lust, das auch zu machen? Ich kann aber auch alles abdunkeln und mich mit meinem Laptop in die Küche setzen, damit ich dich nicht beim Schlafen störe. Ganz wie du magst. Ich richte mich da gerne nach deinen Bedürfnissen.“
„Filme ansehen klingt gut.“
Sebastian schaltet den Fernseher ein. Ich setze mich ein wenig auf, lehne mich allerdings schlaff an die Rückenlehne meiner Couch. Das Tuch von meiner Stirn nehme ich ab und kühle meinen Hals damit. Sebastian reicht mir meine bereits dritte oder vierte Tasse Tee und legt dafür das Tuch auf den Couchtisch. „Vergiss nicht zu trinken.“
„Süß wie du dich sorgst, fast als wärst du mein persönlicher Pfleger.“ Ich nehme einen großen Schluck des Tees, setze ihn dann kurz ab, ehe ich ein paar kleinere Schlucke nehme. Ich überreiche Sebastian die Tasse, er stellt sie zurück auf den Couchtisch.
„Ich revanchiere mich nur für die Rettung meines Lebens“, antwortet Sebastian scherzhaft. „Geht’s deinem Kopf schon besser?“
„Es geht. Ich bekomme Luft, ich fühle mich nicht mehr eiskalt oder brennheiß, also bin ich schon fast zufrieden.“
Zusammen einigen wir uns recht schnell auf einen Film. Wir entscheiden uns für einen Animationsfilm mit niedlichen Tieren. Obwohl Sebastian gerne seine harte Schale zeigt und oft Desinteresse ausstrahlt, ist er ein weicher, kuscheliger Kerl. Wir sind uns in einigen Punkten gar nicht so unähnlich.
Sebastian setzt sich neben mich, auch er deckt sich ein wenig zu. Bevor er es sich allerdings bequem macht, wirft er einen kurzen Blick auf sein Smartphone. Er tippt einige Wörter, legt sein Smartphone dann aber wieder schnell zur Seite. Wie selbstverständlich legt er einen Arm um mich. Wenn wir beide ein Date im Kino hätten, würde ich diese Geste als altmodisches Zeichen der Interessensbekundung einordnen, doch jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass er es nur nett meint und dafür sorgen will, dass ich mich geborgen fühle. Ich spiele mit, lehne meinen Kopf ein wenig gegen seine Schulter. Ganz sicher bin ich mir nicht, doch ich bilde mir ein, dass er tief durchatmet.
„Ist alles gut?“, frage ich ein wenig kratzig nach, räuspere mich dann. „Entschuldige mein Hals.“
„Es ist perfekt“, antwortet er leise. „Also abgesehen davon, dass es dir so schlecht geht… Hoffentlich bist du bald wieder fit. Laut deinem Terminplaner du hast noch so viel vor…“
„Die Auslieferung der Geschenke kann warten… Auch wenn die Stadt geräumt ist, wird es nicht so leicht, alles auszuliefern. Vielleicht sollte ich Lewis fragen, ob er das für mich erledigen kann.“
„Der macht das bestimmt. Er liebt es die Lorbeeren für etwas zu bekommen, mit dem er gar nichts zu tun hat. Genau wie Pierre… Diese scheinheiligen…“ Sebastian seufzt. „Sei froh, dass du so naiv und blauäugig bist, dass du die meisten Dinge nicht so richtig mitbekommst. Lass dir das nicht nehmen, ich denke, dass es oft besser ist, etwas nicht zu wissen.“
„Hm…“ Sebastian zieht mich ein wenig näher zu sich. Seine Hand wandert meinen Arm entlang, er streichelt mich. „Ich will einfach daran glauben, dass jeder Mensch gut ist, verstehst du?“
„Ein bisschen schon. Ich schätze, dass die Welt sich leichter anfühlt, wenn man das Böse schlicht nicht sehen kann. Im Grunde bist du beneidenswert, Ryan.“
Ich hebe meinen Kopf, sehe zu Sebastian, auch er erwidert meinen Blick. „Entschuldige, wenn ich dir zu Nahe trete, aber… du bekommst doch Hilfe wegen deinen Depressionen, oder? Du klingst grade ziemlich düster. Das ist nicht gut…“
Sebastian nimmt seinen Arm von mir, er zuckt mit den Schultern. „Gesprächstherapie ist lächerlich. Man redet immer nur und bekommt ‚Werkzeuge‘ um mit Situationen umzugehen… aber ich bin nicht derjenige, der ständig zu einem Therapeuten laufen sollte. Demetrius sollte zu einem Therapeuten gehen, Mum kann ihn gleich begleiten. …und Dad… naja, er versucht, mich finanziell zu unterstützen, aber er versteht nicht, dass es besser gewesen wäre, wenn ich zu ihm gezogen wäre, anstatt zu Mum.“ In Sebastians Augen erkenne ich, dass große Traurigkeit in ihm schlummert. „Ich schätze, dass das alles irgendwie scheiße gelaufen ist. Ich hätte wahrscheinlich ein besseres Leben haben können.“ Sebastian versteckt sich hinter einem falschen Lächeln, auf das ich ebenfalls mit einem Lächeln eingehe.
„Wenn du möchtest und es dir hilft…“, schlage ich etwas kratzig vor. Ich räuspere mich einige Male, doch der Frosch in meinem Hals will nicht verschwinden. „Entschuldige.“ Um meinen trockenen Hals ein wenig zu befeuchten, beuge ich mich nach vorne und greife nach meiner Tasse. Ich trinke sie in wenigen Zügen leer und stelle sie wieder ab. Heiser beende ich meinen Satz: „Du kannst bei mir bleiben bis du eine eigene Bleibe gefunden hast, egal wie lange es dauert. Bleib über die Feiertage und von mir aus noch bis zum Frühling.“
Sebastian wirkt überrascht. Er lehnt sich wieder zurück und zieht mich wieder zurück in seinen Arm. „Na hoffentlich bringe ich deine straffen Zeitpläne nicht durcheinander, wenn ich hier sozusagen auf Zeit einziehe.“
„Es schadet mir vielleicht nicht, man kann aus allen Dingen und von allen Menschen lernen“, antworte ich kratzig.
Sebastian zieht die Decke hoch, er sorgt dafür, dass ich gut zugedeckt bin. „Deine Stimme klingt allerliebst, wenn du so vor dich hin krächzt“, zieht er mich dabei auf. „Ruh deine Stimmbänder aus, wir sehen uns den Film an und wenn du schlafen willst, dann tu das unbedingt.“
„Mein Optimismus nervt dich“, stelle ich fest.
„Ganz und gar nicht, Ryan. Ich bereue es, dass ich mich nicht von Anfang an mehr auf deine Persönlichkeit eingelassen habe. Du bist schwer in Ordnung.“
Mit einem Lächeln schließe ich die Augen. Es könnte mir gefallen, Sebastian länger an meiner Seite zu haben. Es tut gut, jemanden zum Reden zu haben. Hoffentlich fällt es mir nicht allzu schwer, wieder alleine zu leben, wenn er dann wirklich wieder weggeht...
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