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Kapitel 14
Spaß im Winterwunderland
„Was hältst du von Schneeballschlachten?“, fragt Sebastian mich. In seiner linken Hand hält er einen Schneeball, den er einmal in die Luft wirft, nur um ihn wieder zu fangen.
„Nicht viel“, antworte ich ehrlich. „Ich hab schon zu oft Schneebälle an den Kopf bekommen, weil irgendwelche halbstarken Idioten das lustig fanden. Ich war eine Sportniete, also konnte ich mich schlecht wehren. Ich hätte nicht mal jemanden am Kopf getroffen, wenn er einen Meter vor gestanden wäre. Das haben die Idioten ausgenutzt.“
Sebastian und ich sind draußen auf dem Hof. Wir sind in viele Schichten Klamotten gehüllt, sodass wir nicht frieren. Vor mir liegt ein großer Schneeball, den ich mit etwas Anstrengung vor mir her rolle. Wir wollen einen Schneemann bauen.
„Du bist also noch mieser in Sport als ich und trotzdem schaffst du es, deinen Lebensunterhalt mit körperlicher Arbeit zu sichern. Du bist beeindruckend.“
„Du Charmeur“, winke ich ab. „Es geht nicht nur um die Kraft, die man hat, sondern auch um sein Köpfchen. Ich hab Glück, dass es so viele Obstbäume auf dem Grundstück gibt, das hat mir die Möglichkeit gegeben, recht viel Geld mit Obst zu machen, das so gut wie alleine gewachsen ist. Ich hab außerdem viel Marmelade verkauft.“
„Hast du auch darüber nachgedacht, dir Tiere zuzulegen?“, fragt Sebastian nach.
„Ja, aber das zahlt sich nicht wirklich aus. Marnie versorgt bereits viele in der Umgebung mit Eiern und Milch, ich würde ihr nur ihren Markt streitig machen und wir steigen beide nicht unbedingt mit Gewinnen aus“, erkläre ich sachlich, ehe ich weiterspreche. „Ich konzentriere mich lieber auf mein Obst. Ich hab auch eine Abmachung mit Gus getroffen. Je nach Saison liefere ich ihm selbstgebackenen Obstkuchen und er verkauft ihn im Saloon an seine Gäste. Oh und auf der Stardew Valley Fair im Herbst bekomme ich nächstes Jahr auch einen Stand, das hat Lewis mir zugesichert. Dort darf ich dann auch einiges unter die Leute bringen. Vielleicht locke ich so einige Kunden an, die sich dann öfter bei mir melden, um etwas zu kaufen.“
„Hm…“, erklingt Sebastian nachdenklich. „Ich könnte dir da vielleicht helfen. Ich könnte dir eine Webseite gestalten. Im Frühling können wir die Seite dann mit schönen Naturfotos von deinem Hof füttern. Wir kaufen Gläser, designen dir Etiketten, schreiben Preislisten… Alle Leute sind heutzutage irgendwie auf einem Gesundheitstrip. Sie geben gerne mehr Geld aus, wenn alles Bio und handgemacht ist. Oh… Apropos Handgemacht. Du stehst doch auf Öle. Wir könnten Seifen kreieren, im Internet hab ich mal gesehen, wie so etwas funktioniert. Ich hab’s zwar nie ausprobiert, aber ich bin zuversichtlich, dass wir beide das könnten.“
Lächelnd rolle ich den Schneeball vor mir weiter und weiter. „Du willst also, dass wir quasi zusammen ein Business aufziehen?“
„Es war nur eine Idee“, antwortet Sebastian etwas verlegen. „Ich bin auch nicht unbedingt kräftig, also bin ich keine große Hilfe, wenn es um das Umgraben von Feldern geht. Mir bleibt nichts Anderes übrig, als dir mit den Talenten zu helfen, die ich habe.“
Als mir der Schneeball zu groß und zu schwer wird, lasse ich ihn liegen und starte einen neuen Schneeball für den Oberkörper meines Schneemannes. Es ist so ewig her, dass ich einen richtigen Schneemann gebaut habe, dass ich es kaum erwarten kann, ihn fix und fertig vor mir zu sehen.
„Du hast echt tolle Ideen, Sebastian. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, meine eigene Seife zu machen. Hoffentlich bekommen wir das überhaupt hin. Und du denkst, dass sich das echt verkauft?“
„Klar. Wie gesagt, das kommt gut an. Schade, dass es die Stardew Valley Fair nur einmal im Jahr gibt…“ Sebastian lacht. „Oh wow, dass ich das jemals sagen würde. Ich hasse es, wenn Pelican Town voll mit irgendwelchen Touristen ist.“
„Du bist manchmal sehr widersprüchlich. Einerseits magst du Menschen nicht, anderseits willst du aber gerne in Zuzu City wohnen und viele unbekannte Menschen um dich haben. Entscheide dich doch mal“, ziehe ich ihn auf.
Mein Freund lächelt mich an. „Ich entscheide mich dafür, mein Leben mit dir zu verbringen, egal wo wir es verbringen, Ryan.“
Sein Kompliment trifft ins Schwarze, ich fühle mich mehr als geschmeichelt. „Danke, Sebastian, manchmal wirfst du mit den perfekten Worten um dich.“
Sebastian gibt mir einen Kuss auf die Wange, außerdem hilft er mir dabei, den Schneemann fertigzustellen. Wir heben den Schneeball zusammen hoch und platzieren ihn auf die dicke Schneekugel, an der ich gerade eben noch gearbeitet habe.
„Jetzt noch zwei Köpfe und wir sind so gut wie fertig“, meint Sebastian zufrieden.
„Zwei Köpfe?“, frage ich verwirrt.
„Dann haben wir einen doppelköpfigen Snowgoon. Immer wenn ich einen gebaut habe, musste ich ihn wegen Demetrius kaputt machen. Das Ding ist nur, dass Marus toller Schneemann natürlich immer stehen bleiben durfte… Ich wette, dass sogar jetzt ein Schneemann neben ihrer Tür steht, wo sie das restliche Jahr ihr Teleskop aufgebaut hat.“
„Okay, bevor du rauf in die Berge gehst und vor Passivaggressivität an Marus Schneemann pinkelst, bauen wir dir deinen Snowgoon“, antworte ich amüsiert. Ich bin bereits dabei, einen der Köpfe anzufertigen. „Lass dich von Demetrius nicht mehr ärgern. Egal, was er dir alles verboten hat, jetzt wo du bei mir wohnst, ist das alles kein Thema mehr. Hier darfst du so viele Snowgoons bauen, wie du magst. Vorausgesetzt wir bauen auch ein Iglu. Du hast gesagt, dass wir das machen.“
„Ja, ja, das machen wir. Ich hab’s dir ja versprochen. Wir sollten gleich den Schneehaufen nutzen, den der Räumungsdienst da hinten angehäuft hat. Wenn wir selbst Schnee anhäufen, sind wir so müde, dass wir gar nicht mehr dazu kommen, den Haufen auszuhöhlen.“
Ich setze einen Kopf auf den Snowgoon, Sebastian platziert sein Machwerk daneben. „Klingt gut. Ich freu mich schon, endlich ein Iglu zu haben.“ Mit etwas Schnee sorge ich dafür, dass die Köpfe auch halten, während Sebastian sich daran macht, dem Snowgoon ein paar Knöpfe zu verpassen. „Was nutzt du für die Knöpfe?“
„Steine.“
„Woher hast du die? Hier ist alles eingeschneit.“
„Du bist zu neugierig, Ryan“, antwortet Sebastian schmunzelnd. Ich sehe ihm dabei zu, wie er die Steine feststeckt.
Ich setze dem einen Kopf einen Plastikblumentopf auf. Jetzt weiß ich auch endlich, wieso ich das Ding aufgehoben habe. Ich wusste, dass ich ihn brauchen könnte.
„Jetzt fehlt noch das Gesicht“, stelle ich fest. Ich sehe mich zwar um, doch außer dem weißen Schnee, kahlen Bäumen und einigen Gestrüpp, das im Frühling wieder zu Büschen wird, sehe ich nichts, das ich verwenden könnte. „Nur… was nehme ich dafür…?“
„Gute Frage.“
Da wir draußen nichts Passendes finden, sehen Sebastian und ich uns im Keller um. Wir beschließen, dass wir unserem Snowgoon eine Schaufel geben. Als Nase eignet sich ein Stück Holz, das wir von meinem Heizmaterial borgen. Für den Mund bricht Sebastian etwas Rinde von einem Stück Feuerholz. Für den zweiten Kopf unseres Snowgoons nehme ich einen kleinen Eimer, den ich in einem größeren Eimer finde. Es ist recht praktisch, dass bei in meinem Haus recht viele, auf den ersten Blick nutzlose Dinge im Keller waren, als ich es gekauft habe. Wenn man genauer hinsieht, kann man vieles zweckentfremden.
Überaus zufrieden betrachten Sebastian und ich unser Kunstwerk. Mein Freund greift nach meiner Hand. Seine kalten Lippen berühren meine Wange, ich zucke zusammen.
„Puh, dein Kuss ist ja eiskalt.“
„Und dabei machst du mich immer so… heiß.“
„Nicht dein bestes Wortspiel“, antworte ich belustigt.
„Es reicht, um dich zum Lachen zu bringen, also passt das schon.“ Sebastian kuschelt sich in seinen Schal. Er wirkt glücklich mit seinem Geburtstagsgeschenk. Ich freue mich, dass ich das passende für ihn gefunden habe.
Sebastian sieht mich an. Er greift in seine Jacke und reicht mir kurz darauf ein Taschentuch. Ich nutze es, um meine kalte Nase zu putzen. Als ich wieder zu meinem Freund blicke, hält er sein Smartphone in der Hand. „Wir müssen unseren ersten gemeinsamen Snowgoon unbedingt festhalten.“
Ich nicke, stecke das Taschentuch dann weg. Erst macht Sebastian ein Foto von unserem Schneemann, ehe er mich zu einem Selfie überredet. Schon auf dem Bildschirm sehe ich, dass meine Nase etwas rot ist, doch ich bin nicht so eitel, dass mir das viel ausmachen würde. Es folgt Selfie auf Selfie. Nach unserer Dokumentation betrachte ich noch einmal ausgiebig unser gemeinsames Werk.
„Bevor wir hier festfrieren, sollten wir mit dem Iglu anfangen.“
„Ja. Wie gehen wir das alles am besten an? Dein analytischer Kopf hat bestimmt schon eine Idee, Sebastian.“
Mein Freund zeigt auf einen Schneehaufen. „Der ist groß genug, den sollten wir nehmen. Ich würde vorschlagen, dass wir damit anfangen, den losen Schnee festzudrücken und dem Berg ein wenig Form verpassen und danach höhlen wir ihn aus.“
„Perfekter Plan. Ich liebe deine Pläne“, stimme ich ihm zu.
Nun bin ich es, der einen eiskalten Kuss hinterlässt.
Voller Motivation verfolgen wir Sebastians Plan. Er ist noch dabei, die Seiten ein wenig zu glätten, während ich anfange, ein Loch für den Eingang zu graben.
„Hast du auch mal ein Iglu aus einzelnen Schneeblöcken gebaut?“
„Ja, zusammen mit Sam und Abby.“
„Wieso machen wir das jetzt nicht?“
Sebastian zündet sich eine Zigarette an. Er bläst den Rauch in die kalte Winterluft. „Weil es länger dauert und wir verloren wären, wenn die Blöcke höher werden.“
„Oh.“ Ich nicke. „Ja, stimmt schon. Ich vergesse immer wieder, dass ich klein bin.“
„Du Glückspilz.“
Ich grabe und grabe und grabe. Der Schnee ist dicht und schwer, es ist nicht gerade einfach einen großen Schneehaufen auszuhöhlen. Irgendwie habe ich mir das spaßiger und weniger anstrengend vorgestellt. Sebastian löst mich nach seiner Zigarette ab.
Es wird bereits dunkel, als wir soweit gegraben haben, dass wir beide in den Iglu passen. Wir arbeiten mit kleinen Schaufeln, um die Seitenwände und die Decke noch ein kleines bisschen dünner zu machen.
„Ich komme hier richtig ins Schwitzen“, erzählt Sebastian. „Und ich bin müde und hungrig…“
„Sollen wir morgen weiter machen?“
„Okay, aber bevor wir für heute aufhören, will ich noch unbedingt mit dir in unserem Iglu rummachen.“
Ich lege meine Schaufel weg, drehe mich dann zu meinem Freund. „Das war ja mehr als plump und unromantisch, aber ja, kann man machen.“ Sebastian grinst zufrieden. „Aber ich ziehe mich nicht aus“, lege ich etwas strenger nach.
„Oh nein, nein, das würde ich auch nicht verlangen. Wäre ja schade, wenn du dir deine Nippel abfrierst.“
„Wenn das passiert, würde ich aussehen wie eine Puppe.“
Sebastian lacht, drückt dabei seinen Kommentar heraus: „Dann… hab ich meine eigene Ryan-Sexpuppe.“
„Du Idiot“, beleidige ich Sebastian ebenfalls lachend.
Mein Freund zieht mich zu sich. Wir küssen uns. Sebastians Lippen sind etwas spröde. Ich lasse recht schnell von ihm ab, um etwas in meiner Jackeninnentasche zu suchen. Ich streiche nicht nur mir, sondern auch meinem Freund etwas Lippenbalsam auf die Lippen. Das Küssen fühlt sich gleich ein wenig besser an, doch dieses Mal löst Sebastian den Kuss.
„Ist das…“ Er schmatzt etwas. „Bananengeschmack?“
„Oh, magst du das nicht?“
„Nein, also das ist es nicht, ich hab’s nur nicht erwartet. Ich dachte nicht, dass du mir Kinderlippenbalsam auftragen könntest.“
„Du bist so gemein. Ich mag den…“
„Schon gut, vergiss es. Ich mag ihn auch, der ist nicht so klebrig wie das Zeug, das Abby mir mal geborgt hat. Fühlt sich angenehm an.“
Sebastian nimmt seinen Schal ab und legt ihn auf den Boden. Er zieht mich näher zu sich, so nah es eben geht, wenn man so viele Schichten Kleidung trägt. Er öffnet erst seine Jacke, dann noch meine, was es mir ermöglicht, noch ein wenig näher zu ihm zu rutschen.
Mir wird zwar ein wenig kühler, doch sobald Sebastian und ich uns küssen, ist das schnell wieder vergessen. Die Küsse werden heißer, wir setzen unsere Zungen ein. Instinktiv bewege ich mich etwas gegen Sebastians Hüfte. Mein Freund stöhnt in den Kuss, eine seiner Hände schlüpft in meine hintere Hosentasche. Durch die Bewegung und meine Erregung wird mir immer heißer. So heiß, dass ich sogar meine Jacke von meinem Körper gleiten lasse.
Immer wieder schmiege ich mich an meinen Freund. Wir tauschen Küsse aus, streicheln und berühren einander, doch nach einigen Minuten merke ich, dass Sebastian immer weniger Leidenschaft in seine Küsse steckt. Er wirkt etwas unruhig.
„Was ist los?“
„Entschuldige, Ryan. Lass uns rein gehen. Mein Hintern friert und ich müsste auf die Toilette.“
„Wieso sagst du das nicht gleich?“, frage ich ein wenig besorgt. „Du musst dich für mich doch nicht quälen.“
„Ich wollte dein süßes Stöhnen auskosten. Immer wenn du ein wenig erregt bist, entkommt dir ein kleines, niedliches Seufzen.“
Ich ziehe meine Jacke zurück auf meinen Körper. Auch meine Arme schlüpfen wieder in die Ärmel. Sebastian bekommt einen letzten sanften Kuss von mir, ehe ich von seinen Beinen klettere. Ich krieche aus dem Iglu und bekomme einen Klaps auf den Hintern.
„Hey!“, beschwere ich mich erschrocken.
„Entschuldige, ich kann diesem knackigen Arsch schwer widerstehen.“ Sebastian klingt nicht, als würde er es bedauern, aber das macht nichts. Es ist ein nettes Kompliment. Es ist schön, wenn der Partner einen attraktiv findet. Auch Sebastian kriecht aus dem Iglu. Hand in Hand gehen wir zurück zum Haus.
„Morgen beginnt der Night Market“, erzählt Sebastian beiläufig, als ich die Tür aufschließe. „Du wolltest hingehen, oder?“
„Ja, ja, das wollte ich auf jeden Fall“, antworte ich vorfreudig.
„Wir könnten vorher noch im Saloon essen“, schlägt er vor.
„Gibt es beim Festival nichts zu essen?“
„Also ein Gratisbuffet gibt es dieses Mal nicht“, antwortet Sebastian mir. „Es ist ja kein stadtinternes Festival, sondern von Veranstaltern auswärts.“
„Schade. Ich könnte mich jedes Mal mit Gus’ Köstlichkeiten vollstopfen, sodass ich mich nicht mehr rühren kann.“
„Bis auf das Buffet beim Egg Festival bin ich auch sehr zufrieden. Naja, zumindest der Schokoladenkuchen, den er jedes Jahr serviert ist dort okay.“
„Okay? Der war total lecker. Gus’ Schokoladenkuchen ist der pure Schokoladenhimmel.“
„Dann solltest du mal sein Schokoladensoufflé probieren. Für den flüssigen Kern würdest du freiwillig sterben.“
„Und dann komme ich in den Schokoladenhimmel…“, antworte ich schmunzelnd. „Du machst mir echt Lust auf Schokolade.“
Wir brauchen einige Minuten, um uns auszuziehen. Schon als Sebastian sich aus seiner teilweise nassen Hose schält, sehe ich, dass sein Hintern und seine Schenkel gerötet sind. Der Arme hätte sich beinahe den Hintern abgefroren und das nur, weil ich ‚süß stöhne‘. Er ist manchmal wirklich nicht ganz dicht.
Sebastian eilt auf die Toilette, während ich in das Badezimmer gehe. Nebenan macht er sein kleines Geschäft und ich mache schon einmal die Dusche an. Im Wohnzimmer lege ich Holz und Kohle nach, außerdem stecke ich die Lichterketten an, um für kuschelige Stimmung zu sorgen. Mir ist heute Abend nach einem Film. Erst duschen, dann einen Film ansehen und dabei essen und kuscheln.
Ich begebe mich unter die Dusche. Die Temperatur ist ein wenig zu kühl, weswegen ich nachreguliere. Ich höre Sebastians Stimme, doch kann kaum verstehen, was er sagt.
„Was?“, frage ich laut nach.
Mein Freund öffnet die Duschkabine. Ich habe ihm den Rücken zugedreht und die Augen geschlossen, da ich gerade meine Haare nass mache.
„Ich hab dich gefragt, ob ich mitmachen darf.“
„Machen wir uns hier drinnen schmutzig oder sauber?“, frage ich nach, trete dabei einen Schritt von dem Duschkopf zurück.
Sebastian wirkt selbstsicher, als er mir antwortet: „Sauber. Ich mag’s nicht, unter der Dusche rumzumachen. Man hat immer irgendwie Wasser in den Augen oder der Nase. Schon beim Küssen bekommt man keine Luft, beim Blasen ertrinkt man fast und wenn man das Wasser abstellt, erfriert man.“
„Klingt, als hättest du einige negative Erfahrungen gemacht“, meine ich, greife dann nach meinem Shampoo. Sebastian steigt zu mir in die Dusche. Ich nehme wieder ein bisschen Abstand, damit er sich in Ruhe aufwärmen kann. „Hattest du gar keinen Spaß unter der Dusche?“
„Nein. Ich hab mir einmal fast den Schädel gebrochen. Matt konnte mich gerade noch festhalten, als ich ausgerutscht bin. Seit diesem Erlebnis bin ich in der Dusche sehr brav.“
„Nachvollziehbar.“
Ich schäume mir die Haare ein, betrachte dabei Sebastians Körper. Er hat seine Augen geschlossen, sein Gesicht ist nach oben gerichtet und seine Hände sind in seinen Haaren versenkt. Ich mustere Sebastians Oberkörper, seinen flachen Bauch, seine Hüftknochen und auch seinen Penis. Vom Körperbau sind wir uns gar nicht so unähnlich, mein Freund ist allerdings blasser, als ich es bin. Sebastian ist makellos rasiert, ich hingegen war in den letzten Tagen ein wenig faul. Wir machen einen kleinen Platztausch. Ich wasche gründlich meine Haare.
Ich räuspere mich, ehe ich anfange zu sprechen: „Hast du Lust, nachher einen Film zu sehen?“
„Klar, aber wir sollten vorher oder währenddessen etwas Essen. Mein Magen schreit schon nach Beschäftigung.“
„Klingt gut, ich bin selbst am Verhungern“, stimme ich meinem Freund zu. Ich drehe das Wasser ab, greife nach meinem Duschgel und beginne, mich einzuseifen.
„Soll ich dir vielleicht den Rücken schrubben?“
„Ich dachte du wolltest brav sein.“
„Dir den Rücken zu waschen ist definitiv eine saubere Aktion…“, antwortet Sebastian grinsend.
„Na dann lass dich nicht aufhalten“, freue ich mich und drehe meinem Freund den Rücken zu. Er drückt noch etwas Duschgel in seine Hand und beginnt damit, mir die Schultern zu massieren.
Ich schätze, dass es eine ausgesprochen gute Idee wäre, wenn wir öfter zusammen in die Dusche steigen. Gegen tägliche Massagen habe ich nichts einzuwenden.
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